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Shantaram

Shantaram

Titel: Shantaram Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory David Roberts
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zum Teufel, was soll’s. Sagen Sie mir nur … der Mann, der jetzt redet – welche Sprache spricht er?«
    »Spricht er die Hindi-Sprache, Mr. Lindsay. Warten Sie eine Minute, dann ich sage Ihnen, was er redet.«
    Prabaker begab sich auf die andere Seite des Standes und mischte sich ungeniert unter Karlas Freunde. Keiner beachtete ihn. Er nickte, stimmte in das allgemeine Gelächter ein und kehrte nach ein paar Minuten zurück.
    »Erzählt er prima komische Geschichte über ein Inspektor bei die Polizei von Bombay, ein Mann mit viel große Macht hier in diese Gegend. Hat er ein sehr viel schlaue Kerl in das Gefängnis gesperrt, der Inspektor, aber hat er der schlauer Kerl überredet den Inspektor, ihn freizulassen, weil hat Gold und Juwelen. Und als er ist dann frei, hat er verkauft Gold und Juwelen der schlauer Kerl dem Inspektor. Aber waren sie nicht echt, Gold und Juwelen. Waren sie Imitat und sehr billig. Und ist es das allerschlimmes Unheil, dass er hat eine Woche gewohnt in Inspektors Haus, der schlauer Kerl, bevor er die unechte Juwelen verkauft. Und gibt es jetzt das großes Gerücht, dass er hatte Sexe mit die Frau von Inspektor, der schlauer Kerl. Und ist er jetzt ganz wild der Inspektor so wütend, dass alle rennen, wenn sie ihn sehen.«
    »Woher kennen Sie sie? Wohnt sie hier?«
    »Wen kennen, Mr. Lindsay – die Frau von Inspektor?«
    »Nein, natürlich nicht! Ich meine diese andere Frau – Karla.«
    »Wissen Sie«, sagte Prabaker und runzelte zum ersten Mal ernsthaft die Stirn, »gibt es viele, viele Mädchen in dies Bombay. Sind wir fünf Minuten entfernt von Ihr Hotel. In diese fünf Minuten haben wir gesehen viel hundert Mädchen. In die nächste fünf Minuten sehen wir noch mehr hundert Mädchen. Jede fünf Minuten mehr hundert Mädchen. Und wenn wir gehen weiter, sehen wir hundert und hundert und hundert und hundert –«
    »Ja, Hunderte Mädchen, großartig!«, unterbrach ich ihn sarkastisch, lauter als beabsichtigt. Ich blickte mich um. Einige Leute betrachteten mich mit unverhohlener Verachtung. Mit gesenkter Stimme fuhr ich fort: »Ich will nichts wissen über Hunderte von Mädchen, Prabaker. Ich … interessiere mich … nur … für dieses eine Mädchen, okay?«
    »Okay, Mr. Lindsay, erzähle ich alles. Die Karla – ist sie ein berühmte Geschäftsmann in Bombay. Sehr lange ist sie auch schon hier. Fünf Jahre vielleicht. Hat sie ein kleines Haus, nicht weit entfernt. Kennt jeder die Karla.«
    »Woher kommt sie?«
    »Glaub ich, Deutsch oder so.«
    »Aber ihre Aussprache hört sich amerikanisch an.«
    »Ja, hört an, aber ist sie von Deutsch oder ähnlich dem Deutsch. Und ist jetzt fast sehr indisch. Wollen Sie jetzt Essen?«
    »Ja, gleich.«
    Karlas Freunde verabschiedeten sich am Paanstand und verschwanden im Getümmel der Straße. Karla schloss sich ihnen an. Auch ihr Gang war aufrecht, fast trotzig. Ich sah ihr nach, bis sie in der wogenden Menschenmenge unterging, doch sie drehte sich nicht um.
    »Kennen Sie ein Lokal namens Leopold’s?«, fragte ich Prabaker, als wir zusammen weitergingen.
    »Oh ja! Wundervoll und wunderbar dort, in Leopold’s Beer Bar. Sind sie ganz viele wundervolle, wunderbare Leute dort, prima, prima und wunderbare Leute. Viele Ausländer, die alle machen gutes Geschäft. Sexgeschäft und Drogengeschäft und Geldgeschäft und Schwarzmarktgeschäft und unanständiges Fotosgeschäft und Schmugglergeschäft und Ausweisgeschäft und …«
    »Ist gut, Prabaker, ich hab verstanden.«
    »Wollen Sie dahin?«
    »Nein. Später vielleicht.« Ich blieb stehen, und Prabaker tat es mir gleich. »Hören Sie, wie werden Sie von Ihren Freunden genannt? Ich meine, haben Sie auch einen kürzeren Namen als Prabaker?«
    »Oh ja, habe ich auch kurze Name. Mein kurze Name ist Prabu.«
    »Prabu … gefällt mir.«
    »Bedeutet der Sohn des Licht oder etwas so. Ist es gute Name, ja?«
    »Ein guter Name, ja.«
    »Und Ihre gute Name, Mr. Lindsay, ist er nicht so gut, wenn ich mal sagen darf, zu Ihr Gesicht. Gefällt er mir nicht diese lange Name. Ist quietschig, wenn indische Mensch ihn sagen.«
    »Nein? Gefällt Ihnen nicht?«
    »Tut mir leid, wirklich, nein. Ganz nicht. Keine bisschen. Nicht einmal ein winzig kleine –«
    »Tja«, sagte ich lächelnd, »ich fürchte, da kann ich nichts dran ändern.«
    »Denke ich, ein kurze Name – Lin – ist er viel besser«, schlug Prabaker vor. »Wenn Sie haben nichts dagegen, nenne ich Sie Lin.«
    Dieser Name war so gut wie all die anderen, die

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