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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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explodierte ein Feuerstrahl aus den Fingerkrallen, aber Kinson bewegte sich bereits, stürzte sich auf Mareth und riß sie herunter aufs aschebedeckte Geröll. Sofort war er wieder auf den Beinen, wartete nicht erst, ob sie sich erholt hatte, sondern hechtete um einen Baum herum und auf den Schädelträger zu. Er würde schnell sein müssen, wenn er leben wollte. Die Kreatur schlich auf sie zu, Feuer blitzte von den Fingerspitzen, und rote Augen glommen im Schatten der Kapuze. Kinson griff an, und das Feuer verfehlte ihn nur um Haaresbreite, als er sich nach unten warf und hinter das Gerippe eines kleinen Baumes rollen ließ. Der Schädelträger wandte sich rasch in seine Richtung, flüsterte heimtückische und haßerfüllte Worte voll düsterer Versprechungen.
    Kinson zog sein Breitschwert. Er hatte seinen Bogen verloren, der hier als Waffe besser geeignet gewesen wäre - obwohl er in Wahrheit keinerlei Waffe besaß, die ihn retten konnte List und Schläue hatten ihn in der Vergangenheit geschützt, und beides würde ihm in dieser Situation nicht helfen.
    »Mareth!« schrie er verzweifelt.
    Dann sprang er aus seinem Versteck und auf den Schädelträger zu.
    Der geflügelte Jäger stellte sich zurecht, um dem Angriff zu begegnen, die Hände hatte er erhoben, die Klauen sprühten Funken. Kinson erkannte schnell, daß er zu weit entfernt war, um gegen das Monster etwas auszurichten, bevor das Feuer ihn treffen würde Er sprang nach links und suchte nach einer möglichen Deckung, fand aber nichts. Der Schädelträger baute sich finster und furchterregend vor ihm auf. Kinson versuchte, seinen Kopf zu schützen.
    Da schrie Mareth mit scharfer Stimme auf. »Vater!«
    Der Schädelträger wirbelte bei dem Klang ihrer Stimme herum, aber das Druidenfeuer schoß bereits aus der erhobenen Spitze von Mareths Stab. Es bohrte sich in den Körper des geflügelten Jägers, und er wurde rücklings gegen eine Wand geschleudert. Kinson taumelte; er fiel hin, als er versuchte, seine Augen zu schützen. Mareths Gesicht wirkte hart in dem tödlichen Licht, es schien wie aus Stein gehauen. In einem ständigen Strom sandte sie Feuer auf den Schädelträger zu, durch seine Abwehr hindurch, durch die dicke Haut, mitten ins Herz. Die Kreatur schrie vor Haß und Schmerz, riß ihre Arme empor, als glaubte sie, noch wegfliegen zu können. Dann verschlang das Feuer die Bestie völlig, und sie verwandelte sich zu Asche.
    Mareth schleuderte voller Wut den Stab fort, und das Druidenfeuer erstarb.
    »Also gut, Vater«, zischte sie den Überresten entgegen, »ich habe dir meine Hände gegeben, daß du sie in deinen halten konntest. Jetzt erzähle mir von Wahrheit und Lügen. Komm, Vater, sprich zu mir!«
    Tränen liefen ihr über die Wangen. Die Nacht schloß sich wieder um sie, und die Stille kehrte zurück. Kinson stand langsam auf und ging auf die junge Frau zu. Er zog sie vorsichtig an sich. »Ich glaube nicht, daß er noch viel dazu zu sagen hat, oder?«
    Sie schüttelte wortlos den Kopf, der an seiner Brust ruhte. »Ich war eine solche Närrin. Ich konnte nicht anders. Ich mußte ihm einfach zuhören. Ich habe ihm beinahe geglaubt! All diese Lügen! Aber er war so überzeugend. Wieso wußte er von meinem Vater? Woher wußte er, was er sagen mußte?«
    Kinson strich ihr übers Haar. »Ich weiß es nicht. Die dunklen Wesen dieser Welt kennen manchmal die Geheimnisse, die wir verborgen halten. Sie entdecken unsere Ängste und Zweifel und nutzen sie gegen uns. Bremen hat es mir einmal erzählt.« Er drückte das Kinn auf ihr Haar. »Ich nehme an, diese Kreatur hat auf einen von uns gewartet - auf dich, mich, Bremen, Tay oder Risca - weil wir ihren Meister bedrohen. Diese Falle ähnelte der, die der Dämonenlord in Paranor für uns bereithielt, und sie war für die erstbeste Person gedacht, die hineinlaufen würde. Aber Brona benutzte diesmal einen Schädelträger, und das bedeutet, daß er sehr viel Angst vor dem hat, was wir tun könnten.«
    »Ich hätte uns beinahe getötet«, flüsterte sie. »Du hattest recht mit dem, was du über mich gesagt hast.«
    »Ich hatte nicht recht«, erwiderte er rasch. »Wäre ich alleine hierhergekommen, ohne dich, wäre ich tot. Du hast mir das Leben gerettet. Und das hast du mit deiner Magie getan. Sieh dir den Boden an, auf dem du stehst, Mareth. Und dann sieh dich selbst an.«
    Sie tat, was er sagte. Der Boden war schwarz und verkohlt, aber sie war unberührt. »Siehst du es nicht?« fragte er sanft. »Der Stab

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