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Shannara VI

Titel: Shannara VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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lagernden Föderationssoldaten entzündet. Sie lagerten um den Schein der Flammen und aßen. Nur einige Wächter wurden auf ihre Posten geschickt.
    Um Mitternacht waren Walker und die Moorkatze ungesehen an ihnen vorbeigelangt und befanden sich auf dem Weg nach Süden.

Kapitel 21
    An jenem Morgen, an dem die beiden zerrissenen Lumpensammlerinnen zusammen mit ihrem ältlichen, blinden Vater und den anderen Händlern, Kaufleuten, Trommlern, Hausierern und umherziehenden Straßenverkäufern, die aus den umliegenden Dörfern gekommen waren, durch die Tore von Tyrsis schritten, waren die Wolken jener Regengüsse, die die Westlandelfen und die Föderationsarmee überschwemmt hatten, noch immer am westlichen Horizont zu sehen. Wie die meisten anderen, die in die Stadt hineinwollten, hatten sie während der Nacht vor den Toren gelagert. Alle waren bestrebt, früh hineinzugelangen, damit sie die besten Standplätze auf dem freien Markt erwischten, wo das Handeln und Tauschen stattfand. Sie mühten sich so schnell voran, wie sie konnten, aber die Frauen waren durch den alten Mann behindert, der sich unsicher seinen Weg suchte, von beiden Seiten gestützt werden mußte und die Füße vorsichtig den staubigen Weg entlangführte. Föderationswächter säumten die Eingänge der äußeren und inneren Mauern und überprüften jeden, der vorbeiging. Es war ungewöhnlich, daß sie sich darum kümmerten, wer die Stadt betrat, denn in der Vergangenheit hatten sie eher verstärkt darauf geachtet, wer die Stadt verlassen wollte. Aber Padishar Creel, der Anführer der Geächteten, sollte zur Mittagszeit des folgenden Tages hingerichtet werden, und die Föderation befürchtete, daß ein Befreiungsversuch unternommen werden würde. Man glaubte zwar, daß ein solcher Befreiungsversuch auf jeden Fall scheitern würde, egal wie gut er geplant wäre, denn die Stadtgarnison besaß mit einigen fünftausend Mann ihre volle Stärke, und es waren außergewöhnliche Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet worden. Dennoch sollte nichts dem Zufall überlassen bleiben, und daher hatten die Wachen an den Toren ausdrückliche Instruktionen erhalten, jeden genau zu kontrollieren.
    Sie beschlossen, die beiden Lumpensammlerinnen und den alten Mann beiseite zu nehmen. Es war eine willkürliche Auswahl, die der Befehlshaber der Wache früh am Morgen als Kompromiß angeordnet hatte, damit sie nicht jedermann anhalten mußten, was endlos dauern würde, und auch nicht der Pflichtversäumnis angeklagt werden konnten, wenn sie niemanden kontrollierten. Die drei erhielten den Befehl, abseits von der Menge auf einem freien Platz im Hof zwischen den Stadtmauern stehenzubleiben und dort auf ihr Verhör zu warten. Aus der Menge wurden ihnen verstohlen und mißtrauisch vereinzelte Blicke zugeworfen. Besser ihr als ich, schienen sie zu sagen. Staub erhob sich, als die Menge vorbeieilte, und selbst jetzt, wo die Sonne noch längst nicht ihren Höhepunkt erreicht hatte, fühlte sich die Luft schon heiß und klebrig an.
    »Namen«, sagte der Offizier vom Dienst zu den Lumpensammlerinnen und dem alten Mann.
    »Asra, Wintath und unser Vater Criape«, sagte diejenige mit dem verwilderten, zotteligen rötlichen Haar. Infektionen überzogen die Haut ihres Gesichts, und sie roch wie alter Abfall.
    Der Offizier sah die andere Frau an, die sofort den Mund öffnete und geschwärzte Zähne und eine rauhe rote Kehle zeigte, der die Zunge fehlte. Der Offizier schluckte.
    »Sie kann nicht sprechen«, sagte die erste grinsend.
    »Aus welchem Dorf kommt ihr?«
    »Spekese Run«, sagte die Frau. »Kennt Ihr es?«
    Der Offizier schüttelte den Kopf. Er betrachtete die Lumpenstapel, die sie auf ihre Rücken gebunden trugen. Wertloses Zeug. Er betrachtete den alten Mann, der sein Gesicht unter der Kapuze verborgen hielt, konnte aber nicht viel von ihm erkennen. Daher trat er vor und zog die Kapuze zurück. Der Kopf des alten Mannes fuhr hoch, und seine geschwärzten Lider wurden ruckartig geöffnet und ließen eine dicke, milchige Flüssigkeit an der Stelle sehen, wo seine Augen hätten sein sollen. Der Offizier würgte.
    »Weiter mit euch.« Er winkte und ging schnell weiter, um den nächsten Unglücklichen zu verhören.
    Die Frauen und der alte Mann schlurften gehorsam davon. Sie glitten in die Menge zurück, passierten die Postenkette, die die Tore der inneren Mauer säumte, und betraten von dort aus die Stadt. Sie waren ein gutes Stück von der Tyrsian Allee entfernt und hielten sich an die

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