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Shannara II

Titel: Shannara II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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wollte.
    »Abgemacht?« fragte Cephelo.
    Wil schüttelte den Kopf. Er wollte den Fahrensmann auf die Probe stellen.
    »Die Hälfte ist mir zuviel. Ich bin bereit, Euch ein Drittel zu geben.«
    »Ein Drittel!« Cephelos Gesicht verfinsterte sich, wurde aber sogleich wieder freundlich. »Also gut. Ich bin ein Mann, der mit sich reden läßt. Ein Drittel.«
    Viel zu leicht war das gegangen, dachte Wil. Er warf einen Blick auf Amberle und sah in ihren Augen das Mißtrauen, das auch er empfand. Doch das Elfenmädchen sagte nichts. Amberle überließ ihm die Entscheidung.
    »Kommt, kommt, Heiler«, drängte Cephelo. »Ihr braucht ja noch den ganzen Tag.«
    Wil nickte. »Also gut, es ist abgemacht.«
    »Schön.« Der Fahrensmann stand augenblicklich auf. »Wir brechen sofort auf, da wir unsere Geschäfte hier abgeschlossen haben. Es ist das beste, wenn Ihr in Grimpen Ward nicht wieder gesehen werdet. Darum bleibt vorläufig im Wagen. Wenn wir den Wald erreicht haben, könnt Ihr herauskommen.«
    Er grinste breit, schwang elegant den breitkrempigen Hut zum Abschied und ging hinaus. Leise fiel die Tür hinter ihm ins Schloß. Wil und Amberle sahen einander an.
    »Ich trau’ ihm nicht«, flüsterte Amberle.
    »Ich auch nicht«, gab Wil zurück.
    Wenig später setzte sich der Wagen mit einem Ruck in Bewegung. Die Reise in den Wildewald ging weiter.

Die Dämonen
von Shannara

Kapitel 37
    Der alte Mann im Schaukelstuhl summte leise vor sich hin, während er in den in der Dämmerung liegenden Wald hinausblickte. Weit im Westen, jenseits der grünen Mauer der Bäume, die undurchdringlich die Lichtung umschloß, auf der seine Hütte stand, sank die Sonne unter den Horizont, und das Tageslicht wurde fahl und grau. Diese Tageszeit war dem alten Mann die liebste - wenn die Mittagshitze im Schatten des Abends abkühlte und die untergehende Sonne den fernen Himmel in leuchtendes Scharlachrot tauchte, dann in sanftes Lavendelblau, das allmählich ins tiefe Blau der Nacht überging. Dann roch die Luft sauber und frisch, befreit von dem muffigen Geruch nach Feuchtigkeit und Moder, der ihr in der Hitze des Tages anhaftete. Dann wisperten die Blätter des Waldes geheimnisvoll im milden Abendwind. In diesen wenigen Augenblicken schien es, als sei der Wildewald ein Stück Land wie jedes andere, und man konnte ihn als einen alten und vertrauten Freund annehmen.
    Oft sah der alte Mann das Tal so - als einen alten, vertrauten Freund, dem er eine tiefe, unerschütterliche Treue entgegenbrachte. Wenige konnten so empfinden wie er, aber es waren ja auch nur wenige, die das Tal so gut kannten wie er. Oh, es war trügerisch - erbarmungslos und voller Gefahren, die einen Mann vernichten konnten. Es gab Geschöpfe im Wildewald, die nirgends ihresgleichen hatten und gespenstisch durch die Schauermärchen geisterten, die man sich am mitternächtlichen Lagerfeuer erzählte. Im Wildewald lauerte der Tod, zu jeder Stunde, hart, grausam, unerbittlich. Dies war ein Land der Jäger und der Gejagten, und der alte Mann hatte es in den langen Jahren, seit er sich in diesem Tal niedergelassen hatte, von seiner besten und seiner schlimmsten Seite erlebt.
    Er trommelte mit den Fingern auf die Armlehnen des Schaukelstuhls und dachte zurück. Sechzig Jahre waren vergangen, seit er hierher gekommen war - eine lange Zeit und doch schien ihm, als sei es erst gestern gewesen. Dies war all die Jahre sein Zuhause gewesen, und es war ein Zuhause, das man achten konnte - nicht einfach irgendein Ort voller Häuser und Menschen, wo man sicher und behütet und in grenzenloser Langeweile dahinlebte; ein Ort der Einsamkeit und Tiefe, wo die Herausforderung wartete und wo man Mut brauchte; ein Ort, an dem nur wenige sich niederließen, weil nur diese wenigen an diesen Ort gehörten. Einige wenige wie er selbst, dachte er, und jetzt war nur noch er übrig von denen, die einst ins Tal gekommen waren. Alle anderen waren tot, in die Wildnis heimgegangen, in der sie gelebt hatten. Es waren nur noch diese Narren da, die sich wie verängstigte Hunde in den windschiefen Hütten von Grimpen Ward zusammendrängten, die einander gegenseitig - und jeden Dummen, der sich in ihre Mitte wagte - betrogen und beraubten. Doch das Tal gehörte nicht ihnen und würde nie ihnen gehören, denn sie begriffen nicht das Wesen dieses Tals und hatten auch kein Bedürfnis, es zu erkennen.
    Verrückt nannten sie ihn - diese Narren in Grimpen Ward. Verrückt, in dieser Wildnis zu leben, ein alter Mann ganz

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