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Shannara VIII

Titel: Shannara VIII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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in Panik geraten und sich auch nicht zu törichten Taten verleiten lassen. Er würde nicht davonrennen. Wenn er schon sterben musste, dann wollte er sich wenigstens wehren, wie Ard Patrinell es ihn gelehrt hatte.
     Also nahm er seine Verteidigungsposition ein, rief sich seine Übungen in Erinnerung, konzentrierte sich und wurde ruhig. Er sah dem Ret nicht in die Augen, sondern ließ den Blick ständig wandern, da er wusste, dass Cree Bega versuchen würde, ihn mit seinem nächsten Hieb zu töten. Plötzlich fragte sich Ahren, wieso der Ret allein war. Sie waren doch mit mehreren in die Ruine gekommen. Wo waren die? Und der Morgawr?
     Er schob sich nach rechts und versuchte, den Mwellret in eine Position zwischen Reling und Hauptmast zu drängen. Blut lief Ahren über die Brust und den Bauch, und sein ganzer Körper schmerzte von der Wunde, aber er zwang sich, es zu ignorieren. Leicht ließ er die Klinge sinken, um anzutäuschen, er sei nicht sicher, was er tun solle, und um den anderen zu locken. Cree Bega blieb hingegen, wo er war, drehte sich nur und folgte Ahrens Bewegungen.
     »Ssie isst langssam gesstorben, kleiner Elf«, zischte er Ahren zu.
     »Sso langssam, dassss ess ihr wie eine Ewigkeit vorkam. Macht ess dir gar nichtss auss, dassss du ssie nicht gerettet hasst?«
     Ahren zog sich tief in sich zurück, in die Zeit, in der er mit Patrinell auf genau diesem Deck geübt hatte, an diesen langen, heißen Tagen in der brennenden Sonne. Ahren sah seinen Freund und Lehrer regelrecht vor sich, groß und hager und hart wie Eisen. Wieder und wieder hatte er den Jungen die Lektionen durchexerzieren lassen, die ihm eines Tages das Leben retten sollten.
     Und jetzt war dieser Tag gekommen, wie Patrinell es vorausgesehen hatte. Das Schicksal hatte diesen Zeitpunkt und diesen Ort gewählt.
     Cree Bega machte einen Satz nach vorn, geschmeidig und ohne Anstrengung, und griff Ahrens Linke an, die verwundbare von der Schwerthand abgewandte Seite. Das hatte Ahren erwartet. Geführt von der Stimme seines Lehrers, die in seinem Kopf ertönte, gestählt von den Stunden der harten Übungen, die er absolviert hatte, und getrieben von der Entschlossenheit, seine Sache gut zu machen, war er bereit. Er ließ Cree Begas Messer nicht aus den Augen, drehte den Körper zur Seite, brachte das Schwert noch weiter nach unten, als wollte er seine Verteidigung vollkommen öffnen, dann riss er die Waffe wieder hoch, in dem Moment, da der andere nicht mehr zurückkonnte, ließ die Klinge unter Cree Begas ausgestrecktem Arm hindurchgleiten, schnitt durch den Knochen und schlitzte die Brust bis zum Hals auf.
     Der Mwellret taumelte zurück, ließ das Messer aus den kraftlosen Fingern fallen und stolperte umher. Seinem Mund entwich ein Keuchen, seine leere Miene spannte sich an und zeigte Überraschung. Ahren setzte ihm sofort nach, stach mit dem Schwert zu, erwischte Cree Bega in der Brust und durchbohrte ihn.
     Er riss seine Waffe zurück und trat zur Seite, während sein Gegner rückwärts an die Reling schwankte und dort Halt suchte. Aus dem offenen Mund kam kein einziges Wort, doch in den Augen stand solcher Hass, dass Ahren unwillkürlich zurückwich.
     Der Mwellret sackte in eine sitzende Position und tat seinen letzten Atemzug.

Kapitel 61
    Wenn sie die Magie des Wunschliedes nicht längst beschworen hätte, um ihre Gegenwart zu verbergen, hätte Grianne Ohmsford nicht überlebt. Der Morgawr stürzte sich gerade auf sie, als sie sich umdrehte, seine Hand schoss vor und wollte sie packen. Aber ihre Abwehr war bereit, und die Magie wehrte seinen Angriff ab. Doch während sie sich zur Seite wandte, kratzte er über ihren Hals und riss mit den Nägeln die Haut auf. Sie warf ihm eine Mauer aus Schall entgegen und schrie ihn wütend und entsetzt an, allerdings hatte er seine eigene Magie ebenfalls in Stellung gebracht, und seine in Schwarz gehüllte Gestalt wurde davon abgeschirmt, wie wohl anscheinend schon eine ganze Weile zuvor. Grianne hatte geglaubt, ihn in einem unachtsamen Moment zu erwischen, nachdem sie ihn von den Mwellrets getrennt hatte, dazu war er jedoch zu erfahren. Er hatte eine Illusion von sich erzeugt, und die hatte sie attackiert und so für ihre Sorglosigkeit beinahe einen hohen Preis bezahlen müssen.
     Mit einer raschen Bewegung drehte sie sich von ihm fort, lief zur gegenüberliegenden Wand, ging in die Hocke und keuchte. Er machte keine Anstalten, ihr zu folgen, sondern blieb am Eingang dieses Raumes,

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