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Shaolin - Du musst nicht kämpfen, um zu siegen!: Mit der Kraft des Denkens zu Ruhe, Klarheit und innerer Stärke

Shaolin - Du musst nicht kämpfen, um zu siegen!: Mit der Kraft des Denkens zu Ruhe, Klarheit und innerer Stärke

Titel: Shaolin - Du musst nicht kämpfen, um zu siegen!: Mit der Kraft des Denkens zu Ruhe, Klarheit und innerer Stärke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Moestl
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Schwert.
    Denken Sie sich einmal in diese Situation: Eines Tages stehen sich ein schlechter, ein mittelmäßiger und ein hervorragender Pistolenschütze bei einem Dreikampf gegenüber. Der schlechte Schütze trifft bei jedem zehnten Schuss, der mittelmäßige bei jedem zweiten und der hervorragende bei jedem Schuss.
    Der Dreikampf ist auf zwei Runden angelegt. Geschossen wird der Reihe nach. Verabredet ist, dass der schlechte Schütze den ersten Schuss abgeben darf, dann soll der mittelmäßige schießen, schließlich der hervorragende. Und nach der ersten Runde wieder in dieser Reihenfolge. Was soll der schlechte Schütze jetzt tun?
    Wenn Sie meinen, auf diese Frage eine Lösung gefunden zu haben, treten Sie einen Schritt zurück, und versuchen Sie, eine noch bessere zu finden. Schreiben Sie Ihre Idee bitte in Ihr Heft.
    Möchte der schlechte Schütze überleben, so ist er am besten beraten, in die Luft zu schießen. Der mittelmäßige Schütze, der als Nächstes an der Reihe ist, wird in jedem Fall auf den hervorragenden zielen, da er Angst hat, von diesem als Nächster getroffen zu werden. Trifft er diesen, ist wieder der Schlechte dran. Falls er danebenschießt, wird der Meisterschütze zuerst einmal den Mittelmäßigen ausschalten, da er sich dem schlechten Schützen gegenüber überlegen fühlt. Der trifft ja nur bei jedem zehnten Schuss.
    Das elfte Shaolin-Prinzip lehrt uns, in jeder Situation ganz von vorne zu beginnen. Es lehrt uns, dass wir uns immer wieder von allem, was wir zu wissen glauben, von vermeintlich erprobten Verfahren und von vorgefertigten Lösungen trennen müssen.
    In beiden Fällen hat der schlechte Schütze einen Gegner weniger und damit einmal die erste Runde mit Sicherheit lebend überstanden.
    Hätte er aber, wie Sie es wohl angenommen haben, gleich einmal auf jenen geschossen, der bei jedem Schuss trifft, und diesen vielleicht auch getötet, wie wäre die Sache wohl dann ausgegangen?
    Der Handwerker und der Kaiser
    In Shaolin gibt es die Geschichte von einem Meisterhandwerker, der vom Kaiser beauftragt wurde, einen Schrank für das Schlafzimmer im Palast herzustellen. Der Handwerker, ein Zen-Mönch, sagte dem Kaiser, dass er fünf Tage nicht in der Lage sein werde, zu arbeiten. Die Spione des Kaisers sahen, dass der Mönch die ganze Zeit herumsaß und scheinbar nichts tat. Dann, als die fünf Tage vorbei waren, stand der Mönch auf. Innerhalb dreier Tage fertigte er den außergewöhnlichsten Schrank, den je jemand gesehen hatte. Der Kaiser war gleichzeitig so zufrieden und so neugierig, dass er den Mönch zu sich kommen ließ und ihn fragte, was er während der fünf Tage vor dem Beginn seiner Arbeit gemacht hatte. Der Mönch antwortete:
    »Den ganzen ersten Tag verbrachte ich damit, jeden Gedanken an Versagen, an Furcht, an Bestrafung, falls meine Arbeit dem Kaiser missfallen sollte, loszulassen.
    Den ganzen zweiten Tag verbrachte ich damit, jeden Gedanken an Unangemessenheit und jeden Glauben, dass mir die Fertigkeiten fehlen könnten, einen dem Kaiser würdigen Schrank zu fertigen, loszulassen.
    Den ganzen dritten Tag verbrachte ich damit, jede Hoffnung und jedes Verlangen nach Ruhm, Glanz und Belohnung, falls ich einen Schrank fertigen sollte, der dem Kaiser gefallen würde, loszulassen.
    Den ganzen vierten Tag verbrachte ich damit, den Stolz, der in mir wachsen könnte, falls ich in meiner Arbeit erfolgreich sein sollte und das Lob des Kaisers empfangen würde, loszulassen.
    Und den ganzen fünften Tag verbrachte ich damit, im Geist die klare Vorstellung dieses Schranks zu betrachten, in der Gewissheit, dass sogar ein Kaiser ihn sich wünschte, so, wie er jetzt vor Euch steht.«
    Erkennen Sie Ihre Vorurteile
    Fragt man einen beliebigen Menschen, ob er oder sie Vorurteile hätte, kommt meistens ein klares »Nein« zur Antwort. Jeder ist doch unvoreingenommen und objektiv! Wirklich? Nehmen wir einmal an, ich zeige Ihnen ein Foto, das viel zu dunkel und offensichtlich unscharf ist. Das Bild, so erfahren Sie, hat ein alter Herr aufgenommen, der auf die 80 zugeht. Sehe ich Sie anerkennend nicken? Für einen so alten Menschen ist das aber tatsächlich nicht schlecht. Natürlich hat das Bild technische Mängel, aber darüber sollte man in diesem Fall wohl hinwegsehen. Schön ist es jedenfalls nicht.
    Ganz ehrlich: Wenn ich Ihnen dann verrate, dass der alte Mann einer der berühmtesten Fotografen der Welt ist, sehen Sie das Bild noch immer so? Oder erkennen Sie plötzlich, dass

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