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Sharpes Feuerprobe

Titel: Sharpes Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Captain Morris, der sofort absaß, folgte ihm. »Geben Sie mir Ihre Muskete, Private Sharpe!«, bellte Hakeswill.
    »Damit ist alles in Ordnung«, protestierte Sharpe. Er stand in der vorderen Reihe und musste sich umdrehen, um sich einen Weg zwischen Garrard und Mallinson bahnen und die Waffe überreichen zu können.
    Hakeswill schnappte sich die Muskete und gab sie schadenfroh Captain Morris.
    »Sehen Sie, Sir!«, sagte der Sergeant. »Genau, wie ich mir das gedacht habe, Sir! Der Bastard hat seinen Feuerstein verkauft, Sir. An einen heidnischen Schwarzen!« In Hakeswills Gesicht zuckte es, als er Sharpe mit einem triumphierenden Blick bedachte. Der Sergeant nahm den Feuerstein von dem Lederpolster und hielt ihn Captain Morris hin. »Das ist ein stinknormales Gesteinsbröckchen, Sir, das weder für Mensch noch Tier taugt. Er muss seinen Feuerstein verscheuert haben, Sir. Verscherbelt für eine heidnische Hure, Sir, nehme ich an. So ein Dreckschwein ist er.«
    Morris spähte auf den Feuerstein. »Haben Sie den Feuerstein verkauft, Private?«, fragte er, und in seiner Stimme mischten sich Spott, Vergnügen und Bitterkeit.
    »Nein, Sir.«
    »Halten Sie den Mund!«, schrie Hakeswill Sharpe ins Gesicht. »Einen Offizier anzulügen! Dafür gibt es Prügelstrafe, Sir. Und den Feuerstein zu verkaufen ist ein weiteres Prügelstrafendelikt. So steht es in den Vorschriften, Sir.«
    »Es ist ein Prügelstrafendelikt«, stellte Morris fest, und sein Tonfall klang zufrieden. Morris war groß und schlank wie Sharpe, mit blondem Haar und einem fein geschnittenen Gesicht, das die ersten Anzeichen der Auswirkungen von übermäßigem Alkoholgenuss zu zeigen begann, mit dem der Captain seine Langeweile milderte. Der Ausdruck seiner Augen verriet seinen Zynismus und etwas viel Schlimmeres: dass er seine Männer verabscheute. Hakeswill und Morris, dachte Sharpe, als er sie beobachtete, haben sich gesucht und gefunden. Ein grausames, teuflisches Paar.
    »Mit meinem Feuerstein ist alles in Ordnung, Sir«, beharrte Sharpe.
    Morris hielt den Feuerstein auf der Handfläche. »Sieht für mich wie ein Stückchen Stein aus.«
    »Gewöhnlicher Sandstein, Sir«, sagte Hakeswill. »Nur Dreck, der nichts für Mensch und Tier taugt.«
    »Darf ich?«, meldete sich eine neue Stimme. Lieutenant William Lawford war abgesessen, um sich zu Morris zu gesellen, und jetzt, ohne auf die Erlaubnis des Captains zu warten, griff er hinüber und nahm den Feuerstein von Morris’ Handfläche. Lawford war wieder rot geworden. Er staunte über seine Frechheit bei diesem Eingreifen. »Das lässt sich leicht überprüfen, Sir«, sagte er nervös, dann zog er seine Pistole und rieb den Feuerstein über den Stahl. Selbst im strahlenden Sonnenschein war deutlich ein Funken zu sehen. »Scheint mir ein guter Feuerstein zu sein, Sir«, sagte Lawford milde.
    Ensign Fitzgerald, der hinter Lawford stand, grinste Sharpe verschwörerisch zu.
    »Ein perfekt guter Feuerstein«, sagte Lawford mit größerem Selbstvertrauen.
    Morris starrte Hakeswill wütend an, machte dann auf dem Absatz kehrt und schritt zu seinem Pferd zurück.
    Lawford warf Sharpe den Feuerstein zu. »Machen Sie Ihre Waffe bereit, Sharpe«, sagte er.
    »Jawohl, Sir. Danke, Sir.«
    Lawford und Fitzgerald gingen davon, als Hakeswill, gedemütigt, Sharpe die Muskete in die Hände drückte. »Bist ein cleverer Bastard, Sharpie, nicht wahr?«
    »Ich muss das Leder ebenfalls haben, Sergeant«, sagte Sharpe, und als er den Feuerstein wieder in das Lederpolster eingepasst hatte, rief er hinter Hakeswill her, der sich angeschickt hatte, fortzugehen: »Sergeant!«
    Hakeswill wandte sich um.
    »Wollen Sie das hier, Sergeant?«, rief Sharpe. Er nahm ein Steinstückchen aus der Tasche. Er hatte es gefunden, als er das Tuch vom Schloss der Muskete losgebunden und erkannt hatte, dass Hakeswill seinen Feuerstein mit dem gewöhnlichen Stein ersetzt hatte, als er vorgegeben hatte, Sharpes Muskete zu inspizieren. »Ich habe keine Verwendung für dieses Steinchen, Sergeant«, sagte Sharpe. »Hier.« Er warf den Stein zu Hakeswill, der ihn ignorierte. Der Sergeant spuckte stattdessen aus und wandte sich wieder um.
    »Danke, Tom«, sagte Sharpe, denn es war Garrard gewesen, der ihm mit einem Ersatz-Feuerstein ausgeholfen hatte.
    »Es lohnt sich, in der Armee zu sein, um so etwas zu erleben«, sagte Garrard, und alle Männer ringsum lachten, weil sie mitbekommen hatten, wie Hakeswill und Morris besiegt worden waren.
    »Augen

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