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Shannara V

Titel: Shannara V Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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verstehen lassen. »Wir müssen sie hier herausbringen.«
    Triss drängte sich eilig vor. Seine hageren Züge waren von Sorge gezeichnet. »Weißt du denn eine Möglichkeit?« fragte er.
    »Ja«, antwortete Wren. Sie schaute schnell zum Hauptmann der Leibgarde hinüber und dann wieder zurück zu Gavilan. »Ich habe keine Zeit, darüber zu streiten. Ich habe keine Zeit, es zu erklären. Du mußt mir vertrauen. Du mußt.«
    Gavilan war nicht zu überzeugen. »Du verlangst zuviel. Was ist, wenn du dich irrst? Wenn wir sie fortbringen und sie stirbt…«
    Aber Triss sammelte bereits ihre Ausrüstung ein und bedeutete Dal, ihm zu helfen. »Die Wahl ist für uns getroffen worden«, erklärte er ruhig. »Die Königin hat keine Chance, wenn wir sie nicht schnell aus diesem Sumpf fortbringen. Tu, was du kannst, Wren.«
    Sie sammelten zusammen, was von ihren Vorräten und ihrer Ausrüstung übriggeblieben war, und bauten aus Decken und Pfählen eine provisorische Trage für die Königin. Als sie fertig waren, wandten sie sich erwartungsvoll zu Wren um. Sie stand ihnen gegenüber, als sei sie verurteilt, und dachte, daß sie jetzt keine Wahl hatte, daß sie ihre Ängste und Zweifel, ihre Entschlüsse, die Versprechen, die sie sich selbst wegen der Magie und der Elfensteine gegeben hatte, vergessen und tun mußte, was sie konnte, um das Leben ihrer Großmutter zu retten.
    Sie griff in ihre Tunika und zog den Lederbeutel hervor. Hastig löste sie die Zugschnüre, und die Elfensteine fielen mit hartem, blauem Glitzern in ihre Hand.
    Sie fühlte sich klein und verletzlich, als sie zum Rande des Lagers ging, einen Moment lang dort stehenblieb und in die Schatten und den Nebel hinausschaute. Faun versuchte, ihr Bein heraufzuklettern, aber sie griff sanft hinab und scheuchte den Baumschreier fort. Vog wirbelte überall umher, und ein scheußlicher Gestank nach Schwefel und Asche hing an ihren Kleidern. Ein Gemisch aus Dunst und Dampf stieg aus den übelriechenden Wassern des Sumpfes auf. Sie stand am Rande ihres Lebens, das spürte sie. Sie war dorthin gebracht worden durch Umstände und das Schicksal, und was auch immer als nächstes geschah, sie würde niemals wieder dieselbe sein. Sie sehnte sich nach dem, was einmal gewesen war, nach dem, was hätte sein können, nach einem Ausweg, auf den sie nicht länger hoffen konnte.
    In der Angst, daß sie ihre Meinung vielleicht ändern könnte, wenn sie noch länger darüber nachdachte, hielt sie die Elfensteine vor sich und zwang ihnen mit ihrem Willen Leben auf. Nichts geschah.
    Oh, Schatten!
    Sie versuchte es noch einmal, konzentrierte sich und zwang sich, die Worte im Geiste sorgfältig zu formulieren. Sie versicherte sich der richtigen Reihenfolge und stellte sich die Macht vor, die darinnen lag, die sich rühren und ausbrechen sollte. Sie dachte verzweifelt daran, daß sie das Elfenblut hatte. Sie hatte die Macht doch schon zuvor angerufen…
    Und dann, plötzlich, flackerte das blaue Feuer auf, brach aus den Steinen hervor. Es verschmolz, strahlend und phantastisch, mit ihrer Hand und erhellte den Sumpf, als sei das Tageslicht schließlich in das Labyrinth durchgedrungen. Ihre Gefährten wandten sich ab, kauerten sich vorsorglich zusammen und bedeckten ihre Augen. Wren stand aufrecht und spürte die Macht der Steine, suchend, forschend und fragend, ob sie zu ihr gehörte, durch sich hindurchfließen. Eine angenehme, verlockende Wärme hüllte sie ein. Dann schoß das Licht nach rechts davon, drang durch den Nebel und den Dunst und die verdorrenden Bäume und das Gestrüpp und die Weinranken und schoß Hunderte von Metern über die leeren Wasser. Es reichte weiter, als das Auge eigentlich hätte sehen können, und blieb dann an einer Felswand hängen, die sich in die Nacht hob. Blackledge!
    So schnell wie es gekommen war, war das Licht auch wieder fort. Die Macht der Elfensteine erstarb und kehrte dorthin zurück, woher sie gekommen war. Wren schloß ihre Finger über den Steinen, die sie gleichzeitig ausgelaugt und angeregt hatten. Die Magie hatte sie gleichzeitig gereinigt und gestärkt, aber auch geschwächt. Obwohl es ihr Entschluß gewesen war, schwankte sie jetzt, als sie die Talismane in ihren Beutel zurückgleiten ließ. Die anderen richteten sich unsicher auf, und ihre Augen suchten die ihren.
    »Dort«, sagte sie ruhig und deutete in die Richtung, die das Licht genommen hatte.
    Einen Augenblick lang sprach niemand. Wrens Geist war gefangen von dem, was sie erlebt hatte. Das

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