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Shantaram

Shantaram

Titel: Shantaram Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory David Roberts
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die Gegend von Heroin und obszönen Verbrechen sauber zu halten. Die Polizei war schließlich bestechlich. In der Tat war Salmans Klan mächtig genug, um die Polizei zu bestechen – dieselben Cops, die zuvor Schmiergelder von Zuhältern und Drogenhändlern angenommen hatten – und so dafür zu sorgen, dass niemand darauf achtete, wenn wieder einmal ein widerspenstiger Heroindealer zusammengeschlagen oder die Hände eines Pornohändlers mit einem Vorschlaghammer bearbeitet wurden.
    Die alten Männer des Viertels nickten sich zu und bestätigten sich, wie ruhig es doch auf ihren Straßen zuging im Vergleich mit dem Chaos in anderen Teilen der Stadt. Die Kinder bewunderten die jungen Gangster und erhoben sie manchmal auch in den Rang eines Lokalhelden. Restaurants, Bars und andere Unternehmen betrachteten Salmans Männer als Bewahrer von Frieden und einem relativ hohen moralischen Standard. Und in unserem Bereich bekam die Polizei weniger anonyme Hinweise – die immer ein sicherer Indikator für Unzufriedenheit waren – als in jedem anderen Viertel dieser brodelnden Stadt. Wir hatten unseren Stolz, und wir hatten Prinzipien, und wir waren beinahe die Ehrenmänner, für die wir uns selbst gerne hielten.
    Doch es gab durchaus Klagen innerhalb des Klans, und bei einigen Ratsversammlungen war es zu heftigen und unlösbaren Meinungsverschiedenheiten über unsere Zukunft gekommen. Andere Mafia-Klans wurden mit dem Heroinhandel reich. Die neuen Drogenmillionäre stellten ihre ausländischen Autos, Designeroutfits und die modernsten elektronischen Spielereien in den exklusivsten und teuersten Lokalen der Stadt zur Schau. Schwerwiegender war allerdings die Tatsache, dass sie ihre unerschöpflichen Einkünfte auch dazu nutzten, um neue Leute zu rekrutieren: Söldner, die sie für ihre skrupellosen Methoden der Durchsetzung gut bezahlten. Und diese Klans dehnten nach und nach ihre Einflussbereiche aus, indem sie Bandenkriege anzettelten, bei denen einige der härtesten Männer umkamen, viele verletzt wurden und sich die Cops in der ganzen Stadt bemüßigt fühlten, zum Dank Räucherstäbchen anzuzünden, wenn sie ungeschoren davongekommen waren.
    Mit üppigen Einkünften aus dem neuen unersättlichen Markt für importierte Hardcore-Pornovideos hatten andere rivalisierende Klans genug Geld angehäuft, um sich das ultimative Statussymbol jeder kriminellen Gruppierung anzuschaffen: ein Waffenarsenal. Einige von Salman Mustaans Männern, die neidisch auf den Reichtum der anderen Klans und erbittert über deren Territorialansprüche waren und deren zunehmende Macht fürchteten, drängten nun auf eine Veränderung der internen Politik. Sanjay, Salmans ältester und engster Freund, stand in den Reihen der Kritiker zuvorderst.
    »Du solltest dich mit Chuha treffen«, sagte Sanjay eindringlich, als er mit Farid, Salman und mir in einem kleinen Chai-Shop an der Maulana Azad Road saß, nahe den unwirklich grün leuchtenden Rasenflächen der Mahalaxmi-Rennbahn. Damit war Ashok Chandrashekar gemeint, ein mächtiger skrupelloser Mann aus dem Walidlalla-Klan. Ashoks Spitzname lautete Chuha, die Ratte.
    »Tu ich doch ständig, yaar«, seufzte Salman. »Ich treffe den Scheißer andauernd. Jedes Mal, wenn einer von seinen Typen versucht, ein Stück von unserem Revier abzugreifen, treffe ich mich mit Chuha, um die Sache zu klären. Jedes Mal, wenn unsere Leute mit seinen Leuten aneinandergeraten und sie verdreschen, treffe ich mich mit Chuha. Jedes Mal, wenn er mir anbietet, mit unserem Klan zusammenzugehen, treffe ich mich mit ihm. Ich kenne den Scheißer ziemlich gut. Das ist das Problem.«
    Dem Walidlalla-Klan unterstand das Gebiet, das direkt an unseres angrenzte. Das Verhältnis zwischen den Klans war im Allgemeinen respektvoll, aber nicht herzlich. Walid, der Anführer des Klans, war ein enger Freund von Khaderbhai gewesen und hatte mit ihm gemeinsam das Klansystem in der Stadt begründet. Walid hatte zwar inzwischen seine ursprüngliche Ablehnung des Handels mit Heroin und Pornos aufgegeben, jedoch versichert, dass es zwischen seinem und Salmans Klan nicht zu Problemen kommen würde. Chuha, sein Stellvertreter, hatte aber Pläne, die Walids Führungsposition untergruben. Diese Pläne führten zu Streitereien und sogar zu Kämpfen zwischen den Klans, weshalb Salman gezwungen war, sich zunehmend häufiger mit der Ratte bei förmlichen Essen auf dem neutralen Boden einer Suite in einem Fünf-Sterne-Hotel zu treffen.
    »Ja, aber du hast noch

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