Sharon: die Frau, die zweimal starb
einer Savingsand-Loan-Kasse gehört, die der Magna Corporation gehört. Ich glaube, da endet es, aber ich würde nicht meine Hand dafür ins Feuer legen.«
»Magna«, sagte ich. »Ist das nicht Leland Beldings Unternehmen?«
»War, bis er starb. Keine Ahnung, wem es jetzt gehört.« Er schluckte Bier. »Das alte Milliardärswrack persönlich. Nun, so ein Kerl könnte einen ganz schönen Zauber anstellen. Aber er liegt schon wie lange unter der Erde? Fünf Jahre?«
»Ungefähr. Hat man nicht über seinen Tod gemunkelt? Dass er gar nicht tot wäre?«
»Wer hat gemunkelt? Der Typ, der das Buch geschrieben hat? Mit der Falschmeldung? Bringt sich um, nachdem der Fehler nachgewiesen war, ziemlich deutliches Zeichen, dass er Grund hatte, sich zu schämen. Nicht mal die Verschwörungsfreaks haben an so was geglaubt. Jedenfalls: Wem es auch gehören mag, die Corporation lebt weiter - der Mann vom Katasteramt sagte mir, sie sei der größte Landbesitzer westlich des Mississippi. Mit Tausenden von Parzellen. Ransoms Haus zufällig auch dabei. Bei so einem Hausherrn kannst du dir vorstellen, dass der Verkauf ziemlich schnell geht.«
Er trank sein Bier aus, stand auf, um ein drittes zu holen.
»Was macht deine Leber?«, fragte ich.
»Der geht’s wunderbar«. Er trank wieder. »Okay. Wo waren wir stehen geblieben? Magna. Krankenhausregister über ihre Schwester. Nun gut. Ich nehme an, es könnte einen Versuch wert sein, obwohl ich nicht weiß, was wir davon haben könnten, wenn wir sie fänden, und wie viel mehr wir dann wüssten. Wie behindert war sie?«
»Sehr.«
»Konnte sie sprechen?«
»Nein.«
»Irre.« Er wischte sich den Schaum von den Lippen. »Jetzt mache ich ein Interview mit dem Gemüse. Ich gehe in eine Salatbar. Ich werde jedenfalls den Jalmia-Weg rauffahren und mit den Nachbarn quatschen. Vielleicht hat jemand bei dem Anruf mitgehört oder weiß irgendwas über sie.«
»Über sie und Trapp.«
»Das wäre schön.«
Er ging ins Wohnzimmer, knipste den Fernseher an, legte die Füße hoch und sah sich die Abendnachrichten an. Er schlief sofort ein. Und ich erinnerte mich an ein Schwarzweißfoto und dachte trotz allem, was er gesagt hatte, an Shirlee Ransom. Ich ging in die Bibliothek und rief Olivia Brickerman an.
»Hallo, Liebling«, sagte sie. »Ich komme gerade rein und fange an, Prinz Albert zu bedienen.«
»Störe ich dich gerade bei sonst was oder so …?«
»Wie? Pflaumen und Haferkleie soll was sein? Warte einen Augenblick, ich bin gleich wieder da.«
Als sie zum Telefon zurückkam, sagte sie: »So, für heute Abend ist er still.«
»Was macht Al?« »Immer noch der Mittelpunkt auf jeder Party«
Ihr Mann, ein Großmeister und früherer Schachredakteur der Times , war ein weißhaariger, weißbärtiger Herr, der wie ein Prophet aus dem Alten Testament aussah und von dem man wusste, dass er manchmal stundenlang nicht sprach.
»Ich leiste ihn mir immer noch für heißen Wüstensex«, sagte sie. »Also, wie geht es dir, mein Hübscher?«
»Fantastisch, Olivia. Und dir? Immer noch glücklich?«
»Im Augenblick komme ich mir gerade ziemlich verlassen vor. Erinnerst du dich noch, wie ich zu den tollen Typen kam? Der Junge meiner Schwester, Steve, der Psychiater, wollte mich aus der Beamtenhölle retten und setzte mich als Koordinator für Sozialleistungen ein. Das war okay für eine Woche, nicht besonders stimulierend, aber die Bezahlung war gut, keine Weinflaschenpenner, die mir auf den Schreibtisch kotzten, und ich konnte während der Mittagspause an den Pazifik. Dann kriegt Stevie plötzlich einen Posten in so einem Drogen-Missbrauch-Hospital in Utah . Vom Skilaufen war er schon immer begeistert, jetzt ist es eine Art Religion. ›Wenn der Schnee schmilzt, muss ich auch wieder los, Tante Livvy.‹ Das ist ein Arzt, der das sagt.Yale. Der Kerl, der nach ihm gekommen ist, ist ein echtes Ekel. Er findet, Sozialarbeiterinnen stehen noch eine Stufe unter Sekretärinnen. Es kommt dauernd zu Reibereien. Wenn du also hören solltest, dass ich plötzlich in den Ruhestand getreten bin, dann sei nicht überrascht. Genug über mich. Wie ist’s dir ergangen?«
»Mir geht’s blendend.«
»Was macht Robin?«
Ihr geht’s sagenhaft«, sagte ich. »Immer beschäftigt.«
Ich warte auf eine Einladung, Alex.«
»Früher oder später.«
»Früher oder später, hm? Aber bitte, solange ich noch auf Draht bin und es noch genießen kann. Willst du einen fürchterlichen Witz hören? Was ist das Gute an der
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