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Sharpes Beute

Titel: Sharpes Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Takelung der Schiffe ist. Ich hätte gern Gelegenheit, die Szenerie in Aquarellfarben zu malen.«
    »Guter Gott, Mann, überlassen Sie das den verdammten Künstlern!« Baird war entsetzt. »Dafür sind die Idioten da.«
    Lord Pumphrey drückte das Blatt Papier in Sharpes Hand. »Behalten Sie diesen Namen für sich, Lieutenant«, sagte er leise. »Nur Sie kennen ihn jetzt.«
    Das heißt, dass man ihn Lavisser nicht anvertraut hat, dachte Sharpe. »Danke, Mylord«, sagte er, aber Lord Pumphrey hatte sich bereits von ihm entfernt, denn ein Boot der Cleopatra war zu der Mole gerudert worden, die Zugang zu der Tiefwasserrinne bot. Die Truhe wurde in das Boot geladen, und Baird gab Lavisser die Hand.
    »Auf Wiedersehen und viel Glück und Erfolg«, sagte Baird. »Ich muss zugeben, es würde mir nichts ausmachen, wenn Sie scheitern, aber es gibt keinen Grund dafür, dass richtige Soldaten sterben, wenn eine Hand voll Gold sie am Leben erhalten kann.« Er schüttelte Sharpe die Hand. »Halten Sie unseren Gardisten am Leben, Sharpe.«
    »Das werde ich, Sir.«
    Die beiden Offiziere wechselten kein Wort, als sie zur Cleopatra gerudert wurden, die, in ihrer Hast, einen günstigen Wind zu nutzen, bereits den Anker lichtete. Sharpe und Lavisser stiegen auf das Schiff und wurden vom Schrillen der Bootsmannspfeifen und einem gestressten Lieutenant begrüßt, der sie hastig zum Achterdeck schickte, während der Hüne Barker das Gepäck nach unten trug und ein Dutzend Seeleute eine Kette bildeten, um das Gold an Deck zu bringen.
    »Captain Samuels bittet, ihn zu entschuldigen, während wir in See stechen«, sagte der Lieutenant. »Und er bittet Sie, an der Heckreling zu bleiben, Gentlemen, bis die Segel gehisst sind.«
    Lavisser grinste, als der Lieutenant davoneilte. »Das heißt, dass Captain Samuels uns nicht im Weg haben will, wenn beim Segel setzen Mist gebaut wird. Und er ist ohne Zweifel unter den Augen des Admirals. Das ist fast so, wie eine Wache in Windsor Castle aufstellen. Ich nehme an, das haben Sie nie getan, Sharpe, eine Wache in Windsor aufgestellt?«
    »Nein, nie, Sir«, sagte Sharpe.
    »Sie machen das perfekt, und dann meldet Ihnen ein altersschwacher Blödmann, der zum letzten Mal gegen Wilhelm den Eroberer gekämpft hat, dass Gardist Bloggs einen schlechten Feuerstein in seiner Muskete hat. Und hören Sie um Gottes willen auf, mich mit ›Sir‹ anzureden«, sagte Lavisser mit einem Lächeln. »Dann geben Sie mir das Gefühl, alt zu sein, und das ist schrecklich unfreundlich von Ihnen. Also, was steht auf dem Papier, das der kleine William Ihnen gegeben hat?«
    »Welcher kleine William?«
    »Lord Pumps. Er war in Eton ein blasser kleiner Wurm und ist heute nicht besser.«
    »Es ist nur seine Adresse«, sagte Sharpe. »Er sagte, ich soll mich bei ihm melden, wenn ich zurück bin.«
    »Unsinn«, sagte Lavisser, doch er wirkte nicht beleidigt, weil Sharpe ihn belogen hatte. »Wenn meine Vermutung richtig ist, dann ist es der Name eines Mannes in Kopenhagen, der uns helfen könnte, ein Name, möchte ich hinzufügen, den die misstrauischen Bastarde im Außenministerium mir nicht geben wollten. Das ist die arrogante Art des Außenministeriums. Werden Sie mir den Namen sagen?«
    »Wenn ich mich daran erinnern könnte. Ich hab das Papier weggeworfen.«
    Lavisser lachte über diese Unwahrheit. »Sagen sie mir nicht, der kleine Pumps hat Ihnen weisgemacht, es geheim zu halten! Hat er? Armer kleiner Pumps, überall sieht er Verschwörer. Nun, solange einer von uns den Namen weiß, macht es wohl nichts aus.« Er blickte zu den Seeleuten hoch, die die Segel hissten. Es war Sharpe nach der langen Heimreise von Indien vertraut. Captain Samuels, groß und schwer, stand an der weißen Linie, die das Achterdeck vom Rest des Glattdecks der Fregatte markierte. Er sagte nichts, beobachtete nur seine Männer.
    »Wie lange wird die Reise dauern?«, fragte Sharpe Lavisser.
    »Eine Woche? Zehn Tage? Manchmal viel länger. Das hängt alles von Aeolus, unserem Gott der Winde, ab. Mag er uns schnell und sicher nach Dänemark blasen.«
    Sharpe stieß einen Grunzlaut aus. Er starrte zu den Herings-Räuchereien hinüber, wo sich ein Rauchschleier über das Land legte, und lehnte sich auf die Heckreling. Plötzlich wünschte er, überall zu sein, nur nicht auf See.
    Lavisser stützte sich neben ihn auf die Reling. »Sie sind nicht glücklich, Sharpe«, sagte der Gardist.
    Sharpe runzelte die Stirn, denn die Worte kamen ihm aufdringlich vor. Er

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