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Shannara VI

Titel: Shannara VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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vor Wut über sie die Zähne zusammen. Er spürte, wie die Magie sich in ihm aufbaute, und er zwang sie nur mühsam zurück.
    »Laß mich dir helfen, Par«, bat Felsen-Dall und hielt ihn weiterhin fest. »Es kostet mich nicht einmal einen Moment, es zu tun. Erinnerst du dich? Laß mich nur lange genug in dich hineingelangen, daß ich erkennen kann, wo die Magie droht. Laß mich dir helfen, den Schutz zu finden, den du brauchst.«
    Genug von Allanon. Genug von den Druiden und ihren Warnungen. Genug von allem. Wo sind jetzt jene, die sagten, sie würden mir helfen? Jetzt, wo ich sie brauche? Alle fort, alle verloren. Sogar Coll. Ich bin so müde.
    »Wenn du willst«, flüsterte Felsen-Dall, »kannst du zuerst in mich hineingelangen. Es ist nicht schwer. Du kannst dich ganz leicht aus dir selbst herausbegeben, wenn du es versuchst. Ich kann es dir zeigen, Par. Sieh mich nur an. Dreh dich um und sieh mich an.«
    Das Schwert von Shannara verloren. Wren und Walker und Morgan verschwunden. Wo ist Damson? Warum bin ich immer allein?
    Tränen traten in seine Augen und machten ihn blind.
    »Sieh mich an, Par.«
    Er wandte sich langsam um und wollte hochschauen.
    Aber in diesem Moment trat ein Schatten zwischen sie, schnell wie das Licht, im Handumdrehen gekommen und gegangen, und auf einmal schlug Par Ohmsford heftig zu.
    Nein!
    Feuer brach zwischen ihnen aus. Die Berührung hatte es hervorgebracht, und es funkelte und schoß in die Schatten hinaus. Felsen-Dall wirbelte herum, und die Züge seines grobknochigen Gesichts waren vor Wut verzerrt. Seine schwarzen Gewänder bauschten sich auf, und seine behandschuhte Hand hob sich in einem Feuer roten Zorns. Par, der noch immer nicht wußte, was geschehen war, keuchte, wich zurück und gab seine eigene Deckung auf. Er spürte, wie das blaue Feuer der Magie des Wunschgesangs sich erhob, um ihn zu beschützen. Im Handumdrehen war er in Licht gebadet, und jetzt war es an Felsen-Dall, vor ihm zurückzuweichen.
    Sie standen einander in der Düsterkeit gegenüber, die Feuer ihrer Magien in ihren Fingerspitzen gesammelt und die Augen voller Zorn und Angst.
    »Bleibt fort von mir!« zischte Par.
    Regungslos blieb Felsen-Dall einen Moment lang riesig und dunkel und unnachgiebig vor ihm stehen. Dann zog er sein Feuer zurück, senkte seine behandschuhte Hand und verließ wortlos den Raum.
    Par Ohmsford ließ das Feuer seiner Magie ebenfalls ersterben. Er stand da, starrte in die Schatten, die ihn umgaben, und fragte sich, was er getan hatte.
    Rund um ihn herum tanzten die Dämonen in scheinbarer Heiterkeit.
     
    »Wie lange wird er so bleiben?« fragte Matty Roh schließlich.
    Morgan Leah schüttelte den Kopf. Walker Boh hatte sich seit mehr als einer Stunde nicht mehr bewegt. Er war in eine Art Trance verfallen, in einen Halbschlaf, den er selbst herbeigeführt hatte. Er saß mit geschlossenen Augen in seinen dunklen Umhang eingehüllt da, und sein Atem ging langsam und kaum wahrnehmbar. Er hatte ihnen gesagt, sie sollten Wache halten und auf seine Rückkehr warten. Er hatte ihnen nicht gesagt, wohin er ging. Tatsächlich schien es nicht so, als sei er überhaupt irgendwohin gegangen, aber Morgan wußte es besser.
    Sie waren in einem Fichtenhain hoch in den Wäldern, die die Klippen des Runne begrenzten, versammelt - Morgan, Matty, Damson Rhee, Coll Ohmsford und Walker Boh. Und in der nahen Dunkelheit schimmerten wachsam Ondits Augen. Die Nacht war tief und still, den Himmel bedeckte eine Wolkendecke von Horizont zu Horizont, und die Luft war frisch von dem Geruch eines Nordwinds aus den Wäldern. Fünf Tage waren vergangen, seit Walker Morgan gefunden und ihn vor den Schattenwesen, die ihn eingekreist hatten, gerettet hatte. Er hatte die dunklen Wesen überlistet, indem er eines von ihnen mit dem Bild Morgans umkleidete, worauf die anderen es in Stücke gerissen hatten. Das hatte die Schattenwesen davon überzeugt, daß der Eindringling, den sie verfolgt hatten, vernichtet war, und sie waren wieder in die Südwache zurückgeschwebt. Gestern waren der Talbewohner und die beiden Frauen erschienen und hatten den Regenbogensee auf einem kleinen Skiff überquert. Walker und Morgan hatten sie an der Mündung des Mermidon abgefangen und hergebracht.
    »Was glaubt Ihr, wo er ist?« fragte Matty mit ängstlicher und unsicherer Stimme.
    »Ich weiß es nicht«, gestand Morgan.
    Er beugte sich vor, um besser sehen zu können, wich aber schnell wieder zurück, als er Ondit grollen hörte. Er sah Matty

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