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SHANNICE STARR (German Edition)

SHANNICE STARR (German Edition)

Titel: SHANNICE STARR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Cane
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leicht unruhig auf der Stelle tänzelte. Der bärtige Mann, dem der klirrende Frost über die Jahre hinweg tiefe Furchen ins Gesicht geschnitten hatte, untersuchte die Satteltaschen. Außer der Winchester Rifle Kaliber 44 weckte nichts sein Interesse. Zwei der verwegen Dreinblickenden machten sich über den Bohneneintopf her, der über den schrumpfenden Flämmchen köchelte. Nach ein paar Bissen hatten sie genug. Gesättigt warfen sie die Holzlöffel in den Blechtopf und traten das Dreibein um, an dem der Tiegel befestigt war.
    In der Zwischenzeit hatte Josh Dread genug Gelegenheit gehabt, das Quintett eingehend zu mustern. Durchweg bärbeißige Typen, die es gewohnt waren, der Natur mit ihren extremen Temperaturen zu trotzen. Trapper, Fallensteller oder Pelzjäger. Etwas in der Art. Keine Desperados oder Bürgerkriegsveteranen. Dread hatte schon jede Menge übles Geschmeiß kennengelernt und ein nahezu untrügliches Gespür für brenzlige Situationen und tödliche Widersacher entwickelt. Unter normalen Umständen waren drei, vier oder sogar mehr dieser Gestalten kein unlösbares Problem für einen schnellen und sicheren Colt. Der Headhunter würde jedoch nicht den Fehler begehen, ein paar mit Messern und altertümlichen Musketen bewaffnete Kleintierjäger zu unterschätzen. Seine Hand tastete unter dem schwarzen Umhang nach dem 45er Smith & Wesson. Das Metall war eiskalt. Die Waffe wirkte wie eingefroren, doch Dread wusste mit untrüglicher Sicherheit, dass sie voll funktionstüchtig war.
    Noch aber war es nicht an der Zeit, sie einzusetzen. Noch wollte er abwarten und beobachten.
    »Tolle Idee, hierher zu marschieren«, spottete einer und stocherte mit der Zungenspitze in seinem Backenzahn nach Bohnenresten. »Da hätt’ ich mir lieber im Saloon die Rübe zugeschüttet und wär’ anschließend mit ’ner Braut aufs Zimmer …«
    »Halt dein gottverdammtes Maul, Spike!«, wies ihn der Bärtige mit schneidender Stimme zurecht. Dabei wiegte er Dreads Gewehr abschätzend in der Rechten, drehte sich unvermittelt um und packte Spike mit der anderen Hand, die pfeilschnell herangeschossen kam, am Aufschlag seines Wintermantels. »Wovon will eine Ratte wie du das außerdem bezahlen? Kannst ja kaum deine Frau mit den zwei Bälgern durchfüttern!« Er stieß den etwa eine Handbreit kleineren Mann von sich.
    »Lass gut sein, Shawn«, legte ihm ein deutlich älterer Mann die Hand auf die Schulter. »Durchreisende und verirrte Wanderer auszuplündern ist auch nicht die feine Art.«
    »Das habe ich auch nie behauptet!«, schüttelte der Angesprochene die Hand des Alten ab. »Es geht einzig ums Überleben. Zuerst haben die Rothäute in unserem Revier gewildert, dann hat die Eisenbahn die letzten Tiere vertrieben. Was bleibt uns denn noch?« Ein Ausdruck schierer Verzweiflung und ohnmächtiger Wut zeichnete sich auf seinen Zügen ab.
    Eine Antwort wartete Eliah › Shawn ‹ Parker nicht ab. Er deutete auf den Boden um das Pferd herum.
    »Höchstens zwei Leute. Ganz in der Nähe.« Seine gnadenlose Miene wurde noch um einen Deut entschlossener. »Ich will sie haben.«
    »Und dann?«, erkundigte sich Spike vorlaut. Er war sichtlich gekränkt über die Attacke seines Anführers und suchte nach einer Möglichkeit, ihn ebenfalls bloßzustellen. »Willst du sie verkaufen?« Der Mann unterstrich seine Worte mit einem höhnischen Grinsen.
    »Das verfluchte Pferd werde ich verkaufen!«, schrie Shawn zornig und reckte den Arm mit der Winchester in Richtung des Tieres. »Die Gefangenen kann ich immer noch fressen! Und jetzt schafft mir die beiden ran, bevor ich vergesse, dass wir zur selben Sippe gehören!«
    Spike, der Alte und auch die übrigen zwei nahmen eine gespannte Haltung an, folgten jedoch – wenn auch widerwillig und mit angekratztem Stolz – dem Befehl des Bärtigen.
    Josh Dread wusste, dass es an der Zeit war zu handeln. Wie nebenher registrierte er, dass Shannice, die völlig regungslos an seiner Seite kauerte, bei den scharfen Worten des Trappers leicht gezuckt hatte. Ansonsten blieb sie gefasst, schien auf weitere Anweisungen des Headhunters zu warten.
    Das vertraute Gefühl des Coltgriffs, der mit dem Leder seines Handschuhs wie verwachsen war, gab dem Gunman die Gewissheit, Herr der Lage zu sein. Ein Haufen Strauchdiebe war mit einigen gezielten Schüssen leicht einzuschüchtern. Ob diese Taktik bei ihren jetzigen Gegnern ebenfalls zog, würde sich herausstellen.
    Dread versteifte sich unter dem plötzlichen den Druck

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