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Shantaram

Shantaram

Titel: Shantaram Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory David Roberts
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nie richtig mit ihm geredet, zum Beispiel über das Geld, das wir gemeinsam verdienen könnten. Wenn du das mal tun würdest, Salman, mein Bruder, würdest du bestimmt merken, dass er ganz vernünftige Ansichten hat. Er macht Crores mit dem Scheißgarad, Mann. Die Junkies können gar nicht genug kriegen von dem Zeug. Er muss es schon mit einem Scheiß zug anliefern lassen! Und das Blue-Movies-Ding, Mann – das ist irre! Ich schwör’s dir, yaar ! Das ist ein mörderisch gutes Geschäft. Er macht fünfhundert Kopien von jedem Film und verkauft sie für fünfhundert das Stück. Das sind zweieinhalbtausend Lakhs, Salman, mit jedem Blue Movie! Wenn man so viel Geld verdienen könnte, indem man Leute umbringt, wäre Indiens Überbevölkerung in einem Monat kein Thema mehr! Du solltest mit ihm reden, Salman, Bruder.«
    »Ich kann ihn nicht leiden«, erklärte Salman. »Und ich traue ihm auch nicht. Ich glaube, ich muss diesen Madachudh dieser Tage ein für allemal kaltmachen. Das ist kein vielversprechender Anfang für ein erfolgreiche Geschäftsbeziehung, na?«
    »Wenn das nötig sein sollte, kille ich das Gandu höchstpersönlich für dich, Bruder. Soll mir ein Vergnügen sein. Aber bis dahin, ich meine, bevor wir ihn wirklich kaltmachen müssen, könnten wir doch noch einen Haufen Geld mit ihm verdienen.«
    »Das glaube ich nicht.«
    Sanjay blickte uns andere Unterstützung heischend an und sagte schließlich zu mir: »Komm schon, Lin. Was meinst du?«
    »Das ist Sache des Klans, Sanju«, antwortete ich, über die Dringlichkeit in seiner Stimme lächelnd. »Ich habe nichts damit zu tun.«
    »Aber deshalb frage ich dich ja, Linbaba. Du siehst das alles aus einem anderen Blickwinkel. Du kennst Chuha. Und du weißt, wie viel Geld man mit dem Heroin verdienen kann. Er hat ein paar gute Geschäftsideen, meinst du nicht?«
    »Arrey, frag ihn nicht!«, warf Farid ein. »Nur, wenn du die Wahrheit wissen willst.«
    »Doch, ich will es hören«, insistierte Sanjay und sah mich erwartungsvoll an. Er mochte mich und wusste, dass ich ihn auch gern hatte. »Sag mir die Wahrheit. Was hältst du von ihm?«
    Ich blickte Salman an. Er nickte, wie Khader es vermutlich getan hätte.
    »Ich finde, Chuha gehört zu der Sorte von Typen, die Gewaltverbrechen in Verruf bringen«, sagte ich.
    Salman und Farid verschluckten sich vor Lachen an ihrem Tee, spuckten und tupften sich mit Taschentüchern ab.
    »Okay«, sagte Sanjay, »also, was … hältst du jetzt wirklich von ihm?«
    Ich sah Salman wieder an, doch der grinste nur mit hochgezogenen Augenbrauen und hielt die Hände hoch, als wolle er sagen: Schau mich nicht an.
    »Chuha ist ein Drübersteher«, antwortete ich. »Und Drübersteher mag ich nicht.«
    »Ein was?«
    »Ein Drübersteher, Sanjay. Jemand, der Typen verprügelt, die sich nicht wehren können, und ihnen alles wegnimmt, was er selbst haben will. Wo ich herkomme, nennen wir solche Typen so, weil sie sich ganz konkret über Schwächere stellen, um sie auszurauben.«
    Sanjay blickte Farid und Salman fragend an. »Ich seh da kein Problem drin«, sagte er.
    »Nein, ich weiß wohl, dass du damit kein Problem hast. Ich erwarte auch nicht, dass alle so denken wie ich. Die meisten Leute tun das nicht. Und das verstehe ich auch voll und ganz. Viele Typen kommen so durch. Aber dass ich es verstehen kann, heißt noch lange nicht, dass ich es gut finde. Ich hatte mit solchen Typen im Knast zu tun. Einige haben versucht, mir auf diese Art zu kommen. Ich habe sie mit dem Messer bearbeitet. Die anderen haben es nie wieder versucht. Hat sich rumgesprochen. Wenn du versuchst, diesen Typen dumm zu kommen, hast du hinterher ein Loch im Bauch. Also haben sie mich in Ruhe gelassen. Und genau darum geht’s. Ich hätte mehr Respekt vor ihnen gehabt, wenn sie weiterhin versucht hätten, mich unterzukriegen. Ich hätte mich natürlich weiterhin gewehrt und sie mit dem Messer attackiert, aber ich hätte dabei mehr Respekt vor ihnen gehabt. Frag mal den Kellner hier, Santosh, was er von Chuha hält. Letzte Woche sind Chuha und seine Bande hier gewesen und haben ihn wegen fünfzig Steinen verprügelt.«
    Ich wusste, dass fünfzig Rupien in etwa der Betrag war, den Sanjay Kellnern und besonders guten Taxifahrern als Trinkgeld gab.
    »Wenn man diesem Gerede glauben darf, ist der Typ ein Scheißmillionär«, fuhr ich fort, »und dann geht er her und macht einen anständigen Typen wie Santosh fertig, der hart arbeitet. Für so jemanden bringe ich keinerlei

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