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SHANNICE STARR (German Edition)

SHANNICE STARR (German Edition)

Titel: SHANNICE STARR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Cane
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herum, versetzte dem angeschlagenen Shawn einen furchtbaren Tritt in den Bauch und fing im darauffolgenden Moment die Winchester auf, die seinen kraftlosen Fingern entglitt. In ihren Ohren hallte noch der Donner unzähliger Schüsse nach, als sie auf die Füße sprang, um sich herum nur verblüffte und entsetzte Gesichter wahrnahm und immer wieder den Repetierbügel des Gewehrs durchzog und abdrückte.
    Noch ehe Dread Hanks zerschossenen Leib fallen ließ und dieser auf die kalte Erde schlug, hatte der Gunman bereits seine Colts gezogen und vier präzise Schüsse auf die linke Flanke des Gegners abgegeben. Shannice hingegen hatte die Gestalten zu seiner Rechten in einem wahren Feuerrausch regelrecht umgemäht. Nur ein geübter Schütze konnte in diesem Wahnsinnstempo durchladen, zielen und schießen!
    Insgesamt hatten sie es mit vierzehn Gegnern zu tun gehabt. Wie viele davon ihnen jetzt noch gefährlich werden konnten, war nicht mit Sicherheit zu sagen. Shannice war augenblicklich wieder in die Hocke gegangen, verschanzte sich nun hinter dem verletzten Anführer und drückte ihm die Gewehrmündung an den Kopf.
    »Wenn einer von euch Bastarden auf die Idee kommt, zu schießen«, rief Shannice laut, »dann baller’ ich dem Dreckskerl hier die verdammte Grütze aus dem Schädel!«
    »Zurück ins Dickicht«, flüsterte ihr Dread zu, der sich nach allen Seiten absichernd herangepirscht hatte und dem Mädchen half, Shawn mitzuziehen.
    »Ihr habt euer eigenes Todesurteil unterschrieben!«, keuchte der Bärtige und biss die Zähne zusammen. Aus der Steckschusswunde in seiner Brust lief das Blut wie Wasser aus einer undichten Rohrleitung. »Meine Jungs machen euch fertig!«
    Tatsächlich regten sich einige Männer, die eben im Kugelhagel der Winchester zu Boden gegangen waren. Offensichtlich hatten sie nur leichte bis mittelschwere Verletzungen davongetragen. Sie zogen sich auf der anderen Seite des Lagers in den Wald zurück.
    Der Mann, den alle nur Shawn nannten, lachte gehässig. »Sie kommen zurück. Mit Verstärkung. Mit Waffen – und Munition.«
    Headhunter Josh Dread gab sich keinen Illusionen hin. Sollte die Situation zum Krieg eskalieren, würden die eigenen Leute auch keine Rücksicht mehr auf ihren Sippenführer nehmen. Dann war dieses kostbare Pfand mit einem Schlag völlig wertlos. Dass ihre Geisel diesen Umstand einkalkuliert hatte, schien unwahrscheinlich. Die meisten Clanoberhäupter und Anführer hielten sich für unentbehrlich.
    Ausdruckslos sah Dread in Shannices Richtung. Sie wich den hellblauen, mitleidslosen Augen nicht aus. Durch ein knappes Nicken signalisierte die Vierundzwanzigjährige, dass sie zu allem bereit war.
    »Wir warten«, teilte Dread in seiner wortkargen Art mit. »Vorläufig.« Seine Erfahrung sagte ihm, dass das Naheliegende oftmals nichts mit der Wirklichkeit gemein hatte. Vielleicht kehrten die Burschen tatsächlich zurück in ihr Dorf. Vielleicht lewgten sie aber auch einen Hinterhalt.
    Dread wandte den Kopf dem Lagerfeuer zu. Die Flammen wollten sich hoch über die knisternden Äste und Zweige der Feuerstelle erheben, doch fehlte es ihnen an Kraft. So sanken sie ständig mehr in sich zusammen, bis nur noch rote Glut blieb. Doch auch diese erlosch irgendwann. Dann gab es nur noch die Nacht. Und sie war noch lange nicht zu Ende!
     
     
    »Die verfluchte Hure hat mir die Hand zerschossen!« Die Stimme des Sprechers überschlug sich. Er starrte auf das blutende, daumennagelgroße Loch in seiner Handfläche. In seiner Panik hielt er die Tränen nur mit äußerster Selbstbeherrschung zurück. Diese Blöße wollte er sich vor den anderen keinesfalls geben.
    »Du wirst’s überleben, Spike«, murmelte einer neben ihm, der die Verwundung für nicht sonderlich ernst hielt.
    Sie waren jetzt noch zu fünft. Ihr erster Gedanke, nachdem sie sicher wussten, das Gemetzel überlebt zu haben, war, sich schleunigst außerhalb der Schussweite zu begeben. Sie hatten sich zusammengerottet, gegenseitig gestützt und waren tiefer in den Wald vorgedrungen, den sie wie ihre Westentasche kannten.
    »Wir holen uns die Schlampe«, zischte Dan Sheppard, ein stattlich gewachsener Mann mit breiten Schultern, leider jedoch einem recht dümmlich dreinschauenden Gesicht. Das lag größtenteils daran, dass er den Mund ständig halb geöffnet hielt und immer, wenn er jemanden anschaute, die Brauen hob.
    »Und die Schwarzkutte auch …«
    »Alles zu seiner Zeit, Männer! Wir sollten erst zur Siedlung …«
    »Was

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