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Shannara VIII

Titel: Shannara VIII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Nirgendwo war eine Spur von Leben zu entdecken. Die Welt von Antrax war ein Friedhof von Metallskeletten und toten Maschinen.
     Truls Rohk, wie stets in Mantel und Kapuze, schaute sich um, während das Echo des Schreis verhallte. »Hier unten lebt noch jemand.«
     »Und zwar eine Frau«, mutmaßte Bek.
     Der Gestaltwandler grunzte. »Sei dir da nicht zu sicher.«
     Bek überprüfte die Luft mit seiner Magie, summte leise und las die Kraftlinien. Vor nicht allzu langer Zeit war Grianne hier entlanggegangen. Ihre Anwesenheit ließ sich nicht übersehen. Sie folgten ihr in dem Glauben, dass sie wiederum Walker folgte. So führte das eine zum anderen. Wenn sie sich beeilten, würden sie die beiden rechtzeitig erreichen. Aber bis jetzt waren sie nicht so sicher gewesen, ob überhaupt noch jemand lebte. Einen sicheren Hinweis darauf hatten sie bisher nicht gefunden.
     Bek ging weiter und strich sich nervös mit der Hand durchs Haar. »Sie ist hier entlang gegangen.«
     Truls Rohk setzte sich ebenfalls in Bewegung. »Du hast gesagt, du hättest einen Plan. Für den Fall, dass wir sie finden.«
     »Ich will sie gefangen nehmen«, erklärte Bek, »und zwar lebendig.«
     »Wie ehrgeizig, Junge. Hättest du die Freundlichkeit, mir bei Gelegenheit die Einzelheiten des Plans mitzuteilen?«
     Bek blieb nicht stehen und nahm sich nicht die Zeit, seine Erklärung erneut zu überdenken. Wenn man mit Truls zusammen war, wollte man die Dinge nicht unnötig verkomplizieren. Der Gestaltwandler war sowieso davon überzeugt, dieser Plan habe keine Aussicht auf Erfolg. Er dachte vielmehr darüber nach, auf welche Weise man Grianne töten könnte, bevor sie das Gleiche bei ihnen versuchte. Nur aufgrund Beks leidenschaftlichem Einsatz wollte Truls ihm überhaupt eine Chance geben.
     »Sie kann uns nichts tun, solange sie ihre Magie nicht einsetzt«, sagte er leise und sah den anderen nicht an, während sie gingen. Konzentriert suchte er sich den Weg zwischen herumliegenden Kabeln und Betonbrocken, die von einer gewaltigen Explosion und einem anschließenden Beben losgebrochen worden waren. Dieses hatte man sogar über der Erde spüren können. »Sie kann ihre Magie nicht benutzen, solange sie ihre Stimme nicht einsetzen kann. Wenn wir sie davon abhalten zu sprechen oder zu singen oder irgendeinen Laut von sich zu geben, können wir sie gefangen nehmen.«
     Truls Rohk glitt wie eine riesige Katze durch die Schatten und die flackernden Lichter. »Wir erreichen das am besten, indem wir sie einfach umbringen. Gib es auf, Junge. Sie wird nicht wieder zu deiner Schwester werden. Wer sie wirklich ist, wird sie niemals wahrhaben wollen.«
     »Während ich sie ablenke, schleichst du dich hinter sie«, fuhr Bek fort und ignorierte ihn. »Leg die Hände über ihren Mund und erstick ihre Stimme. Das funktioniert, falls sie dich nicht zu früh bemerkt. Ich halte es jedenfalls für durchführbar. Sie wird es vor allem darauf abgesehen haben, den Druiden zu suchen und sich mit mir zu beschäftigen. Nach dir wird sie kaum Ausschau halten.«
     »Du träumst.« Truls Rohk klang nicht überzeugt. »Wenn das schief geht, bekommen wir niemals eine zweite Chance. Keiner von uns.«
     Vor ihnen im Gang krachte etwas Schweres auf den Boden und erhöhte den Schuttberg, der dort bereits lag. Dampf blies zischend aus gebrochenen Rohren, und eigenartige Gerüche hingen in Nischen und krochen durch Risse in der Wand. Sie wanderten durch ein Labyrinth, und ohne Griannes gut erkennbare Aura, der sie folgen konnten, hätten sie sich längst verirrt.
     Bek antwortete gleichmütig: »Walker würde es so wollen.« Er blickte hinüber zu der dunklen Gestalt. »Das weißt du selbst genauso gut.«
     »Was der Druide will, kann man höchstens mutmaßen. Außerdem muss das nicht unbedingt das Richtige sein. Bis jetzt hat er uns ja auch nicht besonders weit gebracht.«
     »Trotzdem hast du dich ihm für diese Reise angeschlossen«, hielt Bek leise dagegen. »Und du hast ihn schon sehr oft begleitet. Oder nicht?«
     Truls Rohk sagte nichts und verschwand komplett in seiner Robe, so dass von ihm nur ein verhüllter Schatten blieb, der durch die dämmerige Dunkelheit glitt wie eine Präsenz ohne Substanz, so schwach, dass sie im nächsten Augenblick verschwunden sein könnte.
     Vor ihnen wurde der Tunnel breiter. So schwere Schäden waren ihnen bislang nicht begegnet. Ganze Teile der Decke waren eingestürzt. Glasscherben und verbogenes Metall bildeten große

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