SHANNICE STARR (German Edition)
ihm knirschend unterhalb des Brustkorbs in die Rippen. Johnson keuchte und rang nach Luft. Shannice hatte das Möbel mit voller Wucht vorgestoßen.
»Was ist geschehen, Señorita?« Conchita war aus der Küche herangestürmt. Wie ein Henker stand sie im Türrahmen. Die Züge in dem runden, sonst freundlichen Gesicht drückten deutlich ihren Unmut aus. Als wisse sie bereits, wer für den Aufruhr verantwortlich war, neigte sie den Kopf mit dem schwarzen Haarknoten an Shannices Ohr und fragte: »Macht der Señor Ärger …?«
»Nicht der Rede wert, Conchita. Mit der Gesichtsbaracke werde ich schon selbst fertig.«
Don › Dutch ‹ Johnson sprang auf. Alle Jovialität war aus seiner Miene gewichen. Seine weit in den Höhlen liegenden Augen versprühten Hass. Daher fackelte er auch nicht lange. Aus dem Handgelenk heraus kippte er den Tisch um. Die Weinbrandflasche polterte zu Boden, zerbrach jedoch nicht. Shannice bekam eines der hochsausenden Tischbeine gegen die Hüfte, taumelte einen Schritt zurück, wurde aber sofort vom rechten Arm der Mexikanerin aufgefangen, der sich wie ein Polster um ihre Schultern legte.
»Señor!«, rief Conchita mit drohend erhobenem Finger. »Sie hören sofort auf damit!«
»Halt dich da raus, Fettfresse!« Johnson sprang vor, verpasste der Haushälterin einen wuchtigen Stoß mit dem Unterarm und schlug aus derselben Bewegung heraus Shannice die Faust ins Gesicht. Conchita stolperte mit rudernden Armen zurück. So kräftig sie auch wirkte, so unbeholfen war sie.
Wie Schraubstöcke legten sich die zupackenden Hände von Johnson um Shannices Oberarme. Er schüttelte sie heftig durch, schrie sie hysterisch an. Er gebärdete sich wie im Rausch. Der Alkohol tat ein Übriges dazu.
»Will die kleine Stute mir nicht langsam mal den Arsch hinhalten?« Er schlug dem Mädchen mehrmals hintereinander rechts und links ins Gesicht. Drohend verharrte die tellergroße Pranke über ihrem Kopf. »Willst du dich jetzt endlich von dem netten Dutch ficken lassen?«, erkundigte er sich spöttisch und setzte ein widerwärtiges Grinsen auf.
»Womit denn?!« Sie spie ihm Blut und Speichel ins Gesicht. Ihr freier Arm schnellte gleich einer Giftnatter zwischen seine Schenkel, verbiss sich in alles, was da stand und hing. Ihre Finger wurden zu stählernen Krallen, die das erigierte, pochende Glied gewaltsam verdrehten und gleichzeitig die Hoden zu zerquetschen drohten.
› Dutch ‹ Johnson stieß einen aus tiefster Pein geborenen, tierischen Schmerzensschrei aus, wie ihn die Halbindianerin nie zuvor gehört hatte. Seine freischwebende Handfläche formte sich noch in demselben Sekundenbruchteil zur Faust und jagte mit der Wucht eines Pflockhammers herab.
Die Umgebung verschwamm vor Shannices Augen. Sterne und grelle Lichttupfen tanzten vor ihrer Netzhaut. Den betäubenden Schmerz in ihrem Gesicht nahm sie wie durch Watte wahr. Sie gab dem Bedürfnis, sich fallen zu lassen, nach, doch sie fiel nicht. Johnsons andere Klaue gab sie nicht frei, grub sich hingegen unerbittlich in ihr Fleisch und staute das Blut in ihrem Arm.
Wieder und wieder donnerte seine Rechte in ihr Gesicht. Gegen den Wangenknochen. Gegen das Kinn. Auf die Nase. Shannices untere Gesichtshälfte war blutüberströmt. Wie Wasser lief es rot aus den aufgeplatzten Äderchen in ihrer Nase, rann in den Mund, zwischen die Zähne und vermischte sich mit dem Blut der aufgesprungenen Lippen, troff am Kinn herab auf ihre Brust und die amarillofarbene Bluse. Johnson riss die Knopfleiste brutal auf, wähnte sich bereits am Ziel seiner Träume, als er die festen Brüste seines Opfers nackt vor sich sah. Die feinen Blutrinnsale, die sich über die gebräunte Haut schlängelten, steigerten seine Gier ins Unermessliche.
Shannice war der Bewusstlosigkeit nahe. Aus eigener Kraft würde sie den gewalttätigen Bastard nicht davon abhalten können, sie zu schänden. Der Gedanke fraß sich in ihrem Unterbewusstsein fest, lähmte sie und nahm ihr auch die allerletzte Chance zur Gegenwehr.
»Hättest alles viel einfacher haben können, verkommene Hure!«, tönte Johnson siegesgewiss. Er ließ die junge Frau zu Boden sinken und zog den Gürtel seiner Hose auf.
Nicht aufgeben! Die Worte hallten durch die bröckelnde Kathedrale von Shannice Starrs Bewusstsein. Sie schluckte Blut. Ihr Kopf dröhnte. Muskeln und Haut über ihren Gesichtsknochen pochten.
K-ä-m-p-f-e-n … Kämpfen … Kämpfen!! KÄMPFEN!!!
Verschwommen sah sie Johnsons Ständer, spürte die
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