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Sharpes Beute

Titel: Sharpes Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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verdammten Hände bekommen und die Schiffe ersetzen, die wir ihnen bei Trafalgar abgenommen haben. So denken sie an eine Invasion Dänemarks, um ihnen ihre Schiffe zu stehlen.«
    »Und wenn die Franzosen eine Invasion machen«, fuhr Lavisser die Erklärung des Generals fort, »dann werden sie den Zugang zur Ostsee dominieren und Britanniens Handel abschneiden. Dänemark ist natürlich neutral, aber solche Umstände haben Bonaparte noch nie abgeschreckt.«
    »Er ist hinter der dänischen Flotte her«, sagte Baird, »weil der verdammte Mann in Britannien einfallen will. So müssen wir verhindern, dass er sie stiehlt.«
    »Wie kann man das bewerkstelligen?«, fragte Sharpe.
    Baird grinste. »Indem man sie zuerst stiehlt. Das Auswärtige Amt hat einen Mann dort drüben, der versucht hat, die dänische Regierung zu überreden, ihre Schiffe in britische Häfen zu schicken, aber sie hat das abgelehnt. Captain Lavisser reist dorthin, um dafür zu sorgen, dass sie sich anders besinnen.«
    »Wie wollen Sie das schaffen?« Sharpe blickte Lavisser fragend an.
    Lavisser zuckte mit den Schultern. »Ich beabsichtige, den Kronprinzen zu bestechen.« Er klopfte auf die Holztruhe. »Wir transportieren Gold, und wir werden seine Majestät mit Glanz täuschen und mit einem Schatz benebeln.«
    Lord Pumphrey stöhnte auf. Jeder ignorierte ihn, als Baird nach der Erklärung das Wort ergriff. »Captain Lavisser wird den Kronprinzen bestechen, Sharpe, und wenn die Franzosen von seinem Treiben Wind bekommen, werden sie ihr Bestes tun, um ihn zu stoppen. Ein Messer in den Rücken wird sehr wirkungsvoll sein, also besteht Ihre Aufgabe darin, Lavisser zu schützen.«
    Sharpe empfand keine Bedenken bei einem solchen Job, er hoffte sogar, eine Chance zu bekommen, mit einigen Franzosen aneinanderzugeraten. »Was geschieht, wenn uns die Dänen die Flotte nicht geben wollen, Sir?«, fragte er Baird.
    »Dann machen wir eine Invasion«, sagte der General.
    »Wir greifen Dänemark an?« Sharpe war erstaunt. Die Frau in Frog Pricks Kneipe hatte so etwas angedeutet, aber es überraschte ihn immer noch. Gegen Dänemark kämpfen? Dänemark war kein Feind!
    »Dänemark«, bestätigte Baird. »Unsere Flotte ist bereit und wartet in Harwich, und die Dänen haben nur eine Wahl. Entweder stellen sie ihre Flotte unter unseren Schutz, oder ich nehme sie ihnen verdammt ab.«
    »Sie, Sir?«
    »Lord Cathcart hat die Leitung«, gab Baird zu, »aber er ist ein altes Weib. Ich werde dort sein, Sharpe, und dann gnade Gott den Dänen. Und Ihr Freund Wellesley ...«, er sprach den Namen mürrisch aus, »... kann hinterherlatschen, um zu sehen, ob er was lernen kann.«
    »Er ist nicht mein Freund, Sir«, sagte Sharpe. Es stimmte, dass Wellesley ihn zum Offizier gemacht hatte, aber Sharpe hatte den General seit Indien nicht mehr gesehen. Ihm lag auch nichts an einem solchen Wiedersehen. Grace war eine Cousine von Wellesley gewesen, eine sehr entfernte, doch die Missbilligung ihres Verhaltens, sich mit Richard Sharpe einzulassen, hatte sich bis in die entferntesten Winkel ihrer aristokratischen Familie ausgebreitet.
    »Ich bin Ihr Freund, Mister Sharpe«, sagte Baird wölfisch, »und es macht mir nichts aus, zuzugeben, dass ich Sie scheitern sehen will. Ein Kampf in Dänemark? Das könnte mich erfreuen. Kein weiteres Gerede eines Mannes, der nur in Indien kämpfen kann.« Das war nackte Bitterkeit. Baird hatte das Gefühl, unfair in Indien behandelt worden zu sein, denn Wellesley hatte die Beförderungen, die Baird glaubte, verdient zu haben, anderen zuteil werden lassen. Kein Wunder, dass er Krieg will, dachte Sharpe.
    Sie erreichten Harwich am Abend. Die Felder um den kleinen Hafen waren übersät mit den Zelten eines Lagers, während die feuchten Weiden voller Kavallerie- und Artilleriepferde waren. Geschütze waren in den Straßen der Stadt abgestellt und Rad an Rad auf den Kai ausgerichtet, wo ein Mann, so groß und breitschultrig wie Baird, wartend neben einem großen Haufen teuren Ledergepäcks stand. Der Mann war im Schwarz eines Dieners gekleidet, und zuerst dachte Sharpe, es sei ein Gepäckträger, der auf Trinkgeld warte, doch dann neigte der Riese den Kopf zu Lavisser, der ihm vertraulich auf die Schulter klopfte.
    »Dies ist Barker, mein Mann«, sagte Lavisser zu Sharpe. Und zu Parker gewandt: »Dies ist Lieutenant Sharpe, Barker, der den unglücklichen Willsen ersetzt.«
    Barker streifte Sharpe mit einem flüchtigen Blick. Ein weiterer Halsabschneider, dachte

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