Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
Vom Netzwerk:
die letzten Reste ihrer Menschlichkeit.
    Ihre Schreie hallten durch den leeren Raum, als er sie erbarmungslos in eine neue Form preßte. Arme und Beine schlugen wild um sich, Köpfe zuckten hin und her, Augen traten aus ihren Höhlen.
    Am Ende waren sie nicht mehr wiederzuerkennen. Er ließ sie liegen und stahl sich zurück in die Nacht, nahm den Rest seiner gehorsamen Untertanen mit sich. Die Druidenfestung überließ er den Sterbenden und den Toten.

Kapitel 7
    Bremen reichte Risca zum Abschied die Hand. Sie standen vor der Höhle, die ihnen Schutz gewährt hatte, als sie den Hadeshorn und seine Geister hinter sich gelassen hatten. Jetzt war es beinahe Mittag, und der starke Regen war in ein feines Nieseln übergegangen. Im Westen, über den hohen Gipfeln der Drachenzähne, klärte sich der Himmel bereits auf.
    »Es scheint, als würden wir uns immer nur treffen, um auch schon wieder getrennte Wege zu gehen«, sagte Risca grollend. »Ich frage mich, wie wir es eigentlich schaffen, Freunde zu bleiben. Ich weiß auch gar nicht, warum uns das jetzt kümmern sollte.«
    »Wir haben keine andere Wahl«, meinte Tay Trefenwyd. »Niemand sonst will etwas mit uns zu tun haben.«
    »Das ist nur zu wahr.« Der Zwerg mußte wider Willen lächeln. »Nun, dies wird die Freundschaft ganz sicher auf die Probe stellen. Verstreut über das Ostland und Westland und noch darüber hinaus, und wer weiß, wann wir uns wiedersehen?« Er drückte kräftig Bremens Hand. »Paß auf dich auf, Bremen.«
    »Und du auf dich, mein guter Freund«, erwiderte der alte Mann.
    »Tay Trefenwyd!« rief der Zwerg über seine Schulter zurück. Er war bereits losgegangen und folgte dem Pfad. »Denk an dein Versprechen! Bring die Elfen ins Ostland! Stell dich mit uns gegen den Dämonenlord! Wir zählen auf dich!«
    »Auf bald, Risca!« rief Tay zurück.
    Der Zwerg winkte und warf sich den Reisesack über die breiten Schultern. An seiner Seite schwang das Breitschwert. »Viel Glück, Elfenohr! Sei wachsam! Paß auf deinen Allerwertesten auf!«
    Die beiden alten Freunde genossen es, sich gegenseitig zu necken, und sie waren daran gewöhnt, ironische Wortwechsel zu führen. Kinson Ravenlock lauschte interessiert; er wünschte, sie hätten mehr Zeit und er könnte die beiden besser kennenlernen. Aber das würde noch dauern. Risca hatte sich verabschiedet, und Tay würde sie am Eingang des Kennonpasses verlassen, um weiter westlich nach Arborlon zu gehen, während Kinson und Bremen in nördlicher Richtung auf Paranor zuhalten mußten. Der Grenzländer schüttelte den Kopf. Wie schwer das alles für Bremen sein mußte! Zwei Jahre waren vergangen, seit er Risca und Tay das letzte Mal gesehen hatte. Würden jetzt wieder zwei Jahre vergehen, ehe sie sich trafen?
    Als Risca außer Sichtweite war, führte Bremen die verbliebenen Mitglieder der kleinen Gruppe einen Nebenpfad hinab zum Fuß der Klippen und dann in westlicher Richtung am Ufer des Mermidon entlang; es war derselbe Pfad, den sie auf dem Hinweg benutzt hatten. Als die Sonne unterging, marschierten sie noch eine ganze Weile weiter und schlugen schließlich in der Aue eines kleinen Erlenwäldchens in einer kleinen Bucht ihr Lager auf, dort, wo der Mermidon sich nach Westen und Süden verzweigte. Der Himmel hatte sich aufgeklärt, und die Sterne funkelten, ihr Licht spiegelte auf der glatten Oberfläche des Wassers. Die Gefährten ließen sich am Flußufer nieder, und während sie aßen, starrten sie hinaus in die Nacht. Sie sprachen nicht viel. Tay schärfte Bremen ein, auf Paranor vorsichtig zu sein. Wenn die Vision, die er gesehen hatte, bereits eingetreten und die Druidenfestung gefallen war, gab es guten Grund zu der Annahme, daß der Dämonenlord und seine Untergebenen sich dort noch aufhielten. Oder, fügte der Elf hinzu, er hatte vielleicht Fallen hinterlassen, um jeden Druiden zu fangen, der entkommen und dumm genug war, zurückzukehren. Tay sagte dies leichthin, und Bremen antwortete mit einem Lächeln. Kinson erkannte, daß keiner sich die Mühe machte, die Zerstörung Paranors zu bestreiten. Es mußte bitter für die Druiden sein, aber beide zeigten nichts von dem, was sie empfanden. Dadurch demonstrierten sie, daß sie nicht bei der Vergangenheit verweilen wollten. Es war die Zukunft, die jetzt zählte.
    Bremen sprach lange mit Tay über die Vision, in der er den schwarzen Elfenstein gesehen hatte, und erklärte ihm alle Einzelheiten dessen, was ihm gezeigt worden war, was er gespürt hatte, was er

Weitere Kostenlose Bücher