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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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wieder den Kopf. »Nein.«
    »Irgendwelche merkwürdigen Spuren?«
    »Nein.«
    Er nickte und hoffte, daß dies auf irgend etwas hindeutete. Vielleicht hatte der Dämonenlord seine Ungeheuer zu Hause gelassen. Vielleicht mußten sie sich nur mit Gnomen auseinandersetzen.
    Sie kniete sich hin, um aufzustehen. »Gib Jerle meinen Bericht, Tay. Ich muß wieder weiter.«
    »Jetzt?«
    »Jetzt ist besser als später, falls du den Wolf draußen vor der Tür lassen willst.« Sie grinste. »Erinnerst du dich an diesen Spruch? Du hast ihn immer benutzt, als du darüber gesprochen hast, nach Paranor zu gehen und Druide zu werden. So hast du ausdrücken wollen, daß du uns beschützen würdest, die armen, zu Hause bleibenden Freunde, die du zurücklassen würdest.«
    »Ich erinnere mich.« Er hielt ihren Arm fest. »Hast du Hunger?«
    »Ich habe bereits gegessen.«
    »Willst du nicht lieber bis zur Dämmerung warten?«
    »Nein.«
    »Willst du Jerle deinen Bericht nicht lieber selbst geben?«
    Sie betrachtete ihn einen Augenblick ernsthaft und schien über etwas nachzudenken. »Ich möchte, daß du ihn für mich weitergibst. Wirst du das tun?«
    Der Klang ihrer Stimme hatte sich geändert. Sie wollte mit ihm nicht darüber diskutieren. Er nickte wortlos und nahm die Hand wieder fort.
    Sie stand auf, band Messer und das Schwert wieder um, nahm den Bogen auf und lächelte ihm kurz zu. »Du solltest darüber nachdenken, worum du mich gerade gebeten hast, Tay«, sagte sie.
    Sie schlüpfte ins Dunkel zurück, und einen Moment später war sie fort. Tay blieb noch eine Weile sitzen und sann über das nach, was sie gesagt hatte, dann stand er auf, um Jerle zu wecken.
     
    Auch am nächsten Tag regnete es; diesmal war es ein gleichmäßiger Niederschlag. Die Gruppe setzte ihren Weg durch den Wald weiter fort, hielt nach den Gnomen Ausschau und war äußerst wachsam. Die Stunden verstrichen nur langsam, und der Sonnenaufgang wurde zum Sonnenuntergang, nachdem den ganzen Tag graues Zwielicht geherrscht hatte, da Wolkenbänke und mit Wasser vollgesogene Äste das Licht abhielten. Die Reise ging nur langsam und eintönig voran, und sie begegneten niemandem.
    Die Nacht kam und ging, und weder Preia Starle noch Retten Kipp kehrten zurück. Bei Anbruch des dritten Tages näherte sich die Gruppe dem Tal von Sarandanon. Der Regen hatte inzwischen aufgehört, und der Himmel begann sich aufzuklären. Sonnenlicht schimmerte durch die Lücken in den auseinandertreibenden Wolken, schmale Lichtstrahlen, die aus dem hellen Blau hinabfielen. Die Luft erwärmte sich, und die Erde begann zu dampfen und zu trocknen.
    Auf einer Lichtung, die mit wilden Frühlingsblumen bewachsen war und im hellen Sonnenlicht lag, fanden sie Preia Starles zerbrochenen und schmutzigen Eschenbogen. Einen anderen Hinweis auf die Elfin gab es nicht.
    Aber überall waren die Fußabdrücke der Gnomenjäger.

Kapitel 12
    Das Tageslicht verschwand und die Nacht kroch aus dem Anar, während sich die gewaltige Armee des Dämonenlords vom Janissonpaß her über das Grasland der nördlichen Rabbebene ergoß. Der Marsch von der Ebene von Streleheim bis dorthin hatte sie einen ganzen Tag gekostet, denn der Janisson war schmal und gewunden und die Armee führte einen fast zwei Meilen langen Troß aus Packtieren und Wagen mit sich. Die Krieger bewegten sich mit unterschiedlicher Geschwindigkeit; die Reiterei war rasch und um Schnelligkeit bemüht, die leicht bewaffneten Fußsoldaten, Bogenschützen und Schleuderer etwas langsamer, und die schwer bewaffneten Fußsoldaten sogar noch langsamer. Aber kein anderer Teil der Armee mühte sich so sehr ab und litt unter ähnlichen Schwierigkeiten wie der Troß, der kaum von der Stelle zu kommen schien. Alle paar Minuten mußte angehalten werden, weil Räder oder Achsen gebrochen waren, Zügel durcheinander geraten waren oder Tiere gefüttert werden mußten, oder einfach nur, weil es Zusammenstöße oder andere Unfälle gab.
    Eine halbe Meile weiter südlich hielt Risca sich in den Drachenzähnen verborgen und beobachtete den Treck mit einem grimmigen Gefühl von Befriedigung. Hauptsache, die dunklen Gestalten werden langsamer, dachte er. Hauptsache, dieser verhaßte Marsch nach Süden in sein Heimatland verzögerte sich.
    Der größte Teil der Armee bestand aus Trollen. Sie sahen phlegmatisch, dickhäutig und ziemlich uninteressant aus und ähnelten eher irgendwelchen Bestien als Männern. Die größten und wildesten waren die Felsentrolle, die über

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