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Shannara VIII

Titel: Shannara VIII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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lässt dich denken, was sie möchte. So wie bei einer Halluzination. Du kannst sprechen, wenn du willst. Mach schon. Gib dir ein bisschen Mühe.«
    Bek starrte ihn ungläubig an und schüttelte den Kopf.
    »Versuch es wenigstens, Junge.«
    Ich habe es längst versucht! Er bewegte stumm und wütend die Lippen.
    Truls Rohk stupste ihn hart an. »Noch mal.«
    Bek taumelte nach hinten und richtete sich auf. Hör auf! »Tu endlich, was ich sage! Versuch es noch mal!« Der Gestaltwandler stieß ihn ein zweites Mal, heftiger jetzt. »Versuch es, wenn du nur ein bisschen Rückgrat hast. Versuch es, wenn du dich nicht von mir verprügeln lassen willst!« Er schubste Bek so kräftig, dass dieser rücklings zu Boden ging. »Sag mir, ich soll damit aufhören! Mach schon!«
    Rot vor Zorn griff Bek die verhüllte Gestalt an, aber Truls Rohk packte ihn hart und stieß ihn von sich fort. »Du hast Angst vor ihr, nicht wahr? Darum traust du dich nicht. Du hast einfach Angst. Gib es schon zu!«
    Er drehte sich um. »Ich habe keine Verwendung für jemanden, der mir immer nur nachläuft wie ein Hund. Lass mich in Ruhe! Diese Sache erledige ich allein.«
    Bek lief um ihn herum und stellte sich ihm in den Weg. Hör auf! Ich begleite dich!
    »Dann sag es mir laut und deutlich!« Truls Rohks Stimme senkte sich zu einem gefährlichen Zischen. »Sag es mir, Junge!« Erneut stieß er Bek von sich. »Sag es mir, oder geh mir aus dem -«
    Irgendetwas in Bek gab nach, irgendetwas schien in seinem Innersten zu zerreißen, und es fühlte sich an, als würde sein Fleisch zerfetzt. Dieses Etwas gab nach vor einer Mixtur aus Wut und Demütigung und Niedergeschlagenheit, die ihn erfasste wie ein angeschwollener Strom, der gegen einen für solche Wassermassen nicht ausgelegten Staudamm donnert. Seine Stimme explodierte in einem Urschrei solcher Wucht, dass es Truls Rohk von den Beinen und rücklings zu Boden warf. Dieser Schrei verbog Äste, strich das Gras platt und wirbelte Staub auf. Wie ein Hurrikan fuhr er durch die Stille des Waldes.
    Bek sank schockiert auf die Knie, hustete den Rest dieses Lauts heraus und senkte die Stimme zu einem erschrockenen Flüstern.
    Truls Rohk erhob sich mühsam und bürstete sich ab. »Schatten!«, murmelte er. Er streckte Bek die Hand entgegen und zog ihn auf die Beine. »Musste das sein?«
    Bek konnte sein Lachen nicht zurückhalten. Es fühlte sich so wunderbar an, es wieder zu hören. »Du hattest Recht. Ich konnte die ganze Zeit sprechen.«
    »Aber erst, nachdem ich dir ausreichend auf die Nerven gefallen bin.« In der Stimme des Gestaltwandlers schwang Ungeduld mit. »Lass dich nicht noch einmal so in die Irre führen.«
    »Keine Angst, ganz bestimmt nicht.«
    »Du kannst ihr durchaus das Wasser reichen, Junge.«
    »Das werde ich bald selbst herausfinden, nicht wahr?«
    Truls Rohk zuckte mit den Schultern. »Vielleicht solltest du sie mir überlassen.«
    Plötzlich lief Bek ein Schauer der Erinnerung den Rücken hinunter. Unwillkürlich packte er den Gestaltwandler an der Schulter und fühlte Muskeln und Sehnen und Knorpel, die sich bewegten. »Was meinst du damit?«
    »Was denkst du denn, dass ich meine?«
    Bek wurde flau im Magen. »Tu es nicht, Truls. Töte sie nicht. Ich will es nicht. Gleichgültig, was geschieht. Versprich es mir.«
    Sein Gegenüber lachte scharf und hohl. »Warum sollte ich dir das versprechen? Mich wollte sie schließlich auch einfach umbringen!«
    »Sie ist nur genauso verwirrt wie ich. Man hat sie ihr Leben lang belogen und betrogen. Was sie glaubt, hat mit der Wahrheit nichts zu tun. Hat sie nicht die Chance verdient, das alles herauszufinden? Die gleiche Chance, die du mir gerade gegeben hast?«
    Er ließ die Schulter seines Freundes nicht los und drückte sie, als wolle er das Zugeständnis aus ihm herausquetschen.
    Aber Truls Rohk versuchte nicht einmal, sich dem Griff zu entwinden. Stattdessen schob er sich näher.
    »Wenn jemand anderes als du es wagen würde, mich so anzufassen, würde ich ihn, ohne nachzudenken, umbringen.«
    Sogar jetzt wich Bek nicht zurück, wagte nicht, sich zu bewegen, obwohl ihm eine Stimme in seinem Kopf zuschrie, er solle genau das tun. Er fühlte sich unglaublich klein und verletzlich. »Töte sie nicht. Um mehr bitte ich dich nicht.«
    »Ha! Sollen wir sie vielleicht fragen, ob sie sich uns anschließen möchte, ihre bösen Taten vergessen, ihr die Vergangenheit verzeihen und so tun, als hätte sie kein Bündnis mit den Rets? Hast du das vor - sie zu

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