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Sharpes Beute

Titel: Sharpes Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Notiz.«
    Sharpe blickte die Straße hinab, wo ein lahmer Straßenfeger Abfall vor einer Schubkarre zusammenfegte. »Was wir tun, hängt eigentlich davon ab, was die Dänen tun. Ob sie kapitulieren oder nicht.«
    »Wir müssen ihnen ein paar mehr Bomben schicken als letzte Nacht«, meinte Hopper ätzend. »Es ist nicht gut, sie zu langweilen. Man muss ihnen verdammt wehtun.«
    »Wenn sie kapitulieren«, sagte Sharpe, »dann gibt es kein Problem. Wir bringen Mister Skovgaard einfach zu einem britischen Arzt. Aber wenn sie nicht kapitulieren ...« Er ließ den Gedanken unvollendet.
    »Dann werden wir diesem Captain Lapisser ausweichen?«
    Sharpe nickte. »Obwohl ich denke, wir sind hier sicher genug.«
    Hopper nickte. »Wenn es also ganz dunkel ist und die Bombardierung einsetzt, werde ich zum Captain schleichen.«
    »Sag Captain Chase, dass ich hierbleiben werde, bis Mister Skovgaard transportiert werden kann.« Sharpe wusste nicht, was er sonst tun konnte. Er wusste, dass er Lavisser jagen sollte. Aber das Bewachen von Ole Skovgaard schien die wichtigere Aufgabe zu sein. »Und wenn alles vorüber ist, Hopper, dann graben wir in diesem Haus. Da sollten dreiundvierzigtausend geschmolzene Guineas irgendwo unter der Asche liegen.«
    »Dreiundvierzigtausend?«
    »Eine Hand voll mehr oder weniger.«
    Hopper stieß einen Pfiff aus. »Captain Lapisser wird aber schon graben, oder nicht?«
    »Es wird noch zu heiß sein«, sagte Sharpe.
    »Also beten wir, dass die Scheißer kapitulieren, wie?« Hopper blickte auf die Straße hinab. »Sieh dir diesen blöden Penner da an. Schläft in einer bombardierten Stadt! Sie sollten sich auch ein bisschen Schlaf gönnen, Sir, Sie sehen hundemüde aus.« Er sah sich in dem kleinen Lagerraum um und runzelte die Stirn. »Hier ist nicht mal Platz für ein richtiges Bett, Sir. Warum gehen Sie nicht in die Kapelle? Da ist Platz genug.«
    »Mach ich. Weck mich, bevor du gehst.«
    »Aye, aye, Sir.«
    Es war still in der Kapelle, dennoch fand Sharpe keinen Schlaf. Er setzte sich auf die letzte Bank und starrte auf das Buntglasfenster über dem schlichten Altar. Draußen wurde es dunkler, und die Einzelheiten des Gemäldes, das Jesus mit einer Kinderschar zeigte, waren nicht zu erkennen, aber das goldene Haar der Kinder und Christus' Heiligenschein leuchteten hell. Um den Heiligenschein war eine Schriftrolle gemalt, doch die Worte darauf waren dänisch, und er konnte sie nicht lesen.
    Er hörte, dass die Tür geöffnet wurde, und wandte den Kopf. Astrid kam, um sich zu ihm zu gesellen.
    »Du siehst sehr nachdenklich aus«, sagte sie.
    »Ich habe mich gerade gefragt, was diese Worte im Fenster bedeuten«, erwiderte Sharpe.
    Astrid spähte zu dem dunklen Glas. »Lader de sma Born«, las sie, »komme til mig.«
    »Jetzt bin ich kein bisschen klüger.«
    »Lass die kleinen Kinder zu mir kommen«, übersetzte sie. »Es ist aus der Bibel.«
    »Ah.«
    Astrid lächelte. »Du klingst enttäuscht.«
    »Ich dachte, es wäre so etwas wie ›Sei sicher, dass deine Sünde ans Licht des Tages gelangt.‹«
    »Du hast also auch einige Religionskenntnisse?«
    »Habe ich?«
    Sie nahm seine Hand und hielt sie eine Weile schweigend. »Warum kann ein Mensch einem anderen so etwas antun?«
    »Weil Krieg ist«, sagte Sharpe.
    »Weil die Welt grausam ist.« Astrid schaute zum Kirchenfenster jenseits des Altars. Christus' Heiligenschein und seine Augen glänzten hell, der Rest wurde immer dunkler. »Von jetzt an wird mein Vater blind und zahnlos sein und nie wieder eine Feder halten können.« Sie drückte Sharpes Hand. »Und ich werde mich um ihn kümmern und für ihn sorgen müssen.«
    »Dann werde ich mich um dich kümmern müssen, nicht wahr?«
    »Wirst du das?«
    Er nickte. Die Frage ist nicht, dachte er, ob ich das tun werde, sondern ob ich das kann. Kann ich hier leben? Kann ich mit einem nörgelnden Ole Skovgaard, mit einer fremden Sprache und der erstickenden Spießigkeit leben?
    Dann legte Astrid ihren Kopf auf seine Schulter, und er wusste, dass er sie nicht verlieren wollte. Er saß schweigend da, beobachtete, wie die Dunkelheit über das Fenster kroch, und er dachte an Lord Pumphreys zuversichtliche Voraussage, dass in den nächsten paar Jahren genug Krieg eine Beförderung für ihn garantieren würde. Es kam ihm in den Sinn, dass er sich nie als Offizier bewiesen hatte. Er hatte gezeigt, dass er ein Soldat war, aber als Offizier quälte er sich immer noch herum. Das Kommando über eine Kompanie Grünröcke

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