Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Shannara V

Titel: Shannara V Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
Vom Netzwerk:
gebrochene Oberfläche, über der eine Decke aus schwefelhaltigem Nebel lag, auf der sich nichts bewegte.
    Die Fahrende und ihr Begleiter wuschen sich und aßen ein eiliges Frühstück. Sie waren bestrebt, schnell fortzukommen. Die Tageshitze war bereits spürbar und verdrängte die Meeresbrisen über dem Wasser. Seevögel glitten und schossen darin entlang und hielten nach Nahrung Ausschau. Krabben trippelten vorsichtig in den Felsen herum und suchten in Rissen und Spalten nach Schutz. Rundherum erwachte die Insel.
    Wren und Garth schulterten ihr Gepäck, überprüften ihre Waffen, sahen sich kurz an und starteten landeinwärts.
    Der Strand endete in einem kleinen Flecken hohen Grases, der dann wieder einem Wald aus turmhohen Akazien Platz machte. Die Stämme der uralten Bäume hoben sich wie Säulen himmelwärts, wo sie sich in der Höhe verloren, was ihnen das Aussehen einer Mauer gab. Der Boden des Waldes war karg und strauchlos. Stürme und Fluten hatten alles fortgewaschen, nur die riesigen Bäume waren geblieben. Innerhalb der Akazien war alles ruhig. Die Sonne im Osten war noch wolkenverhangen, und Schatten lagen über allem. Wren und Garth gingen langsam, aber stetig vorwärts und waren für jede Art von Gefahr gewappnet. Sie traten aus den Akazien heraus und auf ein Wäldchen aus Bambuspflanzen zu. Sie gingen an dessen Rand entlang, bis sie einen Durchgang durch das Gesträuch fanden. Sie benutzten ihre kurzen Schwerter, um sich ihren Weg hindurch zu bahnen. Von da aus gingen sie an einer Wiese entlang weiter, auf der das Gras brusthoch stand und Wildblumen in vielerlei Farben inmitten des Grüns wuchsen. Vor ihnen stieg der Wald die Hänge des Killeshan empor, Bäume und Sträucher überzogen die seltsamen Formationen von Lavagestein, und alles verschwand schließlich im Vog.
    Der erste Tag verging ohne Zwischenfälle. Sie reisten durch offenes Land, wann immer es möglich war, und wählten einen Weg, der ihnen erlaubte, zu sehen, worauf sie gingen. In dieser Nacht schlugen sie ihr Lager auf einer Wiese auf und machten es sich auf erhöhtem Untergrund bequem, so daß sie wieder eine klare Sicht in alle Richtungen hatten. Der zweite Tag verging auf die gleiche Weise wie der erste. Sie kamen gut voran, indem sie Flüsse und Ströme nutzten und Senken und kleinere Erhebungen ohne Schwierigkeiten überwanden. Es gab keinerlei Hinweise auf die Monster, vor denen Tiger Ty sie gewarnt hatte. Es gab buntgefärbte Schlangen und Spinnen, die mit ziemlicher Sicherheit giftig waren, aber die Fahrenden hatten bereits in anderen Teilen der Welt mit deren Vettern zu tun gehabt und wußten genug von ihnen, um jeden Kontakt zu vermeiden. Sie hörten das Fauchen von Moorkatzen, sahen aber keine. Ein- oder zweimal flogen Raubvögel über sie hinweg, aber nach mehrmaligem flüchtigen Kreisen schossen die Jäger auf der Suche nach leichterer Beute davon. Es regnete häufig und schwer, aber niemals sehr lange, und die einzige Gefahr war, von einer unerwarteten Sturzflut in einem trockenen Flußbett überrascht zu werden oder in neu gebildete Senkgruben zu fallen. Außerdem kühlte der Regen sie ab.
    Die ganze Zeit über kamen die in Dunst halb verborgenen Hänge des Killeshan näher, ein Versprechen von zukünftigen, härteren Herausforderungen.
    Der dritte Tag begann auf die gleiche Art wie die beiden vorherigen, schattig und ruhig und brütend. Die Sonne ging auf und war kurz durch die Bäume vor ihnen zu sehen, ein warmes und einladendes Lichtzeichen. Doch dann verschwand sie plötzlich, als sich die unteren Ränder des Vog noch weiter hinabzogen. Der Dunst war dünn und zunächst wenig beunruhigend, nicht viel mehr als eine Verdichtung der Luft, ein Ermatten des Lichts. Aber langsam begann er dichter zu werden, sich zusammenzuballen und alles auszuschließen, was mehr als dreißig Fuß von ihrem jeweiligen Standort entfernt war. Das Land wurde rauher, als die Ebenen der Küstenlinie und die grasbewachsenen Ausläufer Hügeln und Abhängen wichen und das Lavagestein bröckelig und lose wurde. Der Untergrund wurde unsicher, und sie verlangsamten ihren Schritt.
    Sie aßen besorgt und schweigend eilig zu Mittag und gingen dann vorsichtig weiter. Sie banden oberhalb der Stiefelschäfte und unter den Knien dicke Felle um ihre Beine, um vor Schlangen geschützt zu sein. Sie legten ihre schweren Umhänge an und zogen sie fest um sich. Die Hitze der niedrigeren Hügel fehlte hier, und die Luft - von der sie geglaubt hatten, sie

Weitere Kostenlose Bücher