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SHANNICE STARR (German Edition)

SHANNICE STARR (German Edition)

Titel: SHANNICE STARR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Cane
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Notwendigkeiten. Catacca ist nur die Vorhut. Unser Wille, Recht und Gesetz in die eigenen Hände zu nehmen, ist weiterhin ungebrochen.« Er funkelte Gaines zornig an. »Haben Sie nun genug mitbekommen?«
    Laramie winkte ab. »Nur die Ruhe! Ich bin auf Ihrer Seite, Barkley. Mir gefällt die Vorgehensweise des Sheriffs ebenso wenig wie Ihnen.«
    Barkley legte einen Arm um Cataccas Schultern und führte ihn ein Stück weit die Straße hinunter. Gaines folgte den beiden. »Sie haben Catacca auf die Spur des Mörders und der entflohenen Gefangenen angesetzt?«
    »Warum fragen Sie, wenn Sie schon alles wissen?«, entgegnete Barkley bissig.
    »Ich möchte nur wissen, wie die Lage ist. Es ist wenig erstrebenswert, zwischen den Fronten zerrieben zu werden. Ich will bloß wissen, wo ich stehe …«
    Lauernd verhielt Barkley im Schritt.
    »Und, Gaines«, fragte er, »wo glauben Sie denn zu stehen …?«
    »Weder auf Ihrer Seite noch auf der von Heart. Machen Sie sich keine Sorgen, dass Ihr kleines Komplott auffliegen könnte.«
    Barkley war wenig beruhigt durch diese Äußerung. Andererseits konnte er seinen Plan, den Mörder auf eigene Faust zu jagen, nicht auf Dauer vor Strother Heart verheimlichen. Daher konnte er den Pelzjäger ebenso gut einweihen.
    »Wir lassen die Nacht verstreichen«, flüsterte er. »Morgen ziehen wir gegen Castle ins Feld …«
     
     
    Shannice kam sich vor wie eine unbeteiligte Zuschauerin, als Denford Castle Waffen und Munition an seine Glaubensanhänger verteilte. Der Mormonenführer hatte ein beachtliches Arsenal angelegt, das sich in einer Grube befand und mit einer schweren Holzplatte abgedeckt war. Teppiche und Tücher hatten darauf gelegen, um den Zugang zu tarnen. Die Halbindianerin fragte sich, welche Überraschungen Castle in seinen Räumlichkeiten noch bereithielt. Stillschweigend nahm sie zur Kenntnis, dass die Mormonen sich zum Kampf rüsteten. Und ebenso stillschweigend wurde ihre Anwesenheit in Kauf genommen, obwohl Denford Castle sie kurz zuvor noch davongeschickt hatte, um den Frieden innerhalb der Gemeinde zu wahren. Die Gegebenheiten hatten sich in ihr Gegenteil verkehrt, und Shannice konnte nicht sagen, wohin sie sich entwickeln würden. Sie beschloss, noch eine Weile abzuwarten und sich derweil um Stella zu kümmern. Die junge Frau war mittlerweile aus ihrer Bewusstlosigkeit erwacht. Glücklicherweise hatte sie nur oberflächliche Verletzungen davongetragen.
    Denford Castle traf sämtliche Vorbereitungen zur Verteidigung der Siedlung. Wachen waren rund um die Einfriedung postiert. Jeder, der eine Schusswaffe handhaben konnte, war bereit, diese gegen die erwarteten Angreifer einzusetzen. Somit hatte Castle Zeit, sich um eine Sache zu kümmern, die ihm immer dringlicher erschienen war, je mehr sich die Lage zugespitzt hatte.
    Niemand ahnte, dass es unter den Privaträumen des Mormonenführers einen unterirdischen Gang gab, durch den man ungesehen das Gelände verlassen konnte. Und so schlich sich Denford Castle noch am Vormittag davon, um in den nahen Wäldern die Hütte des Einsiedlers Cliff Benson aufzusuchen. Der Mann lebte in völliger Abgeschiedenheit und fand nur selten den Weg in die Stadt, um seine Vorräte aufzufüllen. Daher wunderte sich Castle umso mehr, als er die Hufspuren entdeckte, die zur Hütte führten. Die Fährte war noch frisch, und er vermutete, dass Benson noch in der vergangenen Nacht Besuch bekommen haben musste. Als er schließlich die Leiche des Mannes vorfand, traf ihn der Schock der Erkenntnis wie ein Blitzschlag.
    Strother Heart!, schoss es ihm durch den Kopf. Er weiß es! Er weiß alles und hat Benson ermordet!
    So plötzlich, wie er aufgetaucht war, nahm Castle den Weg zurück zur Mormonensiedlung.
     
     
    Die Sonne schob sich als nebelhafter Fleck über den Horizont, als eine Schimpfkanonade weithin hörbar durch die noch menschenleeren Straßen von River Hills hallte. Barkley, der die Nacht über immer nur kurz in Schlaf gefallen war und dem nahenden Morgen mit steigendem Unbehagen entgegengesehen hatte, stapfte auf die Main Street und identifizierte den lamentierenden Reiter augenblicklich als Sheriff Strother Heart. Wann er mit dessen Rückkehr gerechnet hatte, konnte er nicht sagen, aber dass es ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt geschah, war dazu angetan, seine Aufregung weiter zu steigern. Anscheinend hatte der Gesetzeshüter ein untrügliches Gespür dafür, stets zum unpassenden Moment zu erscheinen.
    »Gehen Sie mir aus dem Weg,

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