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Shaos Todeswelt

Shaos Todeswelt

Titel: Shaos Todeswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich schon in der Dunkelheit ab. Es war ein welliger Schatten, wie Shao ihn auch vom Beginn ihres Weges her kannte.
    Zwei Bohlen noch waren verfault, hatten sich auf einer Seite gelöst und hingen durch. Auf der anderen konnte sie fast normal laufen, und es war auch niemand da, der sie an der neuen Seite erwartet hätte, um sie in die Hölle zu schicken.
    Noch vier, fünf Schritte, dann hatte Shao es endlich geschafft und wieder festen Boden unter den Füßen. Sie stand, sie ging vor - und sie sackte zusammen.
    Diesmal fiel sie nicht und hing auch nicht durch. Sie saß nur zitternd auf dem harten Boden und presste zunächst einmal die Hände gegen ihr Gesicht.
    Diese Ruhepause brauchte sie einfach nach diesem mörderischen Stress, den sie hinter sich gelassen hatte.
    Auch hier machte die Totenwelt ihrem Namen alle Ehre, denn es war totenstill.
    Kein Geräusch. Keine fliegenden Vögel, die aus der Luft herabstießen und sie angreifen wollten. Nur diese echte und trotzdem unechte Welt, mit deren Existenz sie zwar nicht zurechtkam, sich aber damit abgefunden hatte.
    Und sie fragte sich, ob allen Menschen, die das Spiel gekauft hatten, das gleiche passierte. Eigentlich durfte das nicht so sein, denn dieser ihr unbekannte Cheng wollte etwas anderes damit erreichen. Macht bekommen, das Rätsel um den Fächer der Sonnengöttin lösen. Er war ein Wissender, der normale Käufer nicht. Er würde vielleicht den Fächer finden, und damit war das Spiel dann für ihn beendet. Was jedoch tatsächlich dahintersteckte, wusste er nicht.
    So sah es auch Shao.
    Sie stand jetzt normal auf.
    Und bekam Kontakt.
    Plötzlich meldete sich Suko über die geistige Brücke hinweg. »Du hast es geschafft, Shao…«
    ***
    Ich sah es meinem Freund an, dass er den Kontakt mit seiner Partnerin bekommen hatte. Seine Gesichtszüge entspannten sich allmählich.
    Wir hatten sie beobachten können und ihr natürlich die Daumen gedrückt. Selbst Cheng zeigte sich beeindruckt. »Sie ist tatsächlich so gut, wie ich es erwartet habe«, gab er zu.
    »Nein!« widersprach ich. »Sie ist besser.«
    »Meinetwegen auch das.« Er lachte grunzend. »So genau sehe ich das wirklich nicht.«
    Mir war es egal, was er sah oder nicht sah. Für uns war der Hoffnungsfunke größer geworden.
    Cheng kümmerte sich wieder um Suko. »Los, mach weiter! Spiel, und treib sie an.«
    Die Welt war erstarrt. Suko musste wieder Bewegung in sie hineinbringen, aber er zögerte noch. Er stand noch immer in Kontakt mit Shao und deutete nur ein Nicken an, was bei mir die Vermutung hinterließ, dass er eine neue und wichtige Information erhalten hatte. Allerdings sprach er nicht darüber, und das war gut.
    Der Pfeil war zu sehen. Suko hatte sich wieder unter Kontrolle. Er konnte ihn führen, ohne zu zittern, und das war ungemein wichtig. Natürlich brannten mir die Fragen auf der Zunge, aber ich stellte sie nicht. Ich ließ Suko machen, ich vertraute ihm, und ich vertraute auch seiner Partnerin, die es bisher geschafft hatte, mit allen Schwierigkeiten fertig zu werden.
    Der Pfeil wanderte. Ich wartete auf die Veränderung, und sie kam. Genau an der Stelle, an der sich eine Mulde abzeichnete.
    Suko klickte.
    Das Bild veränderte sich!
    ***
    Shao war zufrieden. Auf einmal fühlte sie sich nicht mehr so allein. Das Gespräch mit ihrem Partner hatte ihr viel gegeben, und sie wusste jetzt, wo er sich aufhielt. Er kannte diesen Cheng. Er und John waren sogar seine Gefangenen. Sie hockten vor dem Computer und mussten unter Bewachung spielen.
    Shao tat nichts. Sie verließ sich auf Suko, der ihr erklärt hatte, dass sich die Umgebung wieder verändern würde. Shao hoffte nur, dass sie dann auch in die Nähe der Quelle des Lebens geriet, um dieser virtuellen Gefangenschaft zu entkommen. Alte Magie und moderne Technik hatten sich hier zusammengefunden, und Shao war zwischen deren Fronten geraten.
    Alles lief lautlos ab. Keine Geräusche begleiteten die Veränderung der Umgebung. Shao sah, wie die Düsternis einfach wegflog. Plötzlich war die Schlucht nicht mehr da. Sie wuchs zusammen, so dass nichts mehr zurückblieb.
    Auch der Himmel verlor seine Dunkelheit. Zwar zeigte sich kein strahlendes Licht, aber die Schatten überwogen nicht mehr. Braune Mauern bauten sich in ihrer Umgebung auf. Sie wirkten wie die Reste einer alten Burg oder eines Klosters.
    Durch scheibenlose Fenster konnte der Wind wehen und für einen entsprechenden Zug sorgen. Auf dem Boden war das ehemalige Pflaster aufgerissen, aber

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