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Shannara VI

Titel: Shannara VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Schwert von Leah, und der Hochländer band es auf seinen Rücken. Er war genauso begierig wie sie.
    Er sah sich nach dem Maulwurf um und konnte ihn nirgends entdecken. Als er nach ihm fragte, sagte Damson ihm, er halte Wache.
    »Ich werde ihn brauchen, damit er mir zeigt, wo die Tunnel unter den Straßen verlaufen«, verkündete er. »Und ich werde Euch brauchen, damit Ihr mir eine Karte der Stadt zeichnet, damit er das tun kann.«
    »Hast du einen Plan, Hochländer?« fragte Chandos und drängte sich nahe heran.
    Gute Frage, dachte Morgan. »Ja«, erwiderte er und hoffte, daß er recht hatte.
    Dann zog er sie nahe heran und erklärte ihnen, wie dieser Plan aussah.
    Die Dämmerung zog grau und bedrückend herauf, und die Gewitterwolken bewegten sich zum Rande des Callahorns. Trotz der aufgewühlten, schwarzen Wolken, die ihre dunklen Schatten östlich über den Runne warfen, war es heiß und stickig in der Stadt Tyrsis, als ihre Bewohner erwachten, um ihre Tagesarbeit zu beginnen. Die Luft war erfüllt von dem Geruch von Schweiß und Staub und Essensdunst vom Vortag. Männer und Frauen schauten zum Himmel und warteten sehnsüchtig auf den bevorstehenden Regen, damit er ihnen zumindest ein geringes Maß an Erleichterung gewährte.
    Als der Morgen dem Mittag zuging, begann sich Erregung wegen der bevorstehenden Hinrichtung des Geächteten Padishar Creel auszubreiten. Die Menge versammelte sich erwartungsvoll, erregt und matt von der Hitze an den Stadttoren. Sie wartete begierig auf jegliche Form von Zerstreuung. Läden wurden geschlossen, Verkäufer räumten ihre Stände ab, und die Arbeit wurde beiseite gelegt, als die Stimmung immer ausgelassener wurde. Es gab Possenreißer, Gauner, Verkäufer von Getränken und Süßigkeiten, Straßenhändler und Mimen, aber auch Föderationsposten überall, die mit ihren schwarzen und scharlachroten Uniformen von der inneren bis zur äußeren Mauer die Tyrsian-Allee säumten. Als die Mittagszeit näher kam und die Gewitterwolken den Himmel von Horizont zu Horizont ausfüllten und Regen als dünner Schleier zu fallen begann, wurde es dunkler.
    Inmitten der Stadt lag der Volkspark still und verlassen da. Der Wind, der das herannahende Unwetter ankündigte, ließ die Blätter der Bäume rascheln und bewegte die Banner am Eingang des Wachhauses. Ein Wagen war angekommen. Er wurde von einem Pferdegespann gezogen und war von Föderationswächtern umgeben. Segeltuch war über Metallbänder gezogen, die den Holzboden überspannten, und die Räder und Seiten waren eisenbeschlagen. Die Pferde stampften und schäumten zwischen ihren Deichseln, und die Hitze legte einen Schweißfilm über die Gesichter der Männer in den Uniformen. Blicke suchten die Bäume und Wege des Parks ab und auch die die Grube umgebenden Mauern und die Schatten, die überall zusammengeballt hingen. Die Eisenspitzen der Spieße und Äxte schimmerten dumpf. Gespräche wurden leise und verstohlen gehalten, als könne jemand lauschen.
    Dann schwangen die Türen des Wachhauses auf, und eine Gruppe Soldaten strömte, mit Padishar Creel im Schlepptau, daraus hervor. Die Arme des Anführers der Geächteten waren fest auf seinen Rücken gebunden, und er war geknebelt. Sein Gang war unsicher und seine Haltung unschlüssig und schmerzgebeugt. Blut und Quetschungen und Schnitte waren überall auf seinem Gesicht zu sehen. Er hob trotz der offensichtlichen Schmerzen den Kopf, und sein Blick war hart und wild, während er seine Gefangenenwärter betrachtete. Nur wenige begegneten diesem Blick, die meisten richteten ihre Aufmerksamkeit woandershin und warteten, bis er vorbeigegangen war, um dann einen verstohlenen Blick in seine Richtung zu werfen. Der Geächtete wurde zur Rückseite des Wagens gebracht und hineingestoßen. Segeltuchlappen wurden zurechtgezurrt, der Wagen umgewandt, und die Soldaten begannen sich auf beiden Seiten in Reihen aufzustellen. Als alles bereit war, setzte sich der Zug langsam in Bewegung.
    Es dauerte lange, bis er aus dem Park herausgelangt war, und die Pferde wurden dabei sorgfältig gezügelt. Die Reihen der Soldaten umschlossen den Wagen als massive Mauer. Es waren mehr als fünfzig bewaffnete Männer mit harten Gesichtern, die sich da einen Weg durch die Bäume und auf die Tyrsian-Allee hinaus bahnten. Die wenigen Leute, denen sie begegneten, wurden schnell zurückgedrängt, und der Wagen rollte langsam in die Stadt hinein. Gebäude erhoben sich zu beiden Seiten, und Köpfe lehnten aus den Fenstern. Die

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