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Shannara VI

Titel: Shannara VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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sich. »Wir verlassen die Stadt. Wir werden versuchen, Hilfe zu finden. Von Morgan oder den Geächteten oder von sonst jemandem. Wir können nicht allein weitermachen.« Er schaute auf die zusammengekauerte Gestalt des Maulwurfs hinab. »Maulwurf, kannst du uns aus der Stadt heraushelfen?«
    Der Maulwurf sah Damson an. »Es gibt Tunnel unter der Stadt, die euch zu der Ebene bringen werden. Ich kann sie euch zeigen.«
    Par wandte sich wieder Damson zu. Einen Moment lang sagte sie nichts. Ihre grünen Augen waren von unausgesprochenen Gedanken erfüllt. »In Ordnung, Par, ich werde mitgehen«, sagte sie schließlich. »Ich weiß, daß wir nicht bleiben können. Zeit und Glück gehen für uns hier in Tyrsis dem Ende entgegen.« Sie trat nahe an ihn heran. »Aber jetzt mußt du mir dein Versprechen geben - genauso wie du es Padishar gegeben hast. Versprich mir, daß wir zu ihm zurückkehren werden - daß wir ihn nicht dem Tod überlassen werden.«
    Sie denkt keinen Augenblick lang an die Möglichkeit, daß er bereits tot sein könnte. Sie glaubt, daß er stärker ist. Und das denke ich vermutlich auch.
    »Ich verspreche es«, flüsterte er.
    Sie lehnte sich dicht an ihn und küßte ihn fest auf den Mund. »Ich liebe dich auch, Par Ohmsford«, sagte sie. »Ich liebe dich bis zum Ende.«
     
    Sie brauchten die ganze Nacht, um das Labyrinth der Tunnel, die unter Tyrsis lagen, und die alten Gänge, die lange genug als Schlupfwinkel für die Verteidiger der Stadt gedient hatten und jetzt ihr Fluchtweg waren, zu durchqueren. Die Tunnel kreuzten sich wieder und wieder, manchmal breit und hoch genug, daß Wagen hätten hindurchgelangen können, manchmal kaum weit genug für den Maulwurf und seine Gefährten. An manchen Stellen war der Fels trocken und staubig und roch nach alter Erde, und es gab keinerlei Spuren, daß er benutzt wurde, und manchmal war er feucht und kalt und roch nach Abwässern. Ratten quiekten bei ihrem Herannahen und verschwanden in den Mauern. Insekten krochen davon wie trockene Blätter, die über Fels geweht werden. Das Geräusch ihrer Stiefel und ihres Atems hallte hohl durch die Gänge, und es schien, als würden sie die Stadt wahrscheinlich nicht unentdeckt verlassen können. Aber der Maulwurf wählte ihren Weg sorgfältig und führte sie sehr häufig von der direkten Route fort, setzte den Weg auf der Grundlage der Dinge fort, die er allein spürte und kannte. Er sprach die Stunden über kein Wort. Er führte sie durch seine schweigende Unterwelt voran wie ein Geist auf der Jagd. Hin und wieder hielt er inne, um zu ihnen zurückzuschauen oder etwas zu betrachten, was er auf dem Tunnelboden gefunden hatte, oder um die Dunkelheit zu prüfen, die rund um sie herum auf sie eindrang. Er wirkte verwirrt und abwesend in seinem Sinnen. Par und Damson blieben jeweils mit ihm stehen. Sie warteten und beobachteten ihn und fragten sich, was er wohl dachte. Sie fragten niemals. Par wollte es, aber wenn Damson es für besser hielt, ruhig zu bleiben, war er überzeugt, daß er es ihr gleichtun mußte. Schließlich erreichten sie eine Stelle, an der die Dunkelheit vor ihnen durch einen flüchtigen Silberschimmer unterbrochen wurde. Sie stolperten durch einen Vorhang alter Spinnweben und Staub darauf zu und kletterten einen Felshang hinauf, der sich nach oben hin verengte, bis sie fast kriechen mußten. Büsche versperrten den Weg vor ihnen. Sie waren so dicht, daß der Maulwurf gezwungen war, mit einem langen Messer, das er irgendwie in seinem Pelz verborgen gehalten hatte, einen Weg für sie zu eröffnen. Sie schoben die abgetrennten Zweige beiseite, krochen durch das letzte Blattwerk, das ihnen den Weg versperrte, und drangen ans Licht.
    Sie richteten sich auf und schauten sich um. Die Berge, die die Klippe, auf der Tyrsis sich erhob, abschirmten, ragten hinter ihnen empor, eine gezackte, schwarze Wand vor dem Licht der im Osten aufbrechenden Dämmerung. Der Schatten ihrer Gipfel erstreckte sich im Norden und Westen über die Ebenen wie ein dunkler Fleck, der dann in den Bäumen des dahinterliegenden Waldes verschwand. Die Luft war warm und roch nach Gras, das von der Sommersonne getrocknet wurde. Vogelgesang stieg aus der Verborgenheit des Waldes auf, und Leuchtkäfer schossen über kleine, unkrautbestandene Teiche, die von Rinnsalen gebildet wurden, die aus den Felsen hinter ihnen herabliefen.
    Par schaute zu Damson hinüber und lächelte. »Wir sind draußen«, sagte er weich, und sie lächelte zurück.
    Er

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