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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Forderungen besser erfüllen kannst.« Er zögerte. »Ich will dir eine Geschichte erzählen.«
    Während der nächsten Minuten gab er die Geschichten des Elfenkönigs Jerle Shannara wieder, der vor tausend Jahren mit dem Dämonenlord gekämpft hatte. Das Schwert von Shannara war von Bremen in der Südlandstadt Dechtera im Druidenfeuer geschmiedet und nach Norden gebracht worden, damit es dort im Kampf gegen den Dämonenlord eingesetzt werden konnte. Doch Bremen hatte die Fähigkeit des Elfenkönigs, die Anforderungen des Schwertes zu erfüllen, falsch eingeschätzt und ihn nicht ausreichend vorbereitet. Als Jerle Shannara die Magie des Schwertes rief, brachte er nicht die notwendige Stärke auf. Deshalb gelang es ihm lediglich, die körperliche Gestalt des Dämonenlords zu zerstören, nicht, ihn gänzlich zu vernichten. Somit war es seinem Nachfahren, Shea Ohmsford, überlassen geblieben, diese Arbeit zu beenden.
    »Meine Aufgabe, was dich betrifft, Bek«, fuhr Walker fort, »besteht darin, sicherzustellen, dass du nicht wie Jerle Shannara scheitern wirst, dass du das Schwert, wenn du die Magie einmal gerufen hast, auch mit der notwendigen Stärke handhaben kannst. Dein erster Einsatz mit dem Talisman ist nicht so anspruchsvoll. Dabei wird es nicht darum gehen, ein anderes magisches Wesen zu vernichten, das dich ebenfalls umbringen will. Es handelt sich lediglich um ein Portal, das von einer unpersönlichen Magie geschützt wird, um Eindringlinge fern zu halten. Das ist eine gute Prüfung, um deine Ausbildung zu beginnen.«
    Bek starrte auf seine Füße, dann blickte er dem Druiden wieder in die dunklen Augen. »Aber meine Schwester, die Ilse-Hexe, wartet ebenfalls darauf, mich zu prüfen.«
    »Sie wartet nicht darauf, da sie nichts von dir und dem Schwert weiß. Trotzdem besteht die Möglichkeit, dass du dich ihr irgendwann stellen musst. Doch soll das nicht deine vorrangige Sorge sein. Nicht nur sie wird eine Prüfung für dich sein. Alles, was mit dieser Expedition zusammenhängt, ist in Täuschungen und Lügen gehüllt, Bek. Vielleicht erscheint es folgerichtig, wenn in der Blauen Spalte ein Schiffbrüchiger gefunden wird, und mit ihm eine Karte, auf der eine Route verzeichnet ist, die von anderen Elfen gefunden wurde, deren Schiffe seit dreißig Jahren verschollen sind, eine Karte, die mit einem Schatz von unermesslichem Wert lockt. Aber nur wenige Dinge sind so, wie sie scheinen. Wenn wir Erfolg haben sollen - oder wenn wir nur überleben wollen -, brauchen wir die Macht des Schwertes von Shannara. Nur du allein kannst diese Waffe handhaben, Bek, daher musst du dich auf die Erfordernisse dieser Magie vorbereiten. Ich bringe das Feuer eines Druiden mit und Kenntnisse über deine Aufgabe. Quentin gesellt sich mit der Macht des Schwerts von Leah dazu. Andere helfen ebenfalls mit ihren Gaben und Erfahrungen. Doch dein Einsatz des Schwertes von Shannara ist unerlässlich. Und deine Ausbildung an dieser Waffe beginnt jetzt.«
    Der Rest dieses Tages und viel Zeit an den folgenden verbrachten sie damit, über die Magie des Schwertes und ihre Funktionsweise zu sprechen. Walker verstand die Grundlagen, hatte die Magie jedoch niemals selbst kennen gelernt, daher mussten sie quasi ohne Schwert fechten. Das war gar nicht so anders als das, was Quentin mit den Elfenjägern tat. Er übte, aber der Kampf war nicht echt. Da er die Magie seines Schwertes nur herbeirufen konnte, wenn sie tatsächlich gebraucht wurde, konnte Bek die Auswirkungen nicht ausprobieren. Außer Vorträgen über die Natur der Selbsttäuschung unterrichtete Walker Bek daher vor allem in der Kunst, inneren Frieden zu finden, indem man tief in sich belanglose Angelegenheiten und Sorgen fallen ließ und sich gegenüber Dingen, die Schmerz verursachten, öffnete und nicht verschloss.
    Es war eine zermürbende und oftmals niederschmetternde Übung, die Bek manchmal verwirrter hinterließ als zu Anfang. Nicht nur drehte sich dem Jungen der Kopf wegen der Enthüllung seiner Identität und seiner Vergangenheit, sondern auch die Verantwortung, die der Druide ihm für die Sicherheit des Schiffes übertragen hatte, brachte ihn ins Taumeln. Natürlich sah er die Wichtigkeit dieser Verantwortung ein und übte und lernte deshalb fleißig, um bereit zu sein, wenn er mit der Kraft des Schwertes verschmelzen sollte.
    Aber auch seine anderen Pflichten vernachlässigte er nicht. Noch immer war er der Kabinensteward und musste sich auch so verhalten. So war sein Tag

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