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Shannara VIII

Titel: Shannara VIII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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aufzuhalten. Er war unbesiegbar. Die Magie surrte und knisterte durch seinen Körper, und er überließ sich ihr vollständig.
     Sogar, nachdem die Mwellrets einen Weg außen herum gefunden hatten, hielt er die Stellung weiterhin, so sehr hielt ihn die Euphorie gefangen, die durch die Magie ausgelöst wurde. Er hätte alles getan, damit sie bloß nicht aufhörte. Also schlug er auch diesen neuen Angriff zurück, dann wendete er sich wieder den Spürtieren zu, die versuchten, aus der Spalte zu kommen. Er stellte sich allem, das ihn herausforderte.
     Eine tiefe Wunde am Oberschenkel ernüchterte ihn schließlich genug, um die Gefahr zu begreifen. Er drehte sich um und rannte, ohne sich umzuschauen, bis er ausreichend Abstand gewonnen hatte, um zwischen die Felsen zu steigen, wo er Pfeil und Bogen fand, kurz bevor seine Verfolger auftauchten. Er war ein guter Schütze, doch waren die Feinde bereits so nah, dass es auf richtiges Zielen weniger ankam. Vier Pfeile versenkte er in dem ersten groben Kopf, ehe das Untier endlich zurückgeworfen wurde, mit geblendeten Augen und vor Schmerz rasend. Er verwundete zwei weitere und verlangsamte sie auf diese Weise, so dass die anderen nicht vorüber kamen. Bald hatte er alle Pfeile verschossen und damit auch zwei der Rets getötet, dann ließ er den Bogen fallen und rannte weiter.
     Jetzt gab es keine Stelle mehr, wo ein Kampf aussichtsreich gewesen wäre, daher lief er zu dem Sims, wo Panax, Kian und die Rindge ihn, so hoffte er, unterstützen würden. Die Strecke war nicht kurz, etwa zwei Meilen lang, und unterwegs verlor er jegliches Gefühl für Raum und Zeit, vergaß alles um sich herum außer der Bewegung seiner Glieder. Noch war er erfüllt von der Magie des Schwertes, noch sang dessen Macht in seinem Blute, und so schöpfte er eine Kraft, die er eigentlich gar nicht besaß. Er rannte so schnell, dass er seinen Verfolgern davonlief, und während sie mühsam über Felsen und steinige Pfade kraxelten, setzte er leichtfüßig darüber hinweg.
     Vielleicht, nur vielleicht, würde er doch mit dem Leben davonkommen.
     »Leah, Leah!«, rief er wild und von Euphorie erfüllt, ohne sich darum zu scheren, ob ihn jemand hören konnte. »Leah!«, heulte er.
     Am Anfang des Simses holten sie ihn schließlich ein und zwangen ihn, sich dem Kampf zu stellen. Er drängte sie abermals zurück und stürmte hinaus auf den Pfad über das Gesims. Der Bogen des Aleuthra Ark mit seinen vielen Gipfeln und Tälern dehnte sich wie ein Gebirge auf einem Gemälde bis zum Horizont aus und erweckte auf gewisse Weise einen unwirklichen Eindruck.
     Erneut erreichten ihn die Spürtiere, aber ihnen fehlte der Platz. Zwei gingen über den Rand und schlugen kreischend mit den Pfoten in die Luft, während sie fielen. Er blickte den Hang hinunter, den er gerade hinaufgestiegen war; dort wimmelte es nur so von Mwellrets und diesen Bestien. Wie viele waren es denn noch? Er drückte sich an die Steilwand, bewegte sich so schnell er konnte vor und versetzte jedem der Verfolger einen Hieb, wann immer er in Reichweite kam. Inzwischen hatte er ein Dutzend Biss- und Kratzwunden davongetragen, und das Lied der Magie war zu einem hohen, verzweifelten Jammern geworden. Seine Kraftreserven waren so gut wie erschöpft; wenn er sie geplündert hätte, würde ihm auch die Magie des Schwertes von Leah nicht mehr helfen.
     »Panax!«, rief er verzweifelt und versuchte, die aufkeimende Furcht zu besiegen, derweil die Euphorie mächtig abklang und die Helligkeit der Klinge nachließ.
     Vielleicht hundert Fuß vom Anfang des Simses entfernt, wo die Felswand zu seiner Linken fast vertikal anstieg, und zu seiner Rechten der Abgrund tief und weit gähnte, hörte er Panax’ Ruf. Quentin wandte jedoch den Blick nicht von seinen Verfolgern ab. Sie sammelten sich auf dem Sims hinter ihm, drängten voran, in ihren Augen spiegelten sich Wut und Hunger, und sie warteten nur auf eine kleine Unachtsamkeit seinerseits.
     Dann hörte er ein Donnern von Steinen über sich, drehte sich um und rannte los. Er war zu langsam. Die Bestie, die ihm am nächsten war, hatte ihn sofort erreicht und schlug mit den scharfen Krallen auf ihn ein. Quentin fuhr herum und stieß sie zurück, wobei er seine geballte Faust mit solcher Wucht gegen die Felswand rammte, dass ihm das Schwert aus der Hand glitt. Die Waffe taumelte über den Rand des Pfades und verschwand im Abgrund.
     Er verharrte, konnte kaum begreifen, was gerade geschehen war, und sein

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