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Shannara VI

Titel: Shannara VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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benommen, und Damson Rhee umarmte ihn. Ihr rotes Haar war staubig und wirr und ihr bleiches Gesicht von Schmutz bedeckt. Ihre Augen brannten, als sie den Blick hob, um den Talbewohner anzusehen.
    »Par«, flüsterte sie leise und eilte zu ihm, um auch ihn zu umarmen.
    Der Durchgang hinter ihnen war von den Geräuschen bewaffneter Männer erfüllt. Par wandte sich um und wollte dem Angriff begegnen, aber Padishar Creel war sofort an ihm vorbei und in den Gang hinausgeeilt. Ein erschreckendes Klirren von Waffen erklang.
    »Par!« rief der große Mann. »Nimm sie und lauf!«
    Ohne nachzudenken, ergriff Par Damsons Arm und zog sie hinter sich her durch die Tür. Padishar stand einem Haufen Föderationssoldaten Auge in Auge gegenüber. Weitere erschienen hinter ihnen auf der Treppe. Der Anführer der Geächteten drängte die meisten durch pure Kraft zurück und wirbelte zornig umher.
    »Teufel, Junge - lauf! Jetzt! Erinnere dich an unsere Vereinbarung!«
    Dann griffen ihn die Soldaten erneut an, und er kämpfte um sein Leben. Zwei gingen zu Boden, dann ein weiterer, aber es kamen immer mehr, die ihre Plätze einnehmen konnten. Zu viele, dachte Par. Zu viele, als daß Padishar ihnen hätte standhalten können. Par spürte, wie sich seine Brust verkrampfte. Er mußte seinem Freund helfen. Aber das würde bedeuten, daß er die Magie des Wunschgesangs einsetzen mußte, das Feuer, das er nicht kontrollieren konnte. Es würde bedeuten, daß er zusehen mußte, wie jene Männer in Stücke gerissen wurden. Es würde bedeuten, daß vielleicht auch Padishar in Stücke gerissen wurde.
    Und er hatte dem großen Mann sein Versprechen gegeben.
    »Padishar«, hörte er Damson in sein Ohr flüstern, und er spürte, wie sie auf den großen Mann zueilen wollte.
    Entschlossen ergriff er sie und zog sie den Weg zurück, den sie gekommen waren. Fort von dem Kampf. Er hatte seine Wahl getroffen. »Par!« schrie sie verärgert, aber er schüttelte abwehrend den Kopf. Sie erreichten die geschlossene Tür. Befanden sich hinter ihr die Schattenwesen? Par konnte nichts hören, aber er konnte über die Kampfgeräusche hinter ihm hinweg ohnehin nichts hören.
    »Wir können ihn nicht zurücklassen!« schrie Damson.
    Er zog sie nahe an sich heran. »Wir müssen es.« Vor ihm ragte die hölzerne Tür auf und verbarg drohend und schweigend was darunterlag. Er stützte sich ab und beschwor die Magie des Wunschgesangs herauf, denn dieses Mal hatte er keine Wahl. Die Magie regte sich eifrig.
    Bitte, dachte er, nur dieses eine Mal möchte ich sie kontrollieren können! Er riß die Tür auf und war bereit, die Magie weißheiß und tödlich den dahinterliegenden Gang hinabschießen zu lassen. Aber Stille empfing ihn, und Mondlicht floß durch Risse in dem zerschmetterten Stein herab. Schutt bedeckte den Boden. Der Gang war leer.
    Er warf einen letzten Blick zu Padishar Creel zurück, der durch seinen erbitterten Kampf eine einsame Barriere gegen den Fluß von Föderationssoldaten errichtete, die durchzubrechen versuchten. Es gab keine Hoffnung für Padishar, das wußte er. Es war von Anfang an eine Falle gewesen. Und die Falle begann sich bereits zu schließen.
    Es war jedoch immer noch Zeit, Damson zu retten.
    Und sie hatten vereinbart, das zu tun, was auch immer es kosten würde.
    Mit Damson, die noch immer an seinen Arm geklammert war, eilte er in den leeren Gang vor ihnen und ließ Padishar Creel zurück.

Kapitel 6
    Innerhalb von Sekunden waren sie durch die Tür zur Treppe und auf das Podest hinausgelangt. Eine Welle aus Geräuschen und Wut erhob sich aus dem Gang hinter ihnen, in dem Padishar die Föderationssoldaten in Schach hielt.
    Par wirbelte herum und trat die Turmtür zu.
    Wo entlang? Von unten konnte er das Poltern von Stiefeln und die Rufe von Männern hören, die die Treppe erklommen. Hinabsteigen konnten sie nicht mehr.
    »Laß mich los!« schrie Damson wütend und riß sich von ihm los. Ihre grünen Augen glänzten vor Tränen und Zorn. »Du hast ihn im Stich gelassen!«
    Par hörte kaum zu. Sie mußten aufwärts gehen, den Weg zurück, den sie gekommen waren, dorthin zurück, wo der Maulwurf wartete. Es sei denn, Padishar hatte recht gehabt, und der Maulwurf hatte sie tatsächlich verraten. Denkbar war es. Der Maulwurf war vielleicht vor Tagen, als die Föderation sie zuerst in seinem Lager gefunden hatte, gefangengenommen worden. Aber, nein, wenn er da gefangengenommen worden wäre, hätte er ihnen sicherlich nicht zur Flucht aus der

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