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Shannara VIII

Titel: Shannara VIII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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verhieß Angst und wachsende Ungewissheit. Ständig dachte Quentin daran, wie die Zeit verstrich, ständig erinnerte ihn dies daran, was auf dem Spiel stand.
    Als sie das Dorf betreten hatten, war es still gewesen. Beim Verlassen hörten sie die Geräusche des Wronks aus der Ferne.
    Tamis wandte sich blindwütig in die Richtung, ihr Kurzschwert glitzerte im Licht. »Vielleicht sollten wir uns ihm endlich stellen!«, zischte sie. »Vielleicht sollten wir endlich aufhören, diese Gruben zu suchen, die möglicherweise überhaupt nicht existieren!«
    Zunächst setzte Quentin zu einer heftigen Entgegnung an, dann überlegte er es sich anders. Stattdessen schüttelte er den Kopf, und schließlich sagte er mit sanfter Stimme: »Es würde Patrinell nicht helfen, wenn wir unser Leben vergeuden.« Sie starrte ihn lange an, aber er hielt ihrem Blick stand. »Wir haben doch eine Vereinbarung getroffen. Halten wir uns daran.«
    Also zogen sie weiter durch das nachmittägliche Land, ließen das Dorf hinter sich und hielten wieder auf Castledown zu, wobei sie einen Weg wählten, der selten benutzt wurde und aus diesem Grund fast vollständig überwuchert war. Hier gab es kein Zeichen von Leben. Während langsam die Dämmerung einsetzte, passierten sie ungefähr auf halbem Wege zwischen dem Dorf und der Ruine ein Stück offenes Gelände im Wald, wo sich der Boden wellte und hohes Gras wuchs. Im schwindenden Licht war es hier schon fast dunkel, weil sich ringsum Koniferen über dreißig Meter in die Höhe reckten und die Lichtung in alle Richtungen außer nach Süden hin umschlossen, wo sich eine Wiese mit wilden Blumen ausdehnte. Sie benutzten einen Pfad, der zur gegenüberliegenden Seite führte, als Tamis Quentin am Arm packte und auf eine Stelle zeigte, die sich, wie er fand, nicht von der restlichen Umgebung unterschied. Aufgeregt zerrte sie ihn dorthin, und dann erkannte er, worauf sie hinauswollte. Die Grube war mit einem erdfarbenen Tuch bedeckt und mit Ästen und Schösslingen, Sand, Staub, getrocknetem Gras und Schutt getarnt. Sie war so geschickt angelegt, dass sie sich kaum von ihrer Umgebung abhob. Solange man nicht genau davor stand und gezielt nach ihr suchte, würde man sie nicht bemerken.
    Tamis hingegen hatte sie gesehen. Er blickte sie fragend an.
    Sie grinste bescheiden. »Einfach Glück.«
    Dann zeigte sie auf die eine Ecke. Er brauchte eine Weile, bis er erkannte, dass das Tuch sich dort durch die Tarnung vorgeschoben hatte und in die Höhe ragte. »Das müssen wir abdecken, dann ist die Grube wieder unsichtbar.«
    »Oder wir bringen es zu einer anderen Stelle und lenken ihn damit von dieser Grube ab. Und verschaffen uns gleichzeitig einen Vorteil.« Er sah sie forschend an. »Was meinst du?«
    Sie nickte langsam. »Patrinell wird die Grube entdecken, genauso wie ich.« Sie legte ihm die Hand auf die Schulter und drückte ihn. »Genau danach haben wir gesucht, Hochländer. Hier werden wir ihn erwarten.«
    Sie schnitten das hervorschauende Stück Tuch ab und vergruben es an einer anderen Stelle, wobei sie eine Ecke herausragen ließen. Mit ein paar verstreuten Ästen und Gräsern erweckten sie den Eindruck, dass sich dort die getarnte Grube befinden könnte. Der Wronk würde bestimmt nach Fallen Ausschau halten, dazu würde ihn Patrinell mit seiner Erfahrung veranlassen. Wenn sie ihn auf diese Weise täuschten, konnten sie ihn vielleicht in die wirkliche Falle locken.
    Es war ein Spiel mit dem Feuer. Doch eine andere Wahl hatten sie nicht.
    Also warteten sie, während sich die Nacht über das Land senkte, lauschten auf das Knacken von Ästen und Zweigen und andere Hinweise, ob sich ihr Widersacher näherte. Sie hatten überlegt, ob sie Feuer anzünden sollten, um den Kampfplatz zu beleuchten, sich jedoch dagegen entschieden, weil die Dunkelheit ihnen mehr Vorteile versprach. Der Mond und die Sterne gingen auf und versteckten sich hinter einem Vorhang aus Wolken, doch genügte ihnen das schwache Licht. Sie hatten sich hinter der falschen Grube postiert, an der Stelle, von der aus sie die richtige, die zu ihrer Rechten lag, am besten erreichen konnten. Dort standen sie nun gemeinsam, aber sie würden ihre Position ändern, sobald der Wronk auftauchte. Ihren Plan hatten sie sorgsam ausgearbeitet. Jetzt brauchten sie ihn nur noch in die Tat umzusetzen.
    Es würde funktionieren, redete sich Quentin ein. Es musste funktionieren.
    Plötzlich hörte er deutlich die schweren Schritte des Wronks. Seine Haut begann zu

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