Shannara IV
Bruders bemerkte. »Einer von uns mit Zauberkräften reicht vollkommen.« Er grinste.
Par grinste zurück. »Ich glaube, du hast recht.« Er blickte Coll dankbar an und gähnte. »Möchtest du dich schlafen legen?«
Coll schüttelte den Kopf und trat in den Schatten zurück. »Nein, ich möchte gerne noch weiterreden. Diese Nacht ist zum Reden da.«
Dennoch verfiel er in Schweigen, so als hätte er trotz allem nichts zu sagen. Par ließ seinen Blick auf ihm ruhen, bevor beide wieder auf den Mermidon hinaussahen und beobachteten, wie ein riesiger Ast eines Baumes, der offensichtlich vom Sturm abgebrochen worden war, vorbeitrieb. Der Wind, der zuerst stürmisch geweht hatte, hatte sich gelegt, der Regen verursachte, während er durch die Bäume auf den Boden tropfte, ein gleichmäßiges, wohltuendes Geräusch.
Par ertappte sich dabei, wie er an den Fremden dachte, der sie vor den Suchern der Föderation gerettet hatte. Den größten Teil des Tages hatte er damit zugebracht, sich über die Identität des Mannes klar zu werden, doch er hatte immer noch nicht die leiseste Ahnung, wer der Mann war. Trotzdem kam er ihm irgendwie vertraut vor. Er erinnerte ihn an jemand aus den Geschichten, die er erzählte, aber er konnte sich nicht entscheiden, an wen genau. Es gab so viele Sagen, und so viele handelten von Männern wie ihm, von Helden in den Tagen der Magie, von Helden, die Par in der jetzigen Zeit vermißte. Vielleicht hatte Par sich geirrt. Der Fremde im Bierhaus schien gewillt, es mit der Föderation aufzunehmen. Vielleicht bestand doch noch Hoffnung für die Vier Länder.
Par beugte sich vor, legte Holzscheite in das kleine Feuer nach und sah zu, wie der Rauch aufstieg. Plötzlich wurde der Himmel im Osten von einem Blitz erhellt.
»Wir könnten jetzt ganz gut trockene Sachen gebrauchen«, murmelte Par. »Meine sind allein schon von der Luft feucht.«
Coll nickte. »Und vielleicht auch eine heiße Suppe und Brot.«
»Ein Bad und ein warmes Bett.«
»Vielleicht den Duft von frischen Kräutern.«
»Und Rosenwasser.«
Coll seufzte. »Ich wäre schon zufrieden, wenn dieser verflixte Regen ein Ende nähme.« Sein Blick schweifte in die Nacht hinaus. »Ich glaube, in einer Nacht wie heute könnte ich fast an Schattenwesen glauben.«
Ganz unvermittelt beschloß Par, Coll von seinen Träumen zu erzählen. Er wollte darüber sprechen und sah jetzt keinen Grund mehr, es nicht zu tun. Er überlegte kurz, dann sagte er: »Ich habe dir bis jetzt nichts davon erzählt, aber ich habe diese Träume. Eigentlich ist es immer der gleiche Traum, den ich träume.« In kurzen Worten beschrieb er ihn, wobei er im besonderen auf die dunkelgekleidete Gestalt, die jedesmal zu ihm sprach, einging. »Ich sehe ihn jedoch nicht deutlich genug, um mit Sicherheit sagen zu können, wer es ist«, erklärte er vorsichtig. »Aber es könnte sich um Allanon handeln.«
Coll zuckte die Achseln. »Es könnte aber auch jemand anderes sein. Es ist ein Traum, Par. Träume sind immer ein Rätsel.«
»Aber ich habe diesen Traum jetzt schon ein dutzendmal, vielleicht sogar zwei dutzendmal geträumt. Zuerst habe ich angenommen, daß er irgendwie mit der Magie zusammenhängt, aber…« Par biß sich auf die Lippen. »Was ist, wenn…« Er hielt wieder inne.
»Was ist, wenn was?«
»Was ist, wenn es nicht nur mit der Magie zusammenhängt? Was ist, wenn Allanon oder jemand anders versucht, mir durch den Traum eine Botschaft zu schicken?«
»Eine Botschaft wozu? Vielleicht um dich dazu zu bringen, zum Hadeshorn zu gehen oder zu einem anderen ähnlich gefährlichen Ort?« Coll schüttelte den Kopf. »Ich würde mir darüber an deiner Stelle nicht den Kopf zerbrechen. Und ich würde ganz sicherlich keinen Gedanken an eine solche Aufforderung verschwenden.« Er runzelte die Stirn. »Du doch auch nicht, oder etwa doch? Denkst du ernsthaft darüber nach zu gehen?«
»Nein«, antwortete Par ohne zu überlegen. Ich muß zumindest vorher darüber nachdenken, fügte er in Gedanken hinzu und war selbst überrascht über dieses Eingeständnis.
»Da fällt mir aber ein Stein vom Herzen. Wir haben auch so schon genügend Probleme, ohne daß wir uns auf die Suche nach toten Druiden begeben.« Für Coll war die Sache damit ganz offensichtlich erledigt.
Par erwiderte nichts. Jetzt wurde ihm klar, daß er tatsächlich mit dem Gedanken spielte, sich auf die Suche zu begeben. Bis jetzt hatte er nicht wirklich ernsthaft daran gedacht, doch mit einemmal hatte er das
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