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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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vollkommen damit ausgefüllt, sich mit dem Druiden über Magie zu unterhalten, bei Redden Alt Mer in der Pilotenkanzel das Schiff zu steuern und seine sonstigen Pflichten zu erledigen. Für Quentin und Ahren Elessedil hatte er immer weniger Zeit, doch dafür war es nicht so schwierig, sein neues Wissen für sich zu behalten.
     
    Einige Tage nach der Begegnung mit der Ilse-Hexe löste sich der Nebel auf, der Himmel wurde klar, und die Blaue Spalte breitete sich wieder unter ihnen aus. Innerhalb eines Tages kehrten die Flugreiter zurück. Die notwendigen Reparaturen am Luftschiff wurden vorgenommen, und bei der Suche nach Vorräten stieß man auf eine Inselkette. Die Luft war scharf und kalt, und die Teilnehmer der Expedition trugen die meiste Zeit Wintermäntel und Handschuhe. Zwischen den Inseln wurden Eisschollen gesichtet, und der Himmel nahm einen grauen, winterlichen Ton an. Die Tage wurden kürzer, und das bleiche Licht wusch alle Farbe von Erde und Himmel.
    Währenddessen fragte sich Bek ständig, was wohl vor ihnen lag. Walker hatte ihn gewarnt, dass alles, was mit der Expedition zu tun hatte, in Täuschungen und Lügen verstrickt war. Wenn das stimmte, wie viel hatte der Druide dann schon aufgedeckt? Was wusste er noch und hielt es vor Bek verborgen?
    Neun Wochen nach dem Aufbruch von Mephitic erreichten sie, begleitet von Schneeregen, der von einem Polarwind aus dem Norden herangetragen wurde, die Klippenfestung Ice Henge, und nun sollte der Junge es herausfinden.
     
    Das Land wirkte zunächst wie eine dunkle Verzerrung der dünnen Horizontlinie, und es dauerte lange, bis es Form annahm. Nach beiden Seiten breitete es sich meilenweit aus wie eine eingerollte Schlange, die auf dem blaugrauen Meer lag. Mehrere Stunden verstrichen, bis sie die Klippen erkennen konnten, die steil aus dem Ozean aufragten und so hoch waren, dass sie im Hochnebel verschwanden. Gespaltene und abgebrochene Baumskelette, die von der Sonne gebleicht und vom Wind jeglichen Laubs beraubt waren, ragten aus dem Fels. Seevögel schwebten kreischend über ihren Nestern. Kleinere Inseln führten wie Trittsteine, die von Zeit und Wetter abgelaufen waren, zu den Klippen hinauf, öde Eilande allesamt, die wenig Schutz und Nahrung boten und außer hartem Gras und winterlich grauen Büschen kaum Vegetation aufwiesen.
    Walker ließ das Luftschiff anhalten, als sie noch Meilen entfernt waren, und schickte die Flugreiter voraus, um einen ersten Blick auf die Klippen zu werfen. Sie waren sehr rasch wieder zurück. Die Steilküste wurde von Würgern bewohnt, daher konnten die Rocks nicht näher heran. Aus diesem Grund ließ er Hunter Predd und Po Keiles auf einer der größeren Inseln zurück und wies Redden Alt Mer an, mit der Jerle Shannara direkt auf die große Landmasse zuzufahren. Bei näherer Betrachtung wurden die Sorgen nicht kleiner. Die Klippen bildeten eine massive, nicht zu erklimmende Wand, die hier und da von schmalen Spalten durchzogen war, in denen Nebel hing. Der Wind blies in scharfen, unvorhersehbaren Böen über die Felswände und trieb das Luftschiff hin und her. Würger betrachteten sie aufmerksam von ihren Nistplätzen aus.
    Walker ließ sie eine Zeit lang an der Küste entlangsegeln. Das Meer hatte Höhlen in die Klippen gespült, und Felsen, die aus der Höhe heruntergestürzt waren, bildeten eigentümliche Skulpturen und Formationen. Wellen krachten gegen den Fuß der Steilwand und wichen wieder zurück, brandeten in die Höhlen und flossen wieder ab, spülten über Fels und Schutt. Ein Weg ins Landesinnere eröffnete sich nirgends. Alt Mer weigerte sich, in den Nebel und den Wind zu fliegen, der durch die Spalten pfiff; Selbstmord wäre das, behauptete er und beendete damit die Diskussion. Er schüttelte auch den Kopf, als Walker ihn fragte, ob er nicht oberhalb des Nebels fliegen könnte. Würde tausend Fuß weiter oben die Suppe weniger dicht und der Wind schwächer sein? Wohl kaum. Der Karte des Schiffsbrüchigen zufolge war dies eine Halbinsel, die meilenweit von solchen Klippen beschützt wurde; die einzige Öffnung lag bei den Säulen aus Eis. Der Große Rote neigte dazu, der Karte zu glauben.
    So segelten sie weiter, setzten ihre Suche fort, und das Aussehen der Küste veränderte sich nie.
    Dann, später am Tag, öffneten sich die Klippen plötzlich zu einer breiten Bucht, die sich durch Dunst und Dämmerlicht bis zu einem hoch aufragenden, schneebedeckten Gebirge erstreckte. Durch die Spalten in den kargen Gipfeln

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