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Shannara V

Titel: Shannara V Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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in ihrer Kehle steckenzubleiben, und ihre Hand faßte den Ruhkstab fester. »Sagt ihnen, daß Phaeton bei dem Angriff umgekommen ist, daß es ein Unfall war und daß er durch den Pfeil eines seiner eigenen Bogenschützen getötet wurde. Sagt ihnen, daß ich sofort ein Treffen in den Räumen des Hohen Konzils wünsche. Geht jetzt, schnell.«
    Die Eule verschmolz mit der Menge und war fort. Die Königin wandte sich Wren zu. Sie hob einen Arm, um ihn um die schmalen Schultern des Mädchens zu legen, mit der anderen deutete sie mit dem Stab in Richtung Stadt. Sie gingen los. Garth einen Schritt hinter ihnen und die Leibgarde überall um sie herum.
    »Wren«, flüsterte die Elfenkönigin und beugte sich nahe zu ihr herüber. »Dies ist für uns der Anfang vom Ende. Wir werden jetzt entscheiden, ob es eine Rettung für uns gibt. Bleib nahe bei mir, ja? Sei Augen und Ohren und ein zuverlässiger rechter Arm für mich. Darum bist du zu mir gekommen.«
    Ohne weitere Worte preßte sie Wren an sich und eilte weiter.

Kapitel 45
    Die Räume des Hohen Konzils der Elfen lagen nicht weit vom Palast inmitten eines uralten Hains aus weißen Eichen. Das Gebäude bestand aus Fachwerk mit Mauern aus Stein. Der Raum des Konzils selbst, der den größten Teil des Gebäudes einnahm, war ein höhlenartiger, achteckiger Raum. Seine Decke wurde von Balken gestützt, die sich von den Mauern wie ein beschützender Stern zu einem Mittelpunkt erhoben. Schwere Holztüren öffneten sich an einer Wand, die einem dreistufigen Podium gegenüberlagen, auf dem der Thron der Elfenkönige und -königinnen stand. Flankiert wurde der Thron von Standarten und den Ständern mit den persönlichen Insignien der regierenden Häuser. Vor den restlichen Wänden standen zu beiden Seiten Reihen von Bänken. Es gab auch eine Galerie für Zuschauer und Teilnehmer öffentlicher Treffen. In der Mitte des Raumes wurde ein weiter Bereich des Fußbodens von einem runden Tisch mit einundzwanzig Stühlen eingenommen. Wenn das Hohe Konzil tagte, saßen seine Mitglieder an diesem Tisch, und der König oder die Königin führte den Vorsitz.
    Ellenroh Elessedil betrat schwungvoll den Raum. Ihre Gewänder rauschten hinter ihr her, und sie hielt den Ruhkstab vor sich. Wren, Garth, Triss und eine Handvoll Mitglieder der Leibgarde folgten ihr. Gavilan Elessedil saß bereits am Tisch des Konzils und erhob sich eiligst, als die Königin erschien. Er trug einen Kettenpanzer, und sein Breitschwert hing an der Rückenlehne seines Stuhls. Die Königin ging zu ihm hinüber, umarmte ihn herzlich und trat an den Kopf des Tisches.
    »Wren«, sagte sie. »Setz dich neben mich.«
    Wren tat, wie ihr geheißen. Garth schlenderte zu einer Wand des Raumes und machte es sich auf der Galerie bequem. Die Türen des Raumes schlossen sich wieder, und zwei Mitglieder der Leibgarde stellten sich zu beiden Seiten des Eingangs in Positur. Triss trat zum Tisch und setzte sich neben Gavilan. Sein hageres, hartes Gesicht wirkte merkwürdig abwesend. Gavilan richtete sich auf seinem Stuhl auf, lächelte Wren unbehaglich zu, glättete nervös seine Tunikaärmel und schaute fort. Ellenroh faltete die Hände vor sich und schwieg. Es war deutlich, daß sie auf jemanden warteten. Wer auch immer das sein mochte, er sollte noch kommen. Wren überschaute den Raum und spähte in dunkle Ecken, die das Lampenlicht nicht erreichte. Poliertes Holz schimmerte schwach in der Dunkelheit hinter Garth. Durch die Flammen der Lampe entstanden Bilder und tanzten am Rande des Lichts. Hinter ihr hingen die Stander schlaff und unbeweglich herab, ihre Insignien in schweren Falten verborgen. Der Raum war ruhig, und nur das sanfte Schaben von Stiefeln und das Rascheln von Kleidern störten die Stille.
    Dann sah sie Eowen, die in den Schatten fast unsichtbar weit hinten auf der Galerie gegenüber von Garth saß.
    Wrens Augen richteten sich sofort auf die Königin, aber Ellenroh ließ sich nicht anmerken, daß sie wußte, daß die Seherin da war. Ihr Blick war auf die Türen des Konzilraumes gerichtet. Wren schaute noch einmal kurz hinüber zu Eowen und starrte dann wieder in die Schatten. Sie konnte die Spannung in der Luft spüren. Jeder, der in diesem Raum saß, wußte, daß etwas geschehen würde, aber nur die Königin wußte, was es war. Wren atmete tief durch. Für diesen Augenblick, hatte die Königin gesagt, war sie nach Arborlon gekommen.
    Sei Augen und Ohren und ein zuverlässiger rechter Arm für mich.
    Warum? Die Türen zum

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