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Sharpes Beute

Titel: Sharpes Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Schwäche waren da die energischen Augen, die sehr intelligent blickten. Er zog eine Schnupftabakdose hervor, ließ den Deckel aufschnappen und bot Sharpe Tabak an. »Sie benutzen keinen Schnupftabak? Ich finde ihn beruhigend, und wir brauchen im Augenblick einen klaren Kopf. Diese alarmierende Exkursion, Lieutenant, wird vom Duke of York ermuntert. Wir beim Außenministerium, von dem man erwarten könnte, dass es mehr über Dänemark weiß als Seine Königliche Hoheit, missbilligen den ganzen Plan zutiefst, doch der Duke hat leider die Unterstützung des Premierministers gewonnen. Mister Canning will die Flotte und würde lieber einen Feldzug vermeiden, der unausweichlich Dänemark zu unserem Feind machen würde. Er sagt auch, dass eine erfolgreiche Bestechung dem Schatzamt die Kosten für solch einen Feldzug ersparen würde. Das sind überzeugende Argumente, Lieutenant, finden Sie nicht auch?«
    »Wenn Sie es sagen, Mylord.«
    »In der Tat überzeugend, und unerhört konfus. Es wird alles in Tränen enden, Lieutenant, und deshalb hat mich das Außenministerium in seiner unsagbaren Weisheit zu der dänischen Expedition eingeteilt. Ich bin bevollmächtigt, sozusagen die Scherben aufzusammeln.«
    Sharpe fragte sich, warum Seine Lordschaft ein Schönheitspflaster auf der Wange trug. Es war der Blickfang von Frauen, nicht von Männern, aber Sharpe verzichtete darauf, eine diesbezügliche Frage zu stellen. Stattdessen beobachtete er zwei Möwen unterhalb des Kais, die sich um Fischabfall stritten. »Sie meinen, es wird nicht funktionieren, Mylord?«
    Pumphrey betrachtete die Schiffe. »Sagen wir so, Lieutenant: Nichts, was ich gehört habe, lässt den Schluss zu, dass der dänische Kronprinz käuflich ist.«
    »Käuflich?«, fragte Sharpe.
    Seine Lordschaft zeigte die Andeutung eines Lächelns. »Nichts, was ich gehört habe, lässt darauf schließen, dass der Kronprinz anfällig für Bestechung ist, und folglich ist das Außenministerium besorgt, dass die ganze Sache für uns Briten peinlich werden kann.«
    »Wieso?«
    »Angenommen, der Kronprinz fühlt sich durch die angebotene Bestechung beleidigt und teilt den Versuch der Welt mit.«
    »Wäre das so schlimm?«, fragte Sharpe.
    »Es wäre plump«, sagte Lord Pumphrey ernst, »und Plumpheit ist die größte Beleidigung für gute Diplomatie. In Wahrheit bestechen wir die Hälfte der gekrönten Häupter in Europa, aber wir müssen so tun, als ob das nicht geschieht. Aber es gibt Schlimmeres.« Er warf einen Blick über die Schulter, um sich zu vergewissern, dass niemand mithörte. »Captain Lavisser ist verschuldet. Er spielt bei Almack's. Nun, das tun viele andere, aber allein die Tatsache ist beunruhigend.«
    Sharpe lächelte auf den vogelartigen Pumphrey hinab. »Er steckt bis zum Hals in Schulden, und Sie schicken ihn mit einer Truhe voller Geld los?«
    »Der Oberbefehlshaber besteht darauf, der Premierminister stimmt ihm zu und wir vom Auswärtigen Amt können unmöglich einwenden, dass der Ehrenwerte John Lavisser etwas anderes als äußerst ehrenwert ist.« Pumphrey betonte Letzteres spöttisch, als meine er das Gegenteil von dem, was er gesagt hatte. »Wir müssen die schmutzigen Dinge säubern, Lieutenant, wenn sich die Begeisterung gelegt hat. Eine hässliche Sache, Begeisterung. Und wenn die Dinge sich als schlecht erweisen, wissen wir es zu schätzen, dass niemand gewusst hat, was geschieht. Wir möchten nicht, dass der Duke und der Premierminister wie völlige Narren dastehen, oder?«
    »Das möchten wir nicht, Mylord?«
    Lord Pumphrey schauderte bei Sharpes Sarkasmus. »Wenn Lavisser scheitert, Lieutenant, dann will ich, dass Sie ihn und das Geld aus Kopenhagen raus und in die Sicherheit unserer Armee bringen. Wir wollen der dänischen Regierung keinen gescheiterten und plumpen Versuch einer Bestechung erklären müssen.« Er nahm ein Blatt Papier aus seiner Tasche. »Wenn Sie in Kopenhagen Unterstützung brauchen, dann werden Sie sie von diesem Mann erhalten.« Er hielt Sharpe das Papier hin, dann zog er es zurück. »Ich muss Ihnen sagen, Sharpe, dass ich mir große Sorgen gemacht habe, Ihnen diesen Namen preiszugeben. Der Mann ist wertvoll. Ich hoffe inbrünstig, dass Sie seine Hilfe nicht benötigen werden.«
    »Von welchem Verrat sprechen Sie, Mylord?«, fragte Baird laut.
    »Ich habe nur auf die Schönheit der Szenerie hingewiesen, Sir David«, sagte Lord Pumphrey mit seiner hohen Stimme, »und Lieutenant Sharpe darauf aufmerksam gemacht, wie fein die

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