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Shaolin - Du musst nicht kämpfen, um zu siegen!: Mit der Kraft des Denkens zu Ruhe, Klarheit und innerer Stärke

Shaolin - Du musst nicht kämpfen, um zu siegen!: Mit der Kraft des Denkens zu Ruhe, Klarheit und innerer Stärke

Titel: Shaolin - Du musst nicht kämpfen, um zu siegen!: Mit der Kraft des Denkens zu Ruhe, Klarheit und innerer Stärke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Moestl
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des Handelnden blenden und vergessen dabei, selbst zu agieren. Ein Mensch in einem Anzug oder in einer Uniform erscheint uns als Autorität, die unser Denken und unsere Verteidigung lähmt. Wir haben so viel Angst vor der vermeintlichen Macht dieses Menschen, dass wir seine Anordnungen ausführen. Was ich daran nicht verstehe, ist, dass Anzüge und Uniformen in jedem Geschäft für jedermann zu bekommen sind. Sie sagen also rein gar nichts über ihren Träger aus. Erinnern Sie sich noch an den Schaffner?
    Auf meinen Reisen durch Asien fahre ich oft mit dem Nachtzug. Einmal werde ich mitten in der Nacht sehr unsanft geweckt. Zwei bewaffnete Uniformierte stehen mir drohend gegenüber und wollen, dass ich für irgendetwas bezahle, das ich nicht verstehe. Es geht um Platzkarten oder so. Ich weigere mich zu zahlen, die beiden werden immer aggressiver und drängen auf das Geld. Erst als ich Stift und Papier nehme und demonstrativ die Dienstnummern aufschreibe, beruhigt sich die Sache sofort. Es sei wohl ein Missverständnis gewesen und eh alles in Ordnung, murmelt einer der beiden. Und weg sind sie.
    Machtsymbole sind oft nur Kulisse
    Wir dürfen uns von Machtsymbolen nicht blenden lassen und müssen uns entschließen zu handeln. Die Steigerungsform von Uniformen in Bezug auf Machtausübung sind Ausweise.
    Es handelt sich hierbei um ein wichtig aussehendes Stück Papier mit einem Foto und möglichst vielen Stempeln. Darauf ist vermerkt, wer die Person, die den Ausweis vorzeigt, angeblich ist und was sie daher darf. Ein Ausweis gibt seinem Träger oft uneingeschränkte Macht. Aber Menschen lieben Ausweise. Dienstausweise, Kontrollausweise, Presseausweise. Mein Laserdrucker erzeugt sie alle.
    Einmal habe ich in Asien in Ermangelung eines Presseausweises meinen Blutspendepass zu einem solchen umfunktioniert. Passbild einkleben, Unterschrift drauf, fertig. Woher sollte ein asiatischer Beamter wissen, wie so etwas bei uns aussieht? Natürlich ist es mit einem Ausweis alleine nicht getan. Überlegene Menschen treten auch entsprechend auf. Läute ich zaghaft an Ihrer Tür, warte ängstlich im Treppenhaus, bis Sie endlich öffnen, und weise mich dann schüchtern als Mitarbeiter der Behörde XY aus, der Ihre Wohnung durchsuchen darf, Sie werden zumindest zweifeln. Mit etwas Pech recherchieren Sie sogar, dass es diese Behörde gar nicht gibt. Anders schon, wenn ich laut an die Tür poche, schneller in Ihrer Wohnung bin, als Sie öffnen können, und nur im Vorbeigehen meinen Ausweis zeige. Natürlich kontrollieren Sie diesen nicht. Er könnte ja echt sein! Ja und? Haben Sie kein Recht darauf, zu wissen, wer in Ihre Wohnung kommt?
    Macht bekommt man nicht, man nimmt sie sich.
    Die Perfektion dieses Prinzips habe ich einmal in Nepal erlebt. Auf dem Flughafen kam eine Gruppe an, die gerade einen sehr hohen Berg bestiegen hatte. Dazu braucht man in Nepal eine spezielle Erlaubnis, die auf einem Stück Papier ausgestellt wird.
    Bevor nun besagte Gruppe den Zoll passieren konnte, sammelte ein Mann in einer Phantasieuniform genau diese Permits ein. Bitten und Betteln setzte ein, ob man sie nicht als Souvenirs behalten könne – kurz darauf gehen die Bergsteiger um 20  Dollar leichter, aber mitsamt den Permits durch den Zoll. Die Moral von der Geschichte? Natürlich muss man diese Bestätigungen in Wirklichkeit gar nicht abgeben. Aber durch Frechheit lässt sich fast jeder besiegen. Das besondere Kennzeichen der Überlegenheit ist, dass sie einen Gegenpol, einen Unterlegenen braucht. Das bedeutet jetzt nicht, dass wir andere Menschen unter uns stellen sollen. Das würde dem Shaolin-Prinzip widersprechen. Es heißt aber sehr wohl, dass jene, die wir als überlegen betrachten, genau das tun. Und wir es sehenden Auges auch zulassen.
    Nehmen Sie bitte Ihr Heft, und versetzen Sie sich in die folgende Situation. Jemand, den Sie als überlegen betrachten, tut Ihnen ganz offensichtlich unrecht. Sie aber glauben, sich gegen diese Person nicht wehren zu können. Daher sehen Sie sich außerstande, die Angelegenheit richtigzustellen. Wovor genau fürchten Sie sich eigentlich? Notieren Sie das bitte. Dann schreiben Sie daneben, was der Betreffende Ihnen tatsächlich tun könnte.
    Die Angst vor dem »Chef«
    Wer von seinem Vorgesetzten zum Rapport gerufen wird, weil dieser angeblich mit der Arbeit nicht zufrieden ist, hat meistens schon ein schlechtes Gefühl. Selbst wenn er weiß, die Arbeit absolut ordentlich erledigt zu haben.
    Er gibt damit seinem

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