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Shannara IV

Titel: Shannara IV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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größten Teils der Vier Länder zu demonstrieren und all die zu ehren, die daran mitgewirkt hatten, ließ die Föderation am Nordende des Regenbogensees, dort wo der Mermidon aus dem Runnegebirge tritt, ein Denkmal errichten. Das Denkmal, ein schwarzer Granitstein, der sich auf einem riesigen quadratischen Sockel nach oben hin verschmälerte und über dreißig Meter hoch über die Klippen ragte, war ein Turm, der nach allen Seiten hin meilenweit zu sehen war. Er trug den Namen Südwache.
    All das lag fast hundert Jahre zurück, und jetzt waren die Trolle die einzigen freien Menschen, die sich immer noch tief in den Bergen des Nordlandes, im Charnalgebirge und im Kershalt verschanzt hatten. Die Föderation wollte mit diesem gefährlichen, feindlichen Land, dieser natürlichen Festung, nichts zu tun haben. Man beschloß, dieses Gebiet in Frieden zu lassen, vorausgesetzt, die Trolle würden sich von anderen Ländern fernhalten. Die Trolle, die schon immer zurückgezogen gelebt hatten, gehorchten gern.
    »Jetzt ist alles so anders«, schloß Par sehnsüchtig, als sie am Lager saßen und beobachteten, wie der Regen auf das Wasser niederprasselte. »Keine Druiden mehr, kein Paranor, keine Magie - mit Ausnahme der unechten und dem wenigen, was wir wissen. Keine Elfen. Was, glaubst du, ist mit ihnen geschehen?« Aber auch Coll wußte nichts zu sagen. »Keine Königreiche, keine Freitruppen, kein Callahorn, gar nichts.«
    »Keine Freiheit«, endete Coll finster.
    »Keine Freiheit«, wiederholte Par. Er lehnte sich zurück und zog die Beine bis zur Brust an. »Ich wünschte, ich wüßte, was mit den Elfensteinen geschehen ist. Und dem Schwert. Was ist mit dem Schwert von Shannara geschehen?«
    Coll zuckte die Schultern. »Das Gleiche, was mit allen Dingen irgendwann geschieht. Es ging einfach verloren.«
    »Was willst du damit sagen? Wie kann es einfach verloren gehen?«
    »Niemand hat sich darum gekümmert.«
    Par ließ sich diesen Gedanken durch den Kopf gehen. Es war etwas Wahres dran. Niemand kümmerte sich mehr um die Magie, nachdem Allanon tot und die Druiden verschwunden waren. Die Magie wurde einfach totgeschwiegen, ein Überbleibsel aus einer anderen Zeit, das gefürchtet und zum großen Teil mißverstanden wurde. Es war einfacher, so zu tun, als gäbe es sie nicht, und genau das taten alle. Auch die Ohmsfords - denn andernfalls hätten sich die Elfensteine noch in ihrem Besitz befunden. Alles, was sie an Zauberkraft besaßen, war das Wunschlied.
    »Wir kennen die Geschichten, die Sagen, die uns davon erzählen, wie es einmal war; wir kennen die Geschichte, und doch wissen wir im Grunde genommen gar nichts«, sagte Par leise.
    »Wir wissen, daß die Föderation nicht will, daß wir darüber sprechen«, meinte Coll abschließend. »Wenigstens das wissen wir.«
    »Es gibt Zeiten, in denen ich mich frage, welchen Unterschied das schon macht.« Pars Gesicht verzog sich zu einer Grimasse. »Es ist doch so, daß die Menschen uns zwar zuhören, aber wer erinnert sich anderntags noch daran? Und selbst wenn sie sich erinnern? Für sie ist das, was wir erzählen, Geschichte und für manche wahrscheinlich nicht einmal das. Manche halten es wahrscheinlich für Legenden und Mythen, für einen Haufen Unsinn.«
    »Aber nicht alle«, erwiderte Coll ruhig.
    »Was nützt schon das Wunschlied, wenn unsere Geschichten doch nichts bewirken? Vielleicht hatte der Fremde ja recht. Vielleicht gibt es eine bessere Verwendung für die Zauberkraft.«
    Als sie plötzlich ein Geräusch im Fluß vernahmen, drehten sich beide um. Aber sie hörten nur das Schäumen des durch den Regen angeschwollenen Flusses und sonst nichts.
    »Alles scheint sinnlos«, sagte Par. »Was glaubst du, Coll? Man hat uns wie Geächtete aus Varfleet hinausgetrieben, hat uns gezwungen, dieses Boot zu stehlen.« Er hielt inne und schaute seinen Bruder an. »Warum, glaubst du, verfügen wir immer noch über Zauberkräfte?«
    Coll wandte sein eckiges Gesicht Par zu. »Was meinst du damit?«
    »Warum haben wir sie? Warum sind sie nicht mit allem anderen verschwunden? Glaubst du, es gibt einen Grund dafür?«
    Beide schwiegen geraume Zeit. »Ich weiß nicht«, meinte Coll endlich. Er zögerte. »Ich weiß nicht, wie es ist, wenn man Zauberkräfte besitzt.«
    Par starrte ihn an, und als er plötzlich begriff, was er da gefragt hatte, schämte er sich seiner Frage.
    »Nicht daß ich sie wirklich haben wollte, verstehst du«, fuhr Coll eilig fort, als er das Unbehagen seines

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