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Shannara IV

Titel: Shannara IV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Bedürfnis herauszufinden, was die Träume bedeuteten. Es spielte keine Rolle, ob Allanon sie geschickt hatte oder nicht. Eine Stimme in seinem Inneren bedeutete ihm, daß er auf der Suche nach dem Ursprung seiner Träume gleichzeitig etwas über sich selbst und seine Zauberkräfte erfahren würde. »Ich wünschte nur, ich könnte sicher sein«, murmelte er.
    Coll hatte sich in der Zwischenzeit an das Feuer gelegt, seine Augen waren geschlossen. »Sicher worüber?«
    »Über die Träume«, antwortete Par. »Darüber, ob jemand sie geschickt hat oder nicht.«
    Coll schnaubte. »Ich bin mir sicher, und das reicht für uns beide. Es gibt keine Druiden. Und es gibt auch keine Schattenwesen. Es gibt keine dunklen Geister, die einem durch Träume Botschaften schicken. Nur deshalb, weil du todmüde bist, träumst du dies und jenes aus den Geschichten, die du erzählst.«
    Par legte sich ebenfalls hin und zog die Decke über sich. »Vielleicht hast du recht«, pflichtete er Coll bei, ohne jedoch wirklich überzeugt zu sein.
    Coll drehte sich zur Seite und gähnte. »Heute nacht träumst du wahrscheinlich von Wasser und Fischen, so feucht wie es hier ist.«
    Par schwieg. Er lauschte eine Zeitlang dem Regen, während sich seine Augen auf die dunkle Wand des Zeltes richteten. »Vielleicht suche ich mir meinen eigenen Traum aus«, sagte er leise. Dann war er eingeschlafen.
     
    Er träumte tatsächlich in dieser Nacht, zum ersten Mal seit fast zwei Wochen. Er träumte den Traum, den er ersehnt hatte, den Traum von der dunkelgekleideten Gestalt, und es schien ihm, als müsse er nur die Hand ausstrecken, um sie zu berühren. Es schien, als käme sie sogleich. Als der Schlaf ihn überwältigte, trat sie aus der Tiefe seines Unterbewußtseins heraus. Ihr unerwartetes Auftreten erschreckte ihn, ohne daß er davon aufgewacht wäre. Er sah die dunkle Gestalt, die sich aus dem See erhob, sah, wie sie auf ihn zukam, verschwommen und gesichtslos und so bedrohlich, daß er geflohen wäre, wäre er dazu imstande gewesen. Aber der Traum beherrschte ihn und hielt ihn in seinem Bann. Die dunkle Gestalt näherte sich ihm schweigend, ohne zu sprechen.
    Dicht vor ihm blieb sie stehen, ein Wesen, das alles und jedes hätte sein können, gut oder böse, Leben oder Tod.
    Sprich zu mir, dachte er voller Angst.
    Aber die Gestalt stand einfach nur da, eingehüllt in Schatten, schweigend und bewegungslos. Sie schien auf etwas zu warten.
    Dann machte Par einen Schritt nach vorne und zog, erfüllt von einer inneren Kraft, die ihm bisher verborgen geblieben war, die schwarze Kapuze zurück, die den anderen verhüllte. Er zog die Kapuze zurück, und er erkannte das zum Vorschein kommende Gesicht augenblicklich. Er hatte tausendmal davon gesungen. Es war ihm so vertraut wie das eigene.
    Er sah das Gesicht Allanons.

Kapitel 4
    Als Par am nächsten Morgen erwachte, beschloß er, Coll nichts von seinem Traum zu erzählen. Zum einen wußte er nicht, was er hätte sagen sollen. Er war nicht sicher, ob der Traum aus unbewußten Tiefen gekommen oder aber seinem Wunschdenken entsprungen war - und selbst dann hätte er nicht gewußt, ob es sich um einen wahren Traum handelte. Zum anderen hätte er Coll nur wieder darin bestärkt, wie töricht er, Par, doch war, wenn er weiterhin über etwas nachdachte, das er offensichtlich doch nicht tun wollte. Aber wollte er es wirklich nicht? Wenn er ehrlich war, wußte er, daß sie sich darüber streiten würden, ob es ratsam gewesen wäre, sich in das Gebiet der Drachenzähne zu wagen, um dort das Hadeshorn und einen Druiden, der bereits seit dreihundert Jahren tot war, zu suchen. Es war besser, die Sache einfach auf sich beruhen zu lassen.
    Sie aßen ihr kaltes Frühstück, das aus wilden Beeren und Quellwasser bestand, und waren zufrieden, daß sie wenigstens so viel hatten. Es hatte aufgehört zu regnen, aber der Himmel war bedeckt. Aus Nordwesten erhob sich ein ziemlich starker Wind, dessen Kraft Äste umbog und Blätter wild durch die Luft fliegen ließ. Sie packten ihre Sachen zusammen, bestiegen das Boot und stießen es vom Ufer ab.
    Der Mermidon war stark angeschwollen, und das Boot, das sie nach Süden brachte, wurde auf dem Wasser hin- und hergeworfen. Allerlei Treibgut schwamm auf dem Wasser, und sie hielten ihre Ruder fest in den Händen, um alle großen Stücke, die das Boot hätten beschädigen können, von ihm abzuhalten. Die in Nebel und tiefhängende Wolken gehüllten Felswände des Runnegebirges erhoben sich

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