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Shannara VI

Titel: Shannara VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Seitenstraßen, in denen keine Föderationswächter patrouillierten, bevor Matty Roh die gefärbte Fruchtschale ausspuckte, die in ihrem Mund geklebt hatte, und sagte: »Ich habe Euch gesagt, daß dies zu riskant sein könnte!«
    »Wir sind hineingelangt, nicht wahr?« fauchte Morgan gereizt. »Hört auf, Euch zu beschweren und bringt mich irgendwohin, wo ich mir dieses Zeug aus den Augen waschen kann!«
    »Seid still, alle beide!« befahl Damson Rhee und drängte sie weiter.
    Ihre Stimmung war inzwischen ziemlich gereizt. Es hatte erbitterte Auseinandersetzungen gegeben, wer mit in die Stadt kommen sollte, und dieser Streit war durch die Nachricht von Padishar Creels drohender Hinrichtung noch verstärkt worden. Eineinhalb Tage waren nicht annähernd genug Zeit, um eine erfolgreiche Befreiung durchzuführen, aber mehr hatten sie nicht zur Verfügung, und Morgan hatte sich gesagt, daß sein ursprünglicher Plan der Änderung bedurfte. Nicht nur Matty und Damson sollten in die Stadt gehen, um den Maulwurf zu suchen, sondern auch er ging mit hinein. Im besten Falle hatten sie den heutigen Tag und den Abend, um den Maulwurf aufzuspüren, Chandos und die anderen Geächteten durch die unterirdischen Tunnel hereinzubringen, einen Befreiungsplan für Padishar zu ersinnen und in die Tat umzusetzen. Morgan bestand darauf, daß er die beiden Frauen in die Stadt begleiten müßte, um entscheiden zu können, was zu tun war. Er konnte es sich nicht leisten, auf den Einbruch der Nacht zu warten und darauf, daß der Maulwurf die Dinge begutachtete. Damson und Matty verwiesen immer wieder darauf, daß jeder Versuch, an den Wachen vorbeizugelangen, sie alle gefährden würde. Es würde für sie beide allein schon schwer genug werden, aber doppelt gefährlich, wenn sie gezwungen wären, auch ihn hineinzubringen. Warum konnte er seine Pläne nicht dort schmieden, wo er war? Hatte er nicht inzwischen genug Zeit in der Stadt verbracht, um sich ein genaues Bild zu machen?
    So hatten sie sich gestritten, aber am Ende hatte Morgan die Diskussion gewonnen, indem er erklärte, er könne überhaupt keine Pläne schmieden, bis er wüßte, wo Padishar gefangengehalten würde, und das könne er nicht wissen, solange er nicht in die Stadt hineingelangt sei. Der Preis für seinen Sieg war die unerbittliche Forderung beider Frauen, daß er sein Schwert zurücklassen sollte. Die Täuschung mit einer Verkleidung würde vielleicht funktionieren, aber nicht, wenn er diese Waffe mit sich trüge. Die Gefahr, entdeckt zu werden, war einfach zu groß. Trotz seiner Proteste wollte keine der Frauen nachgeben. Das Schwert von Leah war bei Chandos zurückgeblieben.
    Damson führte sie eine Straße hinab zu der Seitentür eines verlassenen Gebäudes, stieß die Tür auf und trat mit ihnen ein. Das Innere war eng und stickig, und Staub hing in sichtbaren Schleiern in der Luft. Sie schloß die Tür hinter ihnen, und dann durchquerten sie den Raum zu einer zweiten Tür und betraten von dort einen weiteren, genauso stickigen Raum. Ein winziger Hof eröffnete sich dahinter, und sie gingen durch die frühen Morgenschatten und den schwachen Duft von Wildblumen, die in einer sonnendurchtränkten Ecke des Hofes wuchsen, zu einem offenen Schuppen mit altem Werkzeug und Werkbänken. Dort verließ Damson ihre Gefährten. Als sie zurückkehrte, hatte sie eine Schale mit Wasser gefüllt, und die drei ließen sich nieder und wuschen sich.
    Als sie gesäubert waren, wühlten sie sich durch die Lumpenbündel und zogen ihre gute Kleidung hervor. Sie legten die alte ab, zogen die neue an und setzten sich auf zwei Werkbänke, um zu beraten, was als nächstes zu tun sei.
    »Ich werde zuerst hinausgehen und versuchen, den Maulwurf zu finden«, sagte Damson, die noch immer die Knoten ihres zerzausten roten Haars auskämmte. Sorgfältig band sie es zurück und verstaute es unter einem Tuch. »Ich kann Zeichen hinterlassen, die er verstehen wird. Wenn das getan ist, werde ich zurückkommen, und wir werden sehen, was wir über Padishar herausfinden können. Dann werde ich Euch irgendwo zurücklassen müssen, während ich auf den Maulwurf warte. Er kommt vielleicht nicht, wenn er uns alle sieht - er kennt Euch beide nicht, und er wird nach dem, was geschehen ist, sehr vorsichtig sein. Wenn er kommt, werde ich mit ihm Chandos und die anderen holen, und wir werden Euch in der Dämmerung wieder treffen. Wenn er nicht kommt…«
    »Sagt es nicht«, unterbrach Morgan sie. »Tut einfach Euer

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