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SHANNICE STARR (German Edition)

SHANNICE STARR (German Edition)

Titel: SHANNICE STARR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Cane
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Brennen und Klopfen in ihrer stark blutenden Schulter. Weit holte sie zum nächsten Schlag aus. Das Blut aus der gerissenen Oberlippe von › Dutch ‹ Johnson trieb sie weiter an. Sie wollte nicht aufhören zu schlagen, bevor diese Fratze ein roter, fleischiger Brei war.
    Johnson zog das linke Bein an und trat wuchtig zu, den Stiefelabsatz dabei nach vorne gerichtet. Sein anfänglicher Unglauben war den Instinkten des erprobten Kämpfers gewichen. Und so registrierte er zufrieden und mit bösartiger Schadenfreude, dass sich Shannice röchelnd krümmte, beide Hände in den Unterleib verkrallt.
    Geschmeidig sprang er auf. Diesmal wollte er dem Biest den Rest geben.
    Seine Revolverhand schnellte ansatzlos vor, gerade in dem Moment, als Shannice wieder aufblickte. In langen, klebrigen Fäden tropfte ihr das Blut am Kinn herunter. Sie erfasste nicht auf Anhieb, dass es der Waffenknauf war, der hart ihre Stirn traf und sie zum wiederholten Male an den Rand einer Ohnmacht schleuderte. Shannices Kopf flog in den Nacken. Irgendwie schaffte sie es aber, auf den Beinen zu bleiben. Wackelig zwar und unfähig, eine kontrollierte Bewegung auszuführen, doch immer noch erfüllt von dem Willen, nicht kampflos aufzugeben.
    »Du bist am Ende, Lady«, höhnte Johnson. Seelenruhig entlud er seinen Colt und steckte neue Patronen in die Kammern. Er rastete die Trommel ein und versetzte sie in Drehung, sodass sie in rasendem Takt hell klackte.
    »Drück schon ab, du feige Ratte!«, fauchte ihn Shannice an. Sie stand leicht nach vorn gebeugt. Der brutale Tritt machte ihr noch zu schaffen. Die Stirn war geschwollen, die Mundpartie blutverschmiert. Die dunkelroten Rinnsale flossen über ihre nackten Brüste und zwischen ihnen hindurch bis zum Bauchnabel. Die Einschusswunde an der Schulter hatte die gelbe Bluse bis zum Ärmelaufschlag durchtränkt.
    »Aber Baby, ich werde doch so was Hübsches wie dich nicht erschießen.« Der Spott quoll gleich einer zersetzenden Flüssigkeit über seine Lippen. In Shannice kochte der Hass bis zum Überschäumen. »Ich sorge nur dafür, dass du nicht ungeschoren davonkommst. Doug hat mir erzählt, dass du schon einmal in eine ziemlich dumme Sache geraten bist. Sicher werden sich die Leute sehr schnell wieder an diesen Vorfall erinnern …«
    Das Herz klopfte Shannice bis zum Hals, drohte ihre Brust zu sprengen. Sie sah nur, wie der Revolverlauf einen Halbkreis beschrieb und sich nach unten richtete.
    Johnson zog viermal den Stecher durch. Die Bleigeschosse hackten hässliche Löcher in Conchitas Leiche, ließen sie zucken und gaukelten das Vorhandensein eines flackernden Lebensfunkens vor, der nun aber endgültig verlöschen würde.
    »Das warst du, du Schlampe!«, grölte Johnson lachend in das Krachen der Schüsse. »Zumindest werden die Leute im Ort das glauben. Erinnere dich an meine Worte, wenn der Strick dir langsam das Genick bricht!«
    Das war der entscheidende Funken, der das schwelende Pulverfass im Innern von Shannice Starr zur Explosion brachte.
    Woher nahm diese Frau plötzlich die Kraft, als sie die Stuhllehne in ihrer Hand spürte und das Möbelstück in einer rasanten und präzisen Bewegung über ihren Kopf schwang und seitlich an › Dutch ‹ Johnsons Schädel zerschmetterte? Der hatte mit keinerlei ernsthaftem Widerstand mehr gerechnet und erstickte an seinem eigenen Lachen, als gleich mehrere seiner Halswirbel brachen.
    Shannice fühlte die plötzliche Schwäche, die sie gleich darauf befiel. Ihre Hände zitterten. Der verrenkt am Boden liegende Leichnam des Cowboys verschwamm. Sie kniff einige Male hintereinander die Lider zusammen, um den Schleier vor ihren Augen zu entfernen. Dann griff sie nach dem Revolver, der in der offenen Hand des Toten lag. Ihn zwischen den Fingern zu spüren, verlieh Shannice neue Kraft. Wie liebkosend glitten die Finger der anderen Hand über den stählernen Lauf.
    Sie kniete neben Johnson, direkt an seinem Gesicht.
    Diese Augen!, durchfuhr es die Indianerin, und ihr Blutdruck, der erheblich gesunken war, erreichte erneut den alten Pegel. Sie verhöhnen mich noch im Tod! Und Conchita! Und Douglas!
    Fest drückte sie die Mündung in die weiche Gallertmasse des Auges, sodass es ein gutes Stück in die Höhle zurückwich und sich die Pupille in eine Richtung drehte, in die sie normalerweise nicht schauen konnte.
    »Friss Blei, du Abschaum!«
    Es krachte. Das Auge zerplatzte. Blut, Hautfetzen und Knochensplitter spritzten Shannice entgegen. Sie spuckte und ließ

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