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SHANNICE STARR (German Edition)

SHANNICE STARR (German Edition)

Titel: SHANNICE STARR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Cane
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Heart uns von der Vorsehung geschickt wurde, um uns die Augen zu öffnen! Noch können wir handeln! Noch ist es nicht zu spät, für unsere Rechte einzutreten. Denn kein Gesetz dieser Welt kann uns richten, so lange wir den Gesetzen des Herrn folgen!«
    Shannice rannte durch den Mittelgang und stellte sich vor Castle.
    »Predigt Gott Gewalt?«, sagte sie laut. »Schickt er euch in den Kampf oder legt euer Führer ihm nur seine eigenen Worte in den Mund?«
    Rüde stieß Denford Castle die Cheyenne beiseite.
    » ›Mein ist die Rache‹ sprach der Herr. Und wenn er von uns verlangt, in den Krieg zu ziehen, dürfen wir uns diesem Gebot nicht verschließen. Bald werden Bewaffnete unter der Führung des Sheriffs zu uns gelangen. Was wollen wir dann machen? Wollt ihr wie Schafe hingeschlachtet werden oder euer Leben, das ihr vom Allerhöchsten geschenkt bekommen habt, wegwerfen? Dankt ihr es ihm auf diese nichtswürdige Weise?«
    »Der Kampf ist nicht der Weg des Herrn«, meinte erneut der junge Gläubige, der als einziger im langen Gewand bei den Versammelten stand. »Er predigt Liebe und Achtung vor dem Leben.«
    »Dann achte das Leben auch!«, brauste Castle auf. »Zeige dich des Geschenks des Lebens würdig, oder verlasse unsere Gemeinschaft! Wenn dein Glaube dich nicht bindet, hast du bei uns nichts verloren!«
    Er trat entschlossen vor den jungen Mann, legte die Gewehre zu dessen Füßen ab, nahm eines auf und drückte es ihm vor die Brust.
    »Nimm es und verteidige deinen Glauben!«, sagte Castle laut. »Verweigere es, und du stellst dich auf die Seite des Sheriffs.« Bezeichnend wies er mit dem Kopf auf Stella, die von Strother Heart zusammengeschlagen und beinahe erschossen worden war.
    »Ihr Leben ist es, das nur mit nackter Gewalt gerettet werden konnte. Unser aller Leben ist es, das du mit dieser Waffe schützen kannst. – Entscheide dich!«
    Die Sekunden zogen sich endlos hin, bis der Mann den Schaft des Gewehres packte und es zaghaft an sich nahm.
    Zufrieden nickte Castle. An die Versammelten gewandt fuhr er fort: »Nehmt euch alle, meine Freunde! Ich habe für jeden von euch ein Gewehr oder einen Colt. Rüstet euch für das Wohl unserer Kommune! Rüstet euch im Namen des Herrn!« Wohlwollend sah Denford Castle zu, wie die erst zögerlich dastehenden Menschen die Gewehre vom Boden aufnahmen.
    Shannice nutzte die Unruhe in der Menge, um Castle am Arm zu packen, und zischte ihm zu: »Woher haben Sie diese Waffen? Wer sind Sie in Wirklichkeit?«
    Denford Castle ließ es zu, dass die Cheyenne ihn festhielt, und wehrte sich nicht. Mit fanatischem Funkeln in den Augen flüsterte er unhörbar für die anderen:
    »Sie finden es bald heraus. Der Stein ist ins Rollen geraten und nicht mehr aufzuhalten. Beten Sie, dass Sie mit der Wahrheit leben können …«
     
     
    Trotz seines Erstaunens war Barkley der Erste, der auf die Ankunft der Gestalt, die sich aus den Häusernischen hervorschälte und in unnatürlicher Haltung näherte, reagierte.
    »Catacca!«, rief er verblüfft, aber auch voll banger Erwartung. Er ahnte, dass etwas nicht wie vorgesehen verlaufen war. Eilig ging er dem Schwarzen entgegen, der die linke Hand fest gegen die rechte Schulter presste. »Du bist verletzt! Was ist geschehen?«
    »Ich habe die Flüchtige gefunden«, sagte Catacca ohne Anstrengung. Die Messerwunde in seinem Fleisch bereitete ihm zwar Schmerzen, doch unterdrückte er sie scheinbar mühelos. »Es ist zum Kampf gekommen. Mir blieb nur die Flucht.« Er nahm die Hand von der Schulter. Der Stoff seines Mantels war durchnässt; das Hemd darunter von Blut dunkel gefärbt.
    »Das müssen wir umgehend behandeln!«, stieß Barkley hervor. »Du verblutest sonst noch.«
    »Ich lasse es vom Doc nähen«, wiegelte Catacca ab. »Die Wunde ist nicht gefährlich. Ich stehe weiter zu Ihrer Verfügung.«
    »Das weiß ich doch«, erwiderte Barkley. »Und das ist sehr wichtig für mich.«
    Neugierig trat Lee ›Laramie‹ Gaines heran.
    »Sieht aus«, sagte er grinsend, »als hätten Sie sich doch stillschweigend über die Anordnungen des Sheriffs hinweggesetzt, Barkley.« Er musterte den Schwarzen, dessen Augen wie Lichter in der Dunkelheit glommen. »Sie schicken Catacca vor, um selbst Ihre Hände in Unschuld waschen zu können, falls Heart die Einmischung bemerkt.«
    »Das ist blanker Unsinn!«, begehrte Barkley auf. »Glauben Sie, Gaines, ich binde Ihnen alles auf die Nase, was wir vorhaben? Die Situation erfordert ein sensibles Gespür für die

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