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Sharon: die Frau, die zweimal starb

Sharon: die Frau, die zweimal starb

Titel: Sharon: die Frau, die zweimal starb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Lastwagen getan?«
    Nicken.
    »War ein Name auf dem Lastwagen?«
    Unverständnis im Blick.
    »Buchstaben«, erklärte Milo. »An der Seite des Lastwagens.«
    »Ach. Klar. Rote Buchstaben.«
    »Weißt du, was die Buchstaben sagten?«
    Kopfschütteln. »Was ist’n mit ihnen? Koks? Killer?«
    Milo unterdrückte ein Lächeln, beugte sich vor und hielt sein Gesicht neben das des Jungen. »Tut mir leid, Sohn, das kann ich dir nicht sagen. Es ist geheim.«
    Mehr Verwunderung.
    »Geheime Information, Bijan. Geheim.«
    Die Augen des Jungen leuchteten auf. »Ach. Secret Service. Walter PPK. Bond. James Bond.«
    Milo sah ihn ernst an.
    Der Junge musterte mich genauer. Ich biss mir auf die Lippe, um nicht loszulachen.
    »Sag mir, Bijan«, fragte Milo, »wann wurden die Wagen am Samstag weggebracht?«
    Der Junge gestikulierte mit der Hand, schien Sprachschwierigkeiten zu haben: »Null-sieben-null-null Uhr.«
    »Sieben Uhr morgens?«
    »Morgens, ja klar. Mein Vater zum Büro. Ich bringe ihm Mark Cross.«
    »Mark Cross?«
    »Seine Aktentasche«, schlug ich vor.
    »Klar«, sagte der Junge. »Nappaleder. Exklusives Styling.«
    »Du hast deinem Vater um sieben Uhr morgens die Aktentasche gebracht und sahst dabei, dass Mr. Gordons Wagen auf einem Lastwagen weggebracht wurden. Also hat dein Vater das Ganze auch gesehen.«
    »Klar.«
    »Ist dein Vater jetzt zu Hause?«
    »Nein. Büro.«
    »Wo ist sein Büro?«
    »Century City«
    »Wie heißt der Name seines Geschäfts?«
    »Par-Cal-Developers«, sagte der Junge und gab auch eine Telefonnummer an, die Milo aufschrieb.
    »Was ist mit deiner Mutter?«
    »Nein. Sie hat nichts gesehen. Schläft noch.«
    »Hat noch irgendwer es gesehen?«
    »Nein.«
    »Bijan, als die Wagen weggebracht wurden, wo waren da Mr. Gordon und seine Frau?«
    »Nur Mr. Gordon. Sehr ärgerlich über Wagen.«
    »Ärgerlich?«
    »Immer, über Wagen. Einmal ich werfe Spalding, trifft Rolls-Royce, er wird ärgerlich, schreit. Immer ärgerlich. Wegen Wagen.«
    »Hat jemand einen seiner Wagen beschädigt, als sie weggeschafft wurden?«
    »Nein, natürlich nicht. Mr. Gordon springt herum, schreit rote Männer an, sagt vorsichtig, vorsichtig. Idiot, nix kratz. Ärgerlich immer über Wagen.«
    »Rote Männer«, sagte Milo. »Die Männer, die die Wagen wegbrachten, trugen rote Kleidung?«
    »Klar. Wie Pit Crew. Indianapolis.«
    »Overalls«, murmelte Milo, während er mitschrieb.
    »Zwei Männer. Großer Lastwagen.«
    »Okay, gut. Du machst das prima, Bijan. Was ist passiert, nachdem die Wagen auf dem Lastwagen weggebracht worden waren - was geschah dann?«
    »Mr. Gordon geht ins Haus. Kommt raus mit Frau und Rosie.«
    »Wer’s Rosie?«
    »Das Dienstmädchen«, sagte ich.
    »Klar«, sagte der Junge. »Rosie trägt die Vuittons.«
    »Die Vuit … - die Koffer.«
    »Klar. Und einen langen Koffer für Flugzeug. Nicht Vuitton - vielleicht Gucci.«
    »Okay. Was ist dann passiert?«
    »Taxi kommt.«
    »Erinnerst du dich an die Farbe des Taxis?«
    »Klar. Blau.«
    »Beverly Hills Cab Company«, sagte Milo und nahm es auf.
    »Alle stiegen in Taxi«, sagte der Junge.
    »Alle drei?«
    »Klar. Und Vuittons und vielleicht Gucci in Kofferraum. Ich renne raus und winke, aber sie nicht zurückgewinkt.«
    Milo gab dem Jungen ein Autogramm auf die Nikes, eine Visitenkarte mit seinem Namen, Adresse und Telefonnummer und ein Blatt von seinem Polizeischreibblock von der Los Angeles Police Division. Wir winkten zurück, als er winkte, und ließen ihn die leere Straße hinauf- und hinunterskaten.
    Ich kam östlich vom Sunset Park wieder in den Verkehr hinein. Der Park war voll Touristen, die um die sprühenden Fontänen herumwanderten und sich im Schatten der blühenden Bäume verbargen. Ich sagte: »Samstag. Sie sind am Tag vor der Entdeckung der Kruse-Morde abgefahren. Sie wussten genug, um Angst zu haben, Milo.«
    Er nickte. »Ich werde die Taxigesellschaft anrufen und herauszufinden versuchen, wer die Wagen transportiert hat - sehen, ob ich sie auf diese Art aufspüren kann. Werde bei der Post nachfragen für den unwahrscheinlichen Fall, dass sie dort eine Nachsendeadresse hinterlassen haben - aber man weiß nie. Den Vater des Jungen auch anrufen, obwohl ich bezweifle, dass er so viel wie der junge Bijan gesehen hat. Kid ist schlau, würdest du nicht auch sagen?«
    »Darauf kannst du deine Ralph Laurens wetten«, sagte ich. Und zum ersten Mal nach langer Zeit lachten wir.
    Aber es verblasste schnell wieder, und als wir zu Hause ankamen, waren

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