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SHANNICE STARR (German Edition)

SHANNICE STARR (German Edition)

Titel: SHANNICE STARR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Cane
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im Nacken. Einen flüchtigen Moment darauf hörte er das Knacken eines Revolverhahns, gefolgt von einer rauen Stimme, die über seinen Schädel hinwegdonnerte:
    »Hier herüber! Ich hab sie gefunden!«
     
     
    Shannice trottete vor Josh Dread dahin, als sie gemeinsam zwischen den Bäumen hervortraten. Der Lauf des Revolvers drückte sich fest in den Rücken des Kopfgeldjägers. Im Moment sah er keine Chance, den Kerl hinter sich zu überwältigen, obwohl das keine große Anstrengung gekostet hätte. Zuerst aber musste er herausfinden, wie viele Mündungen auf ihn zeigten.
    »Schau an«, brummte Shawn, und falls das kaum sichtbare Verziehen seiner Mundwinkel ein Lächeln bedeuten sollte, konnte man sich gut vorstellen, mit was für einem Spaßvogel man es zu tun hatte. »Ein Weib ist auch dabei.« Er knuffte Spike mit der geballten Faust gegen die Schulter. »Hat sich doch gelohnt, unser kleiner Ausflug, was?«
    Spike grinste schief. Er war immer noch eingeschnappt, doch hatte sich seine Miene auch ein wenig aufgehellt. Nur zu genau wusste er, dass sich Shawn niemals für seine harte Gangart entschuldigen würde. Das kumpelhafte Gehabe des Sippenführers war ein eindeutiges Friedensangebot. Er würde es annehmen. So, wie er es stets getan hatte.
    »Alles klar, Shawn.«
    Übergangslos wurde der Bärtige mit den zerfurchten Gesichtszügen wieder todernst. Während seine übrigen Männer sich allmählich am Lagerplatz einfanden, schenkte er seine ganze Beachtung dem schwarzgekleideten Mann, den sein Bruder Hank zusammen mit der Brünetten vor sich her trieb.
    Dread erwiderte den stahlharten, unnachgiebigen Blick und erkannte, dass er innerhalb der nächsten Sekunden handeln musste. Dieser Kerl würde ihm kaum eine weitere Möglichkeit zur Gegenwehr lassen.
    Ohne die Augen zu bewegen, zählte der Headhunter die Männer, die nun vollzählig angetreten waren. Einige nahm er lediglich verschwommen aus den Augenwinkeln wahr, doch das reichte ihm. Die Gestalten in seinem direkten Sichtfeld machten keinen besonders wachsamen Eindruck. Ihre Gewehrläufe zeigten zur Erde.
    Shannice Starr deckte den Körper Dreads zu drei Vierteln ab, sodass niemand sehen konnte, dass er unter seinem weiten Umhang seinen 45er bereits fest umklammert hatte und mit der anderen Hand nach dem Remington tastete – die Waffe, die er Shannice bei ihrem Zusammentreffen abgenommen hatte.
    »Durchsuch den Typ nach Waffen, Hank!« Ohne seinen Blick von Dread zu nehmen, repetierte er die Winchester.
    Der Druck im Rücken des Headhunters verschwand.
    Jetzt kam es auf den richtigen Sekundenbruchteil an!
    Gleich würde ihm Hank die Schießeisen wegnehmen …
    Es blitzte kurz in Dreads Augen.
    Dann geschahen mehrere Dinge gleichzeitig!
    Dreads Knie zuckte vor, stieß Shannice von sich und zu Boden. Noch in der Bewegung warf er sich nach hinten, riss die beiden Revolver unter dem Mantel hervor und beobachtete, wie Shawn blitzschnell reagierte und die Winchester auf ihn richtete.
    Hanks Nase wurde von Dreads Hinterkopf aufgeschlagen. Noch während die beiden Männer rücklings niedergingen, bellten vier Schüsse auf. Der letzte kam aus Hanks Colt, der einfach vor lauter Überraschung den Stecher durchgezogen und in den gefrorenen Boden geschossen hatte.
    Josh Dread hatte einen Wimpernschlag vor dem bärtigen Shawn seine beiden Revolver abgefeuert. Ein Bleiprojektil riss dem Trapper die linke Schulter auf. Das andere bohrte sich eine Handbreit unter dem rechten Schlüsselbein in die Brust. Gleichzeitig fauchte die Winchesterkugel dem Gunman heiß und außerordentlich knapp übers Gesicht, fegte ihm den Hut vom Kopf und klatschte in nasses Holz.
    Shawn stöhnte gepresst auf, ging in die Knie, während überall, wie in einer Bewegung, der wilde Haufen zum Leben erwachte und die Waffenläufe hochruckten. Dread kam auf Hank zu liegen, rollte sich flink nach hinten und über Hank hinweg ab, steckte dabei seine Colts in einer flinken Bewegung in die Holster und hielt Hank als menschlichen Schutzschild vor sich.
    Die Aktion kam schnell und präzise. Die in Waffengefechten unerfahrenen Jäger wurden überrumpelt und bemerkten ihren Fehler erst, als die meisten schon abgezogen hatten.
    Hank wurde von den Kugeleinschlägen wie wild durchgeschüttelt. Am ganzen Körper platzte die Kleidung auf. Blut spritzte und tränkte den Schnee. Der Mann wurde schwer in Dreads Armen. Er musste sofort tot gewesen sein.
    Shannice Starr rollte sich über die Schulter ab, kreiselte am Boden

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