Shannara VIII
Ich komme euch nach.«
»Dazu wirst du wohl nicht lange genug leben«, meinte Panax und konnte seine Wut kaum verbergen. »Das ist sinnlos!«
Quentin lachte. »Du solltest dein Gesicht sehen, Panax! Mach schon. Treib sie voran. Wenn ihr rasch aufbrecht, muss ich unsere Verfolger hier weniger lang aufhalten.«
Kian wandte sich mit entschlossenem Gesicht ab. »Na los, Zwerg«, sagte er und zog Panax am Ärmel.
Panax ließ sich fortzerren, blickte jedoch weiterhin Quentin an. »Du musst das nicht tun«, rief er ihm zu. »Komm einfach mit. Wir schaffen das schon.«
»Haltet Ausschau nach mir«, rief Quentin ihm zu.
Schon hatten sich die Rindge in Bewegung gesetzt und folgten dem Weg zwischen die Bäume. Sie suchten sich ihren verschlungenen Pfad um einen Fels und um eine Biegung herum, und bald waren sie außer Sicht.
Es wurde still. Der Hochländer stand allein auf dem leeren Weg und wartete, bis er sie nicht mehr hören konnte. Dann ging er in die Richtung zurück, aus der er gekommen war.
Quentin brauchte nicht lange, bis er gefunden hatte, wonach er suchte. Er erinnerte sich an den Hohlweg, einen schmalen Spalt durch einen riesigen Felsen, der steil nach unten führte und kaum einem Einzelnen Durchlass gewährte. Natürlich würden ihn die Spürtiere in null Komma nichts überwältigen, wenn er ihnen in offenem Gelände gegenübertrat. Versperrte er ihnen den Weg jedoch in dieser Spalte, konnten sie ihn jeweils nur einzeln angreifen. Früher oder später würden sie ihn trotzdem durch ihre Überzahl erdrücken, oder sie würden einen Weg um den Felsen herum finden. Aber schließlich brauchte er sie nicht ewig aufzuhalten; er wollte für seine Gefährten lediglich einen gewissen Vorsprung herausholen. Die Spalte war ungefähr zehn Meter lang, und in der Mitte verbreiterte sie sich ein wenig. Er wählte diese Stelle und postierte sich dort. Wenn er diesen Standort aufgeben musste, konnte er sich immer noch zurückfallen lassen und am oberen Ende des Durchlasses weiterkämpfen.
»Ich wünschte, du könntest mich hier sehen, Bek«, sagte er laut. »Das wäre doch vielleicht interessant für dich.«
Die Minuten verstrichen, allerdings nicht sehr viele, da hörte er schon das Nahen der Spürtiere. Sie gaben sich keine Mühe, unbemerkt zu bleiben, und verbargen auch ihre Absichten nicht. Knurren und Grunzen begleitete ihr schweres Keuchen, und der Wind trug ihren starken Tiergeruch heran. Weiter aus der Ferne hörte er die Mwellrets.
Quentin zog das Schwert von Leah aus der Scheide und wappnete sich innerlich für den Kampf.
Als die erste Bestie den derben Kopf um die Ecke der Spalte schob und ihn erblickte, griff sie sofort an. Quentin duckte sich und erwischte sie mitten im Sprung mit der Spitze seiner Waffe, spießte das Untier durch die Brust auf und bohrte es auf der Erde fest, wo es um sich schlagend und schreiend verendete, weil die Magie durch seinen Körper strömte. Fast im gleichen Moment erschienen ein zweites und ein drittes, die sich darum stritten, wer als Erstes in die Spalte durfte. Er stach nach ihren Gesichtern und Augen, während sie sich in die schmale Öffnung warfen, und drängte sie zurück. Hinter ihnen hörte er die Rufe der Rets und das Fauchen der anderen Spürtiere, die sich vergeblich loszureißen versuchten.
Er kämpfte in dem Spalt, solange er konnte, tötete dabei zwei der Kreaturen und verwundete eine weitere, ehe er sich zurückzog. Vielleicht hätte er noch länger an der Stelle bleiben können, aber er fürchtete, dass die Rets einen Weg außen herum finden würden. Wenn sie ihn in der Spalte einschlossen, hätte er keine Chance mehr. An dieser ersten Stellung hatte er ein Optimum an Zeit herausgeschlagen. Der Moment war gekommen, ein wenig nachzugeben.
Die Spürtiere schnappten weiter nach ihm, derweil er durch die Spalte zurückwich. Mit gegrätschten Beinen versperrte er das hintere Ende und verwehrte ihnen den Durchlass, tötete eine der Bestien und schleuderte den Kadaver zurück, so dass die anderen nicht nach vorn konnten, ohne darüber zu steigen. Sie rissen ihren toten Kameraden in blutige Fetzen und konnten immer noch nicht durchbrechen. Quentin kämpfte mit wilder und erbarmungsloser Entschlossenheit, die Magie durchströmte ihn wie geschmolzenes Eisen, vertrieb Erschöpfung und Schmerz, Zweifel und Skepsis und ließ nur das Gefühl für den Augenblick und die betäubende Machtfülle des Schwertes bestehen. Nichts vermochte ihn
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