Shaolin - Du musst nicht kämpfen, um zu siegen!: Mit der Kraft des Denkens zu Ruhe, Klarheit und innerer Stärke
Der Gegner ist wahrscheinlich gegen solche Ausdrücke immun, und Sie verschwenden Ihre Energie. Das Schlimmste, das für ihn jemand sein kann, ist eben »gemein«. Und genau das will er selbst nicht sein.
Überzeugen durch Verstehen
Mittels Nachahmung können wir allerdings nicht nur die Handlung unseres Gegners vorhersagen, wir können ihn auch manipulieren. Diese Technik ist auch unter dem Namen, »jemandem dort abholen, wo er gerade steht« bekannt. Menschen wollen sich verstanden fühlen. Widersprechen Sie jemandem bei einer Diskussion gleich beim ersten Satz, schaffen Sie sich einen Gegner, der alles, was Sie vorbringen, ablehnen wird.
Wenn Sie aber dem Gegner fünf Mal recht geben und beim sechsten Mal noch sein Argument weiterentwickeln, wird dieser Sie von da an für sehr kompetent halten. Und für Ihre Ideen sehr zugänglich sein.
Das Shaolin-Prinzip lehrt uns, dass die Nachahmung ein sehr mächtiges Mittel ist. Sie hilft uns, den Gegner zu verstehen, sein Verhalten zu erkennen und ihn in jene Richtung zu führen, in der wir ihn haben möchten.
Übungen
Die Chamäleon-Taktik
Wissen Sie eigentlich, welche Vorteile die Idee der Nachahmung für Sie persönlich haben kann? Mit den folgenden Fragen finden Sie es heraus. Schreiben Sie die Antworten bitte in Ihr Heft.
Welches Tier ist Ihnen am ähnlichsten?
Beschreiben Sie den Kampfstil einer Katze.
Welche Fehler haben andere schon für Sie gemacht?
Welche davon haben Sie schlussendlich vermieden?
Mit welchen Worten schimpfen Sie, wenn Sie zornig sind?
Welche Wirkung haben genau diese Worte auf Sie?
Welche Gewohnheiten/Verhaltensweisen haben Sie von jemand anderem übernommen?
Warum?
Wer die Gelegenheit im Vorbeigehen ergreift, braucht keine glücklichen Träume.
(aus China)
8. Das Prinzip der Gelegenheit
Durch Ausnützung der Gelegenheit kann der Geringe und der Arme dem Vornehmen und Reichen überlegen werden und der Kleine und Schwache den Großen und Starken bändigen.
(Lü Bu We)
Lerne, Gelegenheiten zu schaffen, auf sie zu warten, um sie für dich, aber gegen deinen Gegner zu verwenden
Wenn jemand es vorhat, ein Buch zu schreiben und dieses dann auch zu veröffentlichen, kann man sich diesem Ziel auf zwei verschiedenen Wegen nähern.
Der erste Weg beginnt mit einem Plan. Dieser sollte möglichst genau sein und alle wichtigen Punkte beinhalten. Zuerst muss das Buch selbst geplant werden. Titel, Inhalt, Aussehen, alles muss unverrückbar feststehen. Was sollte man denn sonst verkaufen? Das ist Punkt eins.
Dann versucht man einen Verlag zu finden, der genau dieses Buch verlegen möchte. Auch hier ist die Vorgehensweise in dem Plan festgelegt. Jeden Tag fünf Verlage anrufen, die zuständige Person ausfindig machen und versuchen, dieser das Buchkonzept zu verkaufen.
Sollte ein Verlag Änderungen oder das Buch zu einem anderen Zeitpunkt verlegen wollen, so steht in dem Plan, ruft man den nächsten Verlag an. Wenn alle dreißig Verlage auf der Liste kontaktiert worden sind und keiner das Buch verlegen möchte, legt man die Sache ad acta. Es kann eben nicht jeder Bücher schreiben. So steht es im Plan.
Der zweite Weg folgt dem Prinzip der Gelegenheit. Der potenzielle Autor nimmt sich vor, ein Buch zu schreiben. Er erzählt es seinen Freunden, Verwandten und Bekannten. Und wartet, bis der Moment gekommen ist. Wenn es sein soll, so weiß unser Schreiber, wird ein Verlag kommen und ihm anbieten, ein Buch zu schreiben. Und wenn es nicht sein soll, gilt das Prinzip des Nicht-besitzen-Wollens. Dann werden sich eben andere spannende Dinge ergeben.
Nehmen Sie bitte Ihr Heft. Ziehen Sie auf einer freien Seite eine waagrechte Linie. Unter das linke Ende schreiben Sie »Plan«, unter das rechte »Gelegenheit«. Jetzt schätzen Sie sich selbst ehrlich ein. Sind Sie eher ein nach Plänen oder ein nach Gelegenheiten lebender Mensch? Machen Sie an jener Stelle auf der Linie ein Kreuz, die Ihrer Position entspricht. Anschließend überlegen Sie sich, wo Sie gerne wären. Markieren Sie diese Stelle mit einem Kreis. Wiederholen Sie diese Positionsbestimmung bitte, nachdem Sie das Kapitel zu Ende gelesen haben.
Es gibt eine sehr große Gruppe von Menschen, die nach Plänen, und eine sehr kleine, die nach Gelegenheiten handelt. Beides mag seine Berechtigung haben. Und trotzdem ist die »Gelegenheitsgruppe« der »Plangruppe« meist überlegen. Was die Gruppe der Planer nämlich oft übersieht, ist die Tatsache, dass man allen Vorstellungen zum Trotz nichts erzwingen
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