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Sharpes Beute

Titel: Sharpes Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Gefangenenbau.«
    »Kommst du, Jens?«, fragte Sharpe und griff nach dem Arm des Dänen.
    Sharpe klang viel heiterer, als er sich fühlte. Denn es war an der Zeit, die Suppe, die er sich eingebrockt hatte, auszulöffeln.
    Und zu bekennen, dass er gescheitert war.
    Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2011

KAPITEL 7
 
    Sharpe und Jens ließen die Stätte des Grauens hinter sich. Jenseits des Grabens und außer Sicht der beiden britischen Bataillone wies Sharpe zur Stadt. »Du musst auf dieses flachere Terrain ...«, er zeigte Jens, wie er an den Füsilieren ungesehen vorbeikommen konnte, »... und dann musst du einfach weitergehen.«
    Jens runzelte die Stirn. »Du bist kein Amerikaner?«
    »Nein, bin ich nicht.«
    Jens widerstrebte es anscheinend zu gehen. »Wusstest du, was dort beim Waldstück passieren würde?«
    »Nein. Aber das war nicht schwer zu erraten, oder? Das sind richtige Soldaten, Junge. Mit Ausbildung.« Sharpe zog die verbliebene Pistole aus seinem Hosenbund. »Du kennst Ulfedts Plads?«
    »Na klar.«
    »Da wohnt ein Mann namens Skovgaard. Gib ihm diese Waffe. Jetzt beeil dich, bevor die Briten den Rest des Parks einnehmen. Halte dich unten zwischen den Bäumen und geh dann geradewegs zum Tor. Verstanden?«
    »Du bist Engländer?«
    »Ich bin Engländer.« Sharpe drückte Jens die Pistole in die Hand. »Und danke, dass du mir das Leben gerettet hast. Jetzt geh. Beeil dich.«
    Jens bedachte Sharpe mit einem verwirrten Blick, dann rannte er los. Sharpe schaute ihm nach, bis der Däne von den Bäumen verborgen wurde, schlang den Mantel über seine Schultern und ging weiter. Gescheitert, dachte er. Völlig versagt.
    Er stieg einen flachen Hügel hinab. Der neu ausgehobene Graben, aus dem die Füsiliere ihre Salven abgefeuert hatten, war offensichtlich der Anfang eines neuen dänischen Außenwerks, das von den Engländern eingenommen worden war, bevor die Dänen Wälle errichten oder Geschütze in Position bringen konnten, und jetzt standen rotberockte Pioniere auf der Hügelkuppe und spähten durch Fernrohre auf die Stadtmauern. Sie überlegten anscheinend, ob der Hügel ein guter Platz für eine Batterie war. Im Süden war das Meer zu sehen, während auf der Nordseite des Hügels in einem Graben ein Gärtner Pflanzen in ein Gewächshaus trug. Jenseits des Grabens stieg das Land zu einer flachen Erhebung an, auf der eine Gruppe berittener britischer Offiziere ein anderes Bataillon beobachtete, das in das Waldstück vorrückte.
    Im Osten wallte dichter Rauch. Die Dänen, die sich aus den Vororten näher an die Innenstadt zurückzogen, hatten einige Häuser in Brand gesteckt, sodass die Briten sie nicht als Deckung für die Vorhut nutzen konnten. Im Norden, außer Sicht, war schwere Artillerie bei der Arbeit, wie der Rauch am Himmel verriet.
    Major General Sir David Baird hatte eine Musketenwunde an der linken Hand und eine Streifwunde am Nacken. Er fühlte sich jedoch überschwänglich. Er hatte eine Brigade in den Park geführt, einige dänische Reguläre vertrieben, ein paar brave Idioten von der Miliz massakriert. Jetzt beobachtete er seine Männer, die das südliche Terrain sicherten, das schließlich Kopenhagen vom Rest Seelands isolieren würde.
    Captain Gordon, sein Adjutant und Neffe, hatte seinen Atem verschwendet, als er den General getadelt hatte, weil er sich unnötiger Gefahr aussetzte, doch Baird hatte seine Freude daran. Er hätte am liebsten den Vormarsch durch die westlichen Vororte, über die Seen und in die Stadt selbst geführt.
    »Es wäre gut, die Flotte schon bei Einbruch der Nacht hier zu haben«, sagte er.
    Lord Pumphrey, der zivile Adjutant des Außenministeriums, blickte alarmiert bei der Kriegslust des Generals. Doch Captain Gordon tat sein Bestes, um Sir David im Zaum zu halten.
    »Ich bezweifle, dass Lord Cathcart einen vorzeitigen Angriff wünscht, Sir«, bemerkte der Adjutant.
    »Das liegt daran, dass Cathcart ein altes Waschweib ist«, grollte Baird. Cathcart war der kommandierende General der Armee. »Ein verdammtes altes Waschweib«, wiederholte Baird, dann runzelte er die Stirn, als er bemerkte, dass Lord Pumphrey versuchte, seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. »Was ist?«, fragte er barsch. Dann sah er, wohin der Lord zeigte. Ein Schützenoffizier kam über den Pfad vom Gewächshaus.
    »Es ist Lieutenant Sharpe, Sir David«, sagte Pumphrey.
    »Guter Gott.« Baird starrte zu Sharpe. »Guter Gott. Gordon, reden Sie mit ihm.« Der

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