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Shannara VIII

Titel: Shannara VIII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Ich hatte sie schon fast überzeugt. Noch ein bisschen, und ich -«
    »Noch ein bisschen, und sie hätte dich getötet«, unterbrach ihn sein Gegenüber und lachte kurz und harsch. »Du hast nicht genug darauf geachtet, welche Wirkung du auf sie hattest, weil du so überzeugt davon warst, im Recht zu sein. Ha! Sie überzeugen? Hast du nicht gespürt, was vor sich ging? Sie hat sich bereitgemacht, ihre Magie gegen dich einzusetzen!«
    »Das stimmt nicht!« Plötzlich wurde Bek wütend. Er sprang auf. »Und du weißt das!«
    Jetzt lachte der Gestaltwandler ausgiebig, leise und heulend, und er konnte sich kaum mehr beherrschen. »Leider kann ich es mir nicht leisten, so laut zu lachen, wie ich möchte, Junge. Nicht hier. Nicht, solange wir uns noch in ihrer Nähe aufhalten.« Er erhob sich und stellte sich vor den Jungen. »Hör mir mal zu. Deine Argumente waren gut. Sie waren vernünftig und außerdem wahr. Aber sie war nicht dafür bereit. Ich denke, einiges wollte sie sogar glauben. Unter anderen Umständen hätte sie dir vielleicht alles abgenommen, und möglicherweise geschieht das noch, nachdem sie eine Weile darüber nachgedacht hat. Eben jedoch war sie noch nicht so weit. Insbesondere nicht am Ende, als du deine eigene Magie wieder einmal hast entschlüpfen lassen. Das war nicht dein Fehler, ich weiß, du lernst noch. Trotzdem solltest du dir deiner Grenzen bewusst sein.«
    Bek starrte ihn an. »Ich habe das Wunschlied benutzt?«
    »Nicht bewusst, aber es ist dir entschlüpft, während du ihr davon erzählen wolltest.« Truls Rohk zögerte. »Als sie dessen Gegenwart spürte, fühlte sie sich bedroht. Sie glaubte, du würdest sie angreifen.
    Oder sie hat sich einfach gedacht, jetzt würde es ihr reichen und sie sollte dir den Garaus machen.«
    Er drehte sich um, ging ein paar Schritte und blickte zurück in die Richtung, aus der sie gekommen waren. »Im Moment ist alles ruhig. Aber ich weiß nicht, ob die Sache schon ausgestanden ist.« Erneut wandte er sich um. »Junge, du hast sie überrascht, und das ist gefährlich bei jemandem, der so mächtig ist. Du hast ihr zu viel auf einmal zugemutet, damit konnte sie nicht sofort zurechtkommen.« Er grunzte. »Nun, vermutlich ließ sich das nicht vermeiden, fürchte ich. Sie tauchte plötzlich auf und hat dich gefunden. Was solltest du schon tun?«
    Schweigend stand Bek vor ihm und dachte nach. Truls Rohk hatte Recht. Während er sich nur darauf konzentriert hatte, Grianne zu erklären, dass er ihr Bruder sei, hatte er dem, was sie tat, keine Aufmerksamkeit gewidmet. Möglicherweise hatte sie ihm nicht geglaubt und konnte auch gar nicht anders, wenn man die Unvermitteltheit und die Überraschung mit einbezog. Nur weil er etwas glaubte, musste sie das noch lange nicht. Sie hatte viel länger mit der Lüge gelebt als er mit der Wahrheit. Deshalb brachte man ihren Glauben auch nicht so leicht ins Schwanken.
    »Setz dich, Junge«, sagte Truls Rohk und gesellte sich zu ihm. »Es ist an der Zeit für ein paar weitere Enthüllungen. Mit der Einschätzung, du hättest deine Schwester überzeugt, lagst du falsch. Und du lagst auch falsch mit der Meinung, niemand habe mich gebeten, mich in dein Leben einzumischen.«
    Bek blickte ihn an. »Walker?«
    »Was ich dir auf Mephitic erzählt habe, entsprach der Wahrheit. Ich habe dich aus dem Aschehaufen gezogen, der vom Haus deiner Eltern geblieben war. Ich wusste, deine Familie befand sich in Gefahr, und auf Bitte des Druiden habe ich Wache gehalten. Die Mwellrets des Morgawr, die auch gewissermaßen Gestaltwandler sind, schlichen um euer Haus in Jentsen Close herum. Ihr habt nicht weit entfernt vom Wolfsktaag gelebt, an einer Ecke vom Regenbogensee, in einer einsamen Gegend, in der man nur vereinzelte Bauernhäuser findet. Somit wart ihr verwundbar, und Walker suchte nach einer Möglichkeit, für eure Sicherheit zu sorgen.«
    Er schüttelte den Kopf, der in der Kapuze steckte und von deren Schatten verborgen war. »Ich warnte ihn, er müsse rasch handeln, doch er war zu langsam. Oder vielleicht gab er sich alle Mühe, und dein Vater wollte nicht auf ihn hören. Sie sprachen nur gelegentlich miteinander und waren keine engen Freunde. Dein Vater war ein gelehrter Mann und glaubte nicht an Gewalt. In seinen Augen war es der Druide, der die Gewalt repräsentierte. Allerdings schert es die Gewalt wenig, ob man an sie glaubt oder nicht. Ohne Rücksicht darauf sucht sie dich heim. Zu deiner Familie kam sie kurz vor der Dämmerung an einem

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