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Sharpes Beute

Titel: Sharpes Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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bereits gerettet haben. General Peymann dachte, wir würden sie hier finden, aber leider ist das nicht der Fall.« Er zuckte mit den Schultern. »Ich nehme an, sie sind irgendwo untergetaucht, aber Sie, Leutnant, kennen Herrn Skovgaard ja besser als jeder andere.«
    »Das stimmt«, sagte Bang.
    »Und wer weiß, vielleicht täuschen sie Astrid wieder?«, fragte er in besorgtem Tonfall.
    »Sie täuschen sie schamlos!«, sagte Bang wütend, und er erzählte Lavisser, der Engländer habe Astrid versprochen, in Dänemark zu bleiben. »Und sie glaubt ihm das!«, sagte Bang. »Sie glaubt ihm, weil er ihr den Kopf verdreht hat.«
    Einen schönen Kopf hat sie, dachte Lavisser, und gefüllt mit dem Wissen, das ich brauche.
    »Ich habe Angst um sie, Leutnant«, sagte er mit ernster Stimme. »Ich mache mir große Sorgen.« Er stand auf und blickte aus dem Fenster, damit Bang nicht seine Belustigung sehen konnte.
    Sharpe war also verliebt? Lavisser lächelte bei dieser Vorstellung. Der dunkel werdende Himmel war von schwarzen Wolken überzogen, und bald werden an diesem Abend die ersten Bomben fallen, dachte er, es sei denn, die Briten haben ihren Vorrat erschöpft. In diesem Fall wird die Stadt verschont bleiben, bis Nachschub aus England eintreffen würde.
    »Sie halten die arme Astrid zweifellos als Geisel«, wandte er sich wieder an Bang, »und wir müssen die Dreckskerle finden.«
    »Sie könnten überall sein«, sagte Bang hilflos.
    »Ole Skovgaard wurde durch eine Bombe verletzt, als er entkam«, log Lavisser glatt. »Er braucht einen Arzt, nehmen wir an, aber er befindet sich in keinem der Krankenhäuser.«
    Bang nickte. »Sein Doktor wohnt in Vester Fælled.«
    »Auch dorthin kann er gewiss nicht gegangen sein«, sagte Lavisser. »Also, wo könnte er sich verstecken?« Er war plötzlich alarmiert von Bangs weit aufgerissenen Augen.
    Aber Bang lächelte. »Herr Skovgaard braucht ärztliche Hilfe?«, fragte er. »Dann weiß ich, wo sie sind.«
    »Tatsächlich?«
    »Geben Sie mir eine Waffe?«, fragte Bang begierig. »Kann ich Ihnen helfen?«
    »Ich habe nichts anderes von einem loyalen Dänen erwartet«, sagte Lavisser salbungsvoll.
    »Dann bringe ich Sie zu ihnen«, sagte Bang.
    Denn er wusste genau, wo sie waren.
    Im Westen erhellte der rötliche Schein von einem Mündungsblitz den Himmel, und die erste Bombe stieg in die Dunkelheit.
    Dann hämmerten die anderen Geschütze, und die Bombardierung begann von Neuem.
    Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2011

KAPITEL 11
 
    Sharpe hatte viele Stunden des Tages in einem vollgestopften Lagerraum über dem Torweg des Waisenhauses verbracht. Er hatte Hopper und Clouter gesagt, er würde nach Lavisser Ausschau halten, doch in Wirklichkeit rechnete er nicht damit, den Renegaten zu sehen, sondern grübelte vor sich hin.
    Er dachte daran, Britannien den Rücken zu kehren, dachte an Grace und an Astrid. Er dachte an die Armee und an Wapping, und während er grübelte, schoben Hopper und Clouter abwechselnd Wache an Ole Skovgaards Bett, das unter der Treppe im Haus aufgestellt worden war, weil das Waisenhaus überfüllt von Leuten war, die durch die Bombardierung obdachlos geworden waren. Eine dänische Flagge hing über dem winzigen Quartier des Patienten, nicht um ihn vor Lavisser zu schützen, sondern mehr vor den Kindern, die durch das Bombardement und all die Unruhe aufgekratzt waren. Astrid pflegte ihren Vater oder half, die Kinder zu beschäftigen und abzulenken.
    Gegen Abend brachte Hopper etwas Brot und Käse zu Sharpe, und die beiden Männer aßen in dem Lagerraum, der ein kleines Fenster hatte, durch das man auf die Straße hinunter und zu den Häusern von Nyboden blicken konnte.
    »Er schläft«, sagte Hopper und meinte Ole Skovgaard, dessen gebrochene Finger geschient und dessen Wunden verbunden worden waren. »Er schläft nicht gut«, fuhr Hopper fort, »aber das wird noch eine Weile so sein, nicht wahr?« Er schob Sharpe einen Krug mit Wasser hin. »Ich habe mir überlegt, Sir, dass entweder Clouter oder ich zu Captain Chase gehen sollte.«
    Sharpe nickte. »Er wird sich Sorgen machen.«
    »Nur, um ihn wissen zu lassen, dass es uns gut geht«, sagte Hopper. »Ganz gleich, wer von uns geht, aber der Captain wird wissen wollen, wie es weitergehen soll.«
    »Wenn ich es wüsste, würde ich es euch sagen«, meinte Sharpe.
    »Ich dachte mir, wir warten, bis die Bombardierung wieder beginnt. Wenn die Bomben fallen, nimmt niemand von einem

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