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Shannara II

Titel: Shannara II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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dem Ankleiden fertig, als die Tür wieder geöffnet wurde, und Eretria mit Amberle erschien. Das Elfenmädchen trug eine weite Seidenhose und darüber einen Kittel, der um die Taille von einer Schärpe zusammengehalten wurde. Um den Kopf lag ein Stirnband, das ihr langes Haar bändigte. Ihr Gesicht war frisch gewaschen und zeigte einen etwas überraschten Ausdruck. Sie warf einen Blick auf Wil, und sogleich trat ängstliche Besorgnis in ihre Augen.
    »Geht es dir gut?« fragte sie hastig.
    »Ich habe mich um ihn gekümmert.« Eretria fegte die Frage einfach zur Seite. Sie wies auf das Bett, das Wils gegenüber stand. »Du kannst hier schlafen. Und versucht ja nicht, euch heute nacht aus dem Wagen zu schleichen.«
    Sie sah Wil mit einem wissenden Lächeln an, ehe sie sich abwandte und zur Tür zurückging. Dort drehte sie sich noch einmal um.
    »Gute Nacht, Bruder Wil. Gute Nacht, Schwester Amberle. Schlaft gut.«
    Lachend schlüpfte sie zur Tür hinaus. Der Riegel schloß sich knirschend.
     
    Der Talbewohner und das Elfenmädchen schliefen ruhig und fest in dieser Nacht im Wagen der Fahrensleute. Als sie erwachten, graute der Morgen, und das Licht des neuen Tages stahl sich durch die Ritzen der Fensterläden und warf fahle Schatten im Inneren des Wagens. Wil blieb eine Weile liegen, während er seine Gedanken sammelte und wartete, daß die letzten Schleier des Schlafes sich lüfteten. Er griff unter seinen Kittel nach dem kleinen Lederbeutel mit den Elfensteinen. Nachdem er sich vergewissert hatte, daß sie noch da waren, steckte er den Beutel wieder ein. Vorsicht kann nie schaden, dachte er.
    Er war schon mit einem Bein aus dem Bett, als Amberle ihn bat, sich wieder hinzulegen, und aus ihrem Bett herüberkam. Aufmerksam untersuchte sie die Verletzung an seinem Kopf und brachte den Verband wieder in Ordnung. Als sie fertig war, setzte Wil sich auf und überraschte sie mit einem flüchtigen Kuß auf die Wange. Sie errötete leicht, und ihr kindliches Gesicht strahlte.
    Wenig später knarrte der Riegel an der Tür, und Eretria trat ein, in den Händen eine Platte mit Brot, Honig, Milch und Obst. Hauchzarte weiße Gewänder umhüllten das dunkle Mädchen wie eine Rauchwolke. Mit ihrem strahlenden Lächeln sah sie Wil an.
    »Gut erholt, Wil Ohmsford?« Sie stellte ihm die Platte auf die Knie und zwinkerte. »Cephelo will jetzt mit dir sprechen.«
    Sie ging wieder, ohne das Wort an Amberle gerichtet zu haben. Wil sah das Elfenmädchen an und zuckte hilflos die Schultern. Amberle lächelte gezwungen.
    Wenige Minuten später kam Cephelo. Er trat ohne anzuklopfen ein, hochgewachsen und mager, in einen waldgrünen Umhang gehüllt. Er sah aus wie damals, als sie ihn zum erstenmal am Ufer des Mermidon gesehen hatten. Der breitkrempige Hut saß in frecher Verwegenheit auf seinem Kopf. Er zog ihn mit schwungvoller Geste beim Eintreten und lächelte breit.
    »Ah, die Elfenkinder, der Heiler und seine Schwester. So trifft man sich wieder.« Er verneigte sich. »Sucht Ihr noch immer Euer Pferd?«
    Wil lächelte. »Diesmal nicht.«
    Mißtrauisch musterte sie der Fahrensmann.
    »Nein? Dann habt Ihr Euch wohl verirrt? Arborlon liegt nördlich, wenn ich mich recht erinnere.«
    »Wir waren schon in Arborlon und sind dann weitergereist«, erwiderte Wil und stellte die Frühstücksplatte beiseite.
    »Und da hat Euch Euer Weg nach Grimpen Ward geführt.«
    »Genau wie Euch.«
    »In der Tat.« Der hochgewachsene Mann setzte sich den beiden gegenüber. »In meinem Fall ist es so, daß die Geschäfte mich an viele Orte führen, die ich sonst lieber nicht aufsuchen würde. Aber wie steht es mit Euch, Heiler? Was führt denn Euch nach Grimpen Ward? Doch sicher nicht der Wunsch, Eure Kunst an dem Lumpengesindel auszuprobieren, das dieses schäbige Dorf bevölkert.«
    Wil zögerte mit der Antwort. Er würde sehr vorsichtig sein müssen mit dem, was er Cephelo sagte. Denn dieser, so gut kannte er ihn inzwischen, war rücksichtslos, wenn er etwas entdeckte, was sich zu seinem eigenen Vorteil ausschlachten ließ.
    »Auch wir haben Geschäfte«, versetzte er gleichmütig.
    Der Fahrensmann schürzte die Lippen.
    »Eine glückliche Hand scheint Ihr bei Euren Geschäften nicht zu haben, Heiler. Wäre ich nicht gewesen, so lägt Ihr jetzt mit durchschnittener Kehle auf der Straße.«
    Wil hätte am liebsten laut herausgelacht. Der alte Fuchs! Daß Eretria bei seiner und Amberles Rettung die treibende Kraft gewesen war, würde er niemals zugeben.
    »Wir

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