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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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etwas verschwieg. Und zwar wahrscheinlich nicht nur eine nebensächliche Kleinigkeit. Bek spürte es in seiner Stimme und der Weise, wie er ihnen die Sache darstellte. Er wählte die Wörter so sorgsam. Suchte so bedächtig nach den zutreffenden Ausdrücken. Walker wusste mehr, als er preisgab, und Bek fürchtete, manche seiner Bedenken bezüglich der Auswirkungen einer Reise dieser Art auf sein und Quentins Leben hatten ihre Ursache in der Geheimniskrämerei des Druiden.
    Allerdings gäbe es ein ganz anderes Problem, wenn er nicht mitginge. Quentin hatte sich vor Bek entschieden und würde sich dem Druiden vermutlich auch ohne ihn anschließen. Sein Vetter suchte schon lange nach einer Entschuldigung, Leah zu verlassen. Da sein Vater dieser besonderen Reise nun zugestimmt hatte - eine Entscheidung, die Bek in höchstem Maße überraschte -, war für Quentin das letzte Hindernis aus dem Weg geräumt. Quentin war für ihn wie ein Bruder. Meistens fühlte sich Bek wie sein Beschützer, obwohl Quentin der Ältere war und die Dinge gewiss genau andersherum betrachtete. Wie auch immer, Bek hatte seinen Vetter sehr gern und bewunderte ihn. Deshalb konnte er nicht hier bleiben, wenn Quentin ging.
    Das alles war schön und gut, und trotzdem schwächte es seine Bedenken nicht ab. Weil er dagegen jedoch nichts unternehmen konnte, verscheuchte er die Angelegenheit auf dem Weg nach Hause erst einmal aus seinen Gedanken. Den ganzen Tag marschierten sie in stetigem Tempo dahin, durchquerten das Hochland, schlugen sich durch tiefen Wald, Unterholz und Wildnis, passierten blühende Wiesen, Bäche und kleine Flüsse, neblige Täler und grüne Hügel. Sie verließen die Gegend wesentlich schneller, als sie hergekommen waren, da sie rasch nach Hause wollten, damit sie bald die Vorbereitungen für den erneuten Aufbruch treffen konnten.
    Was für Bek abermals eine Hürde darstellte. Walker hatte sie gebeten, ihn auf einer Reise zu begleiten, und im nächsten Moment verschwand er mit unbekanntem Ziel. Er hatte nicht gewartet, bis sie sich ihm anschlossen, oder ihnen angeboten, sie mitzunehmen. Nicht einmal den Zeitpunkt, wann sie sich wieder sehen würden, hatte er ihnen genannt.
    »Ich möchte, dass ihr morgen nach Leah zurückkehrt«, hatte er ihnen gesagt, kurz bevor sie sich in ihre Decken rollten und in einen unruhigen Schlaf versanken. »Sprecht mit eurem Vater. Vergewissert euch, dass er tatsächlich seine Erlaubnis gegeben hat. Dann packt eure Ausrüstung zusammen - vergiss das Schwert nicht, Quentin -, sattelt zwei kräftige Pferde und reitet nach Osten.«
    Osten! Um der Katze willen, Osten! War das nicht die falsche Richtung?, hatte Bek sofort gefragt. Lebten die Elfen nicht im Westen? Führte sie nicht dahin auch die auf der Karte eingezeichnete Route?
    Aber der Druide lächelte nur und wiederholte, sie müssten zuerst nach Osten ziehen, ehe sie nach Arborlon reisten. Dort würden sie einen kleinen Botengang für ihn erledigen, für den ihm selbst keine Zeit blieb. Vielleicht erhielte Quentin dabei sogar Gelegenheit, die Magie seiner Klinge auszuprobieren. Bek würde möglicherweise die Fähigkeiten seiner Intuition testen können. Und außerdem würden sie unter Umständen jemanden kennen lernen, auf den sie sich in den vor ihnen liegenden Tagen verlassen mussten.
    Nun, viel konnten sie darauf nicht erwidern, daher hatten sie der Bitte zugestimmt. Genau so, als hätte Walker das schon vorher gewusst, dachte Bek. Tatsächlich spürte er, dass Walker eine Bitte immer so formulierte, dass man sie ihm niemals abschlug. Wenn Walker redete, das fiel Bek auf, pflichtete er dem Druiden oft schon bei, ehe der überhaupt zu Ende gesprochen hatte. Seine Stimme war zwingend genug, um den Wunsch zu wecken, sich zu fügen.
    Der Einfluss der Magie, nahm er an. War das nicht ein Teil der Druidengeschichte? Und fürchteten sich die Menschen nicht aus diesem Grunde vor ihnen?
    »Dieser Mann, den wir aufsuchen sollen«, sagte er plötzlich und blickte Quentin an. Die Hälfte des langen Heimwegs hatten sie bereits hinter sich gebracht.
    »Truls Rohk«, antwortete sein Cousin.
    Bek schob seinen schweren Rucksack zurecht. »Truls Rohk. Was ist denn das für ein Name? Wer ist das? Walker hat uns nicht einmal erzählt, wie er aussieht. Beunruhigt dich das nicht?«
    »Er hat uns erklärt, wie wir ihn finden. Ganz genau hat er uns beschrieben, wohin wir gehen sollen und auf welche Weise wir dorthin gelangen. Er hat uns die Nachricht gegeben, die wir

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